Schwimmen duch Berlin, Teil 2
Samstag, 29. November 2008 um 18:11Das hier ist die SSE, die Schwimm- und Sprunghalle im Europa-Sportpark. Wie, Sie sehen keine Halle? Dann vielleicht von der anderen Seite.
Immer noch nicht? Ging mir auch so. Die haben dieses Schwimmbad nämlich in den Boden eingelassen; die graue Fläche rechts ist das Dach. Ich irrte eine unangenehme Weile durch den Schneeregen, bis ich endlich den Zugang fand (und war sehr an den Hauptbahnhof von Edinburgh erinnert).
Was sich allerdings als ein Glück herausstellte: Am Samstag öffnet das Bad erst um zwölf. Das hatte ich übersehen, musste durch das lange Herumirren aber nur fünf Minuten warten.
Örtliche Besonderheit: Man muss die Schuhe direkt hinter der Kasse ausziehen, denn gleich hier beginnt der „Barfußbereich“.
Das Bad ist modern, sauber und groß, für die Spinde braucht man 2-Euro-Stücke (danke, Frau generator), worauf auch die Kassenfrau aufmerksam macht, Bügel für die Spinde habe ich nirgends gefunden.
Und dann muss ich dem SSE (nennt man das Bad in Berlin so? das SSE?) für eine Erkenntnis danken: Die von mir immer wieder geforderten geordneten Schwimmbahnen bringen gar nichts. Beim Betreten der Halle freute ich mich sehr: Hier gab es anscheinend das System, das ich im Uni-Schwimmbad von Swansea zu schätzen gelernt hatte. Kugelketten steckten Bahnen ab, in denen rundum geschwommen wurde, gegen den Uhrzeigersinn. So passten auf eine Bahn bequem zehn Schwimmer. Nur dass das eine Detail fehlte, das ein Fließen erst ermöglicht: In Swansea waren die Bahnen nach Geschwindigkeit sortiert, von gemütlich bis turbo. Ohne diese Regel, so musste ich feststellen, wird das Bahnenschwimmen sehr anstrengend. Befindet sich auch nur ein Langsamerer oder eine Rückenschwimmerin auf der Bahn, gibt es kein Durchschwimmen, denn für Überholen reicht der Platz nicht. Es bleibt nur eine vorzeitige Wende oder Warten am Beckenrand, bis der Vorsprung des Hindernissen groß genug ist. Entspannend ist das nicht.
Dennoch freute ich mich an meiner wiedererwachten Schwimmlust. Mal sehen, wann mir der tagelange Chlorgeruch in allen Poren diese Freude vermiest.
die Kaltmamsell4 Kommentare zu „Schwimmen duch Berlin, Teil 2“
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29. November 2008 um 23:34
Doch doch… normalerweise sortiert sich das Publikum nach kurzer Bahnenbesichtigung. Ganz links meist entweder gesperrt für Schulklassen oder Vereinstraining. Dann von links nach rechts nach absteigender Schwimmgeschwindigkeit oder je nach hormonellem Tuning. Ganz rechts die offene Doppelbahn für Blümchenbadekappen und Senioren. Überholen geht auch besser als in den meisten Berliner Bädern mit schmaleren Bahnen. Die Triathlon-Leute im Freundeskreis trainieren auch dort, vermeiden aber bekannte Rushhour (Wochenende)…
Leider ordnen sich nicht alle Gäste so umsichtig ein. Freut mich aber, dass Sie den Eingang gefunden haben. Wenn man sich das Ding bei Google-Earth ansieht, weiss man auch nicht, wo das Ufo seine Einstiegsluke hat.
30. November 2008 um 17:15
… ich verzweifle allmontäglich daran, dass es im ortsansässigen Schwimmbad zwar schätzungsweise zehn Bademeister pro Schicht gibt, aber keine Schwimmregelung. Auch ich unterhalte mich ab und an mit der Schwimmbegleitung, aber am Beckenrand. (Fast) Nichts ist nerviger, als der (meist vergebliche) Versuch, zwei Damen und ihrer Parfümwolke zu entkommen…
1. Dezember 2008 um 9:51
Als ich zuletzt regelmäßig Schwimmen gegangen bin, hierhin, wurde das Becken in 3 Teile getrennt: langsam/Hüpfkurs, mittel und schnell. Und es haben sich auch (fast) alle daran gehalten. Und durch die 3er-Teilung waren die Bahnen groß genug, dass man auch mal ausweichen oder überholen konnte. Ich fand es sehr angenehm, dass die meisten wirklich hingegangen sind, um Bahnen zu schwimmen und nicht um eine Plauderstunde da zu verbringen.
1. Dezember 2008 um 18:48
Sehr geehrte Frau Kaltmamsell,
da bin ich neu über Ihren wundervollen Blog gestolpert und stelle fest, dass ich derzeit tatsächlich das gleiche austeste wie Sie: neue Schwimmgelegenheiten. Allerdings in Hannover. Ich wünsche Ihnen in – dem weitaus größeren – Berlin viel Erfolg beim Finden der persönlich geeignetsten (sagt man das so?) Anlage.
Herzliche Grüße,
theodoraa
ps: …und hoffe natürlich auf weitere unterhaltsame Berichte Ihrerseits. : )