Journal Montag, 7. November 2016 – Wer ist hier ahnungslos?
Dienstag, 8. November 2016 um 6:20Gnagnagnagnagna – das war dann gestern Vormittag ernsthaftes Schneien. Aber noch ohne Liegenbleiben.
Beim PokémonGo-Spielen hat mein Akku Schluckauf (möglicherweise auch sonst, aber da habe ich es bislang nicht mitbekommen). Nach 25 Minuten und bei 50 bis 60 Prozent Akkustand bildet er sich ohne Warnung ein, komplett leer zu sein. Und schaltet das Smartphone ab. Zum einen ein weiterer Grund, sich nicht auf Smartphone-basierte Bewegungstracker zu verlassen. Zum anderen: Zefix, wie soll ich so bitteschön Pokémon fangen?
Zu den Wahlen in den USA wird ja immer wieder als Argument für die Sachfremde der wütenden Trump-Wähler angeführt, die meisten kennten nicht mal den Namen des Senators ihres Bundeslands im Kongress. Ha. HA!
Bei dieser Gelegenheit fiel mir auf, dass ich, die ich mich für informiert halte, genauso wenig den Namen der Abgeordneten meines Wahlkreises im Bundestag nennen kann. Also habe ich mal nachgeschaut: Es sind sogar zwei, von denen ich mich nur an die Plakate des Herrn Uhl erinnere. Und dann sehe ich, dass der andere, Dieter Janacek, offenbar sogar auf ein mir besonders wichtiges Thema spezialisiert ist: Digitale Agenda. (Dr. Uhl hat’s eher mit Rüstung, auch ein wichtiges Thema.) Was ich mit diesem Wissen jetzt mache? Keine Ahnung. Ich sehe mich in erster Linie in der nächsten Diskussion mit Vertretern der “das ist doch keine Demokratie, was wir hier haben”-Glaubensrichtung auftrumpfen: “Weißt du auch nur, wer dein Wahlkreisabgeordneter im Bundestag ist?!” Ein gutes Gefühl.
Ich habe den Zweck zwar immer noch nicht kapiert, aber nach tagelanger Präsenz von Tellonym-Links in meiner Twitter-Timeline habe ich mir dann doch auch ein Konto angelegt: Hier können Sie mir anonym schreiben. (Nein, für mehr scheint die Plattform nicht gedacht.)
Abends endlich den Fragebogen zur Moselreise ausgefüllt. Er kam als PDF an einer E-Mail – war aber nicht etwa interaktiv. Klar, wo man Filterkaffee mit Sprühsahne für Cappuccino hält, ist ein als PDF gespeichertes Word-Dokument der neueste heiße Scheiß. (Ich war konstruktiv ehrlich, bezweifle aber jegliche Auswirkung.)
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“Ein autistischer Junge erfüllt sich seinen Traum und wird Drag-Ballerina”.
„Ich will Ballett machen“, sagt er mit vier Jahren, und es ist der allererste Satz, den er überhaupt von sich gibt.
Eine kleine glitzernde Geschichte. Und ein Anlass, sich auf YouTube durch alles zu klicken, was es von Les Ballets Trockadero de Monte Carlo gibt.
https://youtu.be/6rpqmcXqcNw?list=RD4n-XldYggdA
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die Kaltmamsell8 Kommentare zu „Journal Montag, 7. November 2016 – Wer ist hier ahnungslos?“
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8. November 2016 um 10:16
Ich habe Les Ballets Trockadero de Monte Carlo vor 3 Jahren live in Luxemburg gesehen. Ich habe noch nie so viel gelacht in einem klassischen Ballett.
Wenn sie mal nach München kommen sollten, sichern Sie sich unbedingt Karten.
8. November 2016 um 13:33
Du meine Güte, der Schwan! Ein wunderbarer Link – vielen Dank!
8. November 2016 um 22:26
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Made my day
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9. November 2016 um 10:04
Ich find’s etwas seltsam, dass du ausgerechnet für den (nächsten) Post die Kommentare deaktiviert hast. Es geht doch gerade darum, dass du dich angreifbar machst?
Und was heißt “nicht erpressbar”?
9. November 2016 um 13:16
Ein großartiger, kluger Artikel zum Thema Öffentlich-Sein im Netz. Ich mag den Perspektivenwechsel von “Ich gebe etwas preis und die Leute machen damit was sie wollen und das mag ich nicht” zu “Ich gebe genau das preis und weiß das die Leute damit machen können was sie wollen und das ist okay.”
Ich mag es auch das sie die Kommentarfunktion für den morgigen Artikel ausgeschalten haben. Wie kostbar sie auf einmal erscheint, diese Funktion. Die Möglichkeit mit Wildfremden in Kontakt zu treten, sich auszutauschen, ist immer noch das was mir am Blog-Lesen am meisten Freude bereitet.
Danke das Sie teil davon sind.
9. November 2016 um 20:04
Kommentar zu: Journal Di., 08.11. :
Leider wird so sehr viel missverstanden: oft (manchmal) gewollt, manchmal (oft) ungewollt.
Im ersten Fall kann daraus entweder ein reizvoller und kreativer Dialog entstehen oder “ein Kampf bis aufs Messer”. Im zweiten ist der Fall hoffnungslos und irgendwie ein wenig tragisch.
9. November 2016 um 22:01
Mich würde ja interessieren, welche Erfahrungen Sie mit Tellonym machen: Komplimente, Konstruktives oder eher Grundsätzliches? Oder lassen da doch manche anonym die Sau raus? Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sich treue Leser*innen plötzlich bemüßigt sehen, Sie zu beschimpfen. Aber was weiß man heutzutage schon noch sicher …
9. November 2016 um 23:44
“(…) wenn es bis zur nächsten existenziell bedrohlichen Lesart meines Befindens, meines Lebens und meiner Impulse wieder 13 Jahre dauert (…)”
Jetzt mache ich mir Sorgen!