Journal Dienstag/Mittwoch, 15./16. November 2016 – War of the Encyclopaedists
Donnerstag, 17. November 2016 um 8:57Dienstag an einem knackig kalten Morgen Langhanteltraining in der Gruppe – ich war überrascht, wie gut es lief, da ich mit deutlichen Hüftschmerzen aufgewacht war.
Frostiges Radeln in die Arbeit.
Abends war es milder geworden, dafür nass.
Meine Leserunde traf sich bei uns, wir sprachen über Christopher Robinsons und Gavin Kovites, War of the Encyclopaedists. Mir hatte der Roman gut gefallen, vor allem, weil mir diese Innensicht des US-amerikanischen Truppeneinsatzes im Irak neu war. Es geht um zwei junge Burschen, die Studenten Mickey Montauk and Halifax Corderoy, die Handlung beginnt 2004. Sie sind Freunde, die sich in Rom im Urlaub kennengelernt haben und sofort verstanden hatten. Montauk ist aber auch Reservesoldat und wird vor Beginn der grad school einberufen, um als Lieutenant nach Baghdad zu gehen, Corderoy geht an die Uni. Da die beiden wissen, dass sie einander eh nicht schreiben werden, setzen sie in Wikipedia eine neue Seite “Encyclopeadists” auf, die sie hin und wieder aktualisieren – und der Inhalt spiegelt spielerisch ihre aktuelle Befindlichkeit. (Kurzes Auflachen, wie unmöglich das in der streng überwachten deutschen Version von Wikipedia wäre – thematisiert die Übersetzung das eigentlich?)
Die beiden Welten werden abwechselnd erzählt. Corderoy kommt weder im Studium noch daheim zurecht, versinkt in Einsamkeit, Alkohol und anderen Drogen. Montauk findet sich in einer völlig unberechenbaren neuen Situation und Rolle, muss praktisch jeden Moment Entscheidungen treffen, die Leben kosten können – und vertut sich häufig. Diese Welt des US-Militärs im Irak fand die Leserunde einstimmig besonders interessant, weil sie so viel Information transportierte. Corderoy wiederum wird als ein Typ Slacker geschildert, den man eher in den 90ern erwarten (siehe Reality Bites).
Tragende Rollen spielen auch zwei Frauen, aus deren Sicht ebenfalls immer wieder Kapitel erzählt werden. Mani ist eine junge Künstlerin, die als Corderoys Geliebte eingeführt wird, die er aufs Fieseste sitzen lässt. Sie gehört eher in die Slacker-Welt, bekommt aber durch ihr künstlerisches Schaffen Bodenhaftung. Tricia ist eine Studentin, die sich mit Corderoy die Wohnung teilt und die Perspektive des gar nicht dummen, aber gefährlich naiven politischen Aktivismus vertritt. Ich fand beide Figuren interessant und vielschichtig gezeichnet, andere Leser aus der Runde sahen sie als reine Stichwortgeberinnen.
Gut wegzulesen das Buch, mit einigen anregenden Einblicken – muss aber nicht unbedingt auf jeden Fall dringend.
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Am gestrigen Mittwoch regnete es durch.
Das war auch deshalb blöd, da ich mit Fahrrad fahren musste: Nach Feierabend hatte ich noch etwas vor, und für genau diese Strecken wären öffentliche Verkehrsmittel umständlich gewesen. Aber: Die Temperaturen waren deutlich gestiegen.
Das Vorhaben war ein Besuch beim Handy-Schrauber in der Maxvorstadt. Ich ließ ihm mein iphone da; als ich es 20 Minuten später abholte, bestätigte Herr Schrauber den Akku-Defekt (“schon eine Luftblase” – ?) und hatte einen neuen eingebaut. Den alten ließ ich mir mitgeben (ist ja gefühlt sowas wie ein gerissener fauler Zahn), freute mich über die Aussicht, ohne externen Riesenakku in der Manteltasche Pokémon fangen zu können.
Zum Nachtmahl Portulak aus Ernteanteil sowie Käse und Brot, im Fernsehen dazu Ein Teil von uns mit den großartigen Hauptdarstellerinnen Jutta Hoffmann und Brigitte Hobmeier. Auch sonst ein gut gemachter Film, der Effekthascherei und Klischees in Wort, Bild und Ton umgeht (leider ist das so bemerkenswert, dass ich gerne über den einen oder anderen Konsistenzknick in der Handlung hinwegsehe). Bis 16.2.2017 in der Mediathek nachschaubar.
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Die Dezemberdüsternis scheint mich dieses Jahr besonders früh zu erwischen. Mag an der frühen Kälte dieses Jahr liegen, die es in Verbindung mit bedecktem Himmel schon um vier recht dunkel werden lässt, an den düsteren Umständen der Lebensunterhaltsicherung, an der düsteren Weltpolitik. Oder halt an Hormonen.
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“Because I Was a Girl, I Was Told …”
Vielfältige Einzelgeschichten von Frauen verschiedenen Alters in der New York Times.
Besonders gefiel mir diese:
Louise Jones McPhillips
62, Birmingham, Ala.In 1966, I met with our 7th-grade school counselor after taking a “career aptitude” test. On the test, my match for a dream career was architect. The counselor told me that wasn’t possible because, as he explained, architects had to know a lot of math, and girls “didn’t do” math. Deflated and dismayed, I apologized for not knowing that such a path was not open to me. My second choice from the aptitude test was kindergarten teacher. The final report I gave to the counselor consisted of the most elaborate and detailed designs and drawings for a kindergarten classroom ever. Some years later, I got my master’s in architecture and became one of the first female registered architects in Alabama.
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Ein wenig Glitzer im novemberlichen Dezemberdunkel:
https://youtu.be/4qzIZ2EP8Uw
7 Kommentare zu „Journal Dienstag/Mittwoch, 15./16. November 2016 – War of the Encyclopaedists“
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17. November 2016 um 10:34
Zwengs der Hormone kann ich nur Femicliman empfehlen, rein pflanzlich: hat bei mir super gewirkt; da rein pflanzlich: wirkt nach ca. 6 Wochen
17. November 2016 um 11:14
Frida war die erste Frau in die ich kleiner Knirps verknallt war.
Danke für das Video. Die Version kannte ich noch nicht.
17. November 2016 um 12:09
Ging mir mit Frida genauso. Obwohl ich mit Abba nichts anfangen konnte.
17. November 2016 um 13:05
Hach, Frida! Danke für den schönen Clip!
17. November 2016 um 13:37
Danke für das Update zu Ihrem iPhone-Problem. Dann werde ich das bei meinem mal im Auge behalten. Gerade tut es wieder ganz wie es soll…
17. November 2016 um 14:29
Frida, so wollte ich aussehen. Ihre Kleider wollte ich tragen ( dieses jetzt ausnahmsweise nicht).
Und die roten Haare habe ich wegen ihr.
Danke für das Video.
17. November 2016 um 21:54
Frida!!!! Ihr Poster zierte die Wand in meinem Jugendzimmer.