Journal Donnerstag, 13. Oktober 2016 – Erweiterter Literaturbegriff
Freitag, 14. Oktober 2016 um 6:38Wieder ein Literaturnobelpreis an jemanden vergeben, der nicht eigentlich zur Literaturwelt gehört (nach Swetlana Alexijewitsch 2015): An Bob Dylan. Ich habe dazu keine Meinung.
(Das Meinung-zum-Literaturnobelpreis-haben kam mir wahrscheinlich beim Freuen über den für Doris Lessing abhanden. Seither ist’s mir eher egal.)
Auf dem Heimweg (Wetter weiterhin bunthimmlig, aber ohne Regen, kühl) bei Verdi ausführlich fürs Abendbrot eingekauft: Der erste Kürbis der Saison sollte in einem Salat mit Pilzen, Apfel und Salbei gefeiert werden. Gestern durfte sogar ich kochen.
Dazu gab’s leichten Retsina.
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Post-Brexit-Abstimmung sollen Eltern in England Formulare von Kindergärten und Schulen ausfüllen, ob ihre Kinder in UK geboren sind. Englische Unternehmen hätten fast Listen mit ihren nicht-britischen Mitarbeitenden abgeben müssen (wurde abgeschwächt). Doch nichts rief bei mir so sehr Assoziationen mit dem Start der Nazi-Diktatur hervor wie diese Einzelgeschichte im Blog Read on my dear:
“Der vergiftete Apfel”.
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Terézia Krnáčová is a textile artist from Banská Bystrica, Slovakia, who embroidered six slices of bread for her project titled “Everyday Bread”
http://www.ignant.de/2016/09/23/terezia-krnacovas-bread-slices/
Ich musste gleich an Blaumann denken.
die Kaltmamsell17 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 13. Oktober 2016 – Erweiterter Literaturbegriff“
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14. Oktober 2016 um 7:25
Guten Morgen!
Ich verfolge Ihren Blog schon lange und muss mich dazu jetzt mal äußern: vielen lieben Dank für das Wort “bunthimmlig”! Made my day, wie man so schön sagt ;)
Liebe Grüße
14. Oktober 2016 um 7:42
Bob Dylan – either you get him or you don’t.
14. Oktober 2016 um 8:24
Ich bin für Bob.
Grüße von hier!
14. Oktober 2016 um 8:46
Kriegt Keith Richards dann jetzt den Nobelpreis für Chemie?
14. Oktober 2016 um 8:52
Die FAZ (von der ich reflexhaftes Plustern erwartet hatte) weist darauf hin, dass in der Vergangenheit bereits Winston Churchill und Theodor Mommsen (als zweiter überhaupt) den Literaturnobelpreis bekamen: “Die Ausweitung des Literaturbegriffs durch die Jury ist also so alt wie die Auszeichnung.”
14. Oktober 2016 um 9:08
“Das Meinung-zum-Literaturnobelpreis-haben kam mir wahrscheinlich beim Freuen über den für Doris Lessing abhanden. Seither ist’s mir eher egal.”
Darüber bin ich gerade gestolpert. Was habe ich damals im Rahmen dieser Verleihung verpasst, dass es einem die Meinung dazu nehmen kann? Magst Du das erklären?
Grüße aus den Weinbergen!
14. Oktober 2016 um 10:12
Das war die letzte Autorin, Arthurs Tochter, die meiner Meinung nach dringend einen bekommen musste. Jetzt fällt mir niemand mehr ein, beim dem oder der ich sauer wäre, wenn sie keinen bekämen, daher egal.
14. Oktober 2016 um 11:05
Diese Geschichte in Read on my dear ist so absolut unglaublich, daß man weinen möchte. Ich gebe Ihnen völlig Recht, das erinnert an Nazizeiten.
14. Oktober 2016 um 11:19
Ah, danke, verstehe! Ich war immer “Team Luise Rinser” :) Aber über den Preis für Doris Lessing habe ich mich damals auch sehr gefreut.
Ich fand es auch nur ein bisschen spuky, dass Dario Fo ausgerechnet gestern gestorben ist.
14. Oktober 2016 um 13:44
Die Geschichte mit dem vergifteten Apfel macht wirklich gleichermaßen traurig, hilflos und wütend. Wie kann man nur so sein?
14. Oktober 2016 um 18:07
Ich habe ebenfalls keine Meinung zu Bob. Wozu ich eine Meinung habe: der 99. Mann also, der seit 1901 mit dem Preis ausgezeichnet wurde, im Vergleich zu bisher 14 Frauen. Diesmal halt Auszeichnung für Songtexte, ok, meinetwegen Songlyrik. Still a straight old white man.
14. Oktober 2016 um 18:15
Vielen Dank für die freundliche Verlinkung meines leider nicht sehr heiteren Versuches die Folgen des kommenden Brexit zu beschreiben. Meinem kleinen Blog wackeln die Ohren bei so viel Aufmerksamkeit. Danke.
14. Oktober 2016 um 18:19
Danke für die Bilderbeschreibungen – finde ich sehr schön, gelungen und besser als bilder.
Und danke auch für die apfel geschichte. Machte mich sehr traurig.
14. Oktober 2016 um 19:35
Gerade habe ich mich mit meinem 17jährigen Sohn über die aktuelle Situation in Großbritannien und Deutschland ausgetauscht und dann diese Geschichte mit dem Apfel. Wir sind beide politisch sehr interessiert aber solche Geschichten machen uns einfach nur sprachlos. Wie sollen unsere Kinder an das Gute im Menschen glauben und dann diese Ignoranz, Dummheit und Boshaftigkeit erfahren. Ich persönlich mag zur Zeit gar keine politischen Nachrichten mehr hören, es frustriert mich einfach. Mehr kann ich jetzt gar nicht dazu sagen, ich bin einfach sprachlos.
14. Oktober 2016 um 20:59
Vielen Dank für den Text, marie.sophie, er ist ausgezeichnet geschrieben: Der eigentliche Gegenstand ist beim Lesen so überraschend, dass er umso besser wirkt. (Auch Ihre anderen Geschichten habe ich sehr gerne gelesen.)
15. Oktober 2016 um 10:27
Team Ruine Linser?
Ich vermute, das war ironisch gemeint.
16. Oktober 2016 um 22:20
Unbedingt Bob Dylan. Auch wenn er ein Mann ist. Und weiß. Es wurde einfach Zeit. Dass Sie, liebe Kaltmamsell keine Meinung zu ihm könnten, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.