Warum ein deutscher Obama nicht möglich ist
Sonntag, 4. Januar 2009 um 19:31Evelyn Roll gehört zu dem Besten, was die Süddeutsche Zeitung zu bieten hat. Das beweist sie mit ihrem Text, der die aktuelle Wochenendbeilage aufmacht und der sauber darlegt, warum das deutsche Regierungssystem mit seinem Verhältniswahlrecht charismatische Führungsfiguren wie Barack Obama nicht ermöglicht, im Gegenteil sogar gezielt verhindert. Und warum das Absicht ist. Aber auch, dass „die zur Mediokratie verkommene Mediendemokratie“ das völlig anders erscheinen lässt.
Schon das – von der SPD in den Willy-Brandt-Wahlkämpfen erfundene – Wort „Kanzlerkandidat“ suggeriert ihnen (den Bürgern), dass man sich zwischen zwei Personen entscheiden kann. Die Enttäuschung beginnt für viele Erstwähler dann, wenn sie auf dem Wahlzettel nicht Merkel oder Steinmeier finden, sondern die Namen von Menschen, die sie noch nie bei Anne Will gesehen haben sowie eine obskure „Landesliste“.
Für ihre Plog (Printlog)-Postings „Berlin, Französische Straße“ in der SZ-Wochenendbeilage, könnte ich Frau Roll eh wöchentlich knutschen.
Dass die SZ nichts davon online stellt, belegt vermutlich, dass der Zeitung dieses Material für Gratisleser zu kostbar ist.
Nachtrag am 7.1.: jetzt.de hat sich des Artikels abgenommen und ihn online gestellt! Vielen Dank an Kommentatorin lülü.
die Kaltmamsell1 Kommentar zu „Warum ein deutscher Obama nicht möglich ist“
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7. Januar 2009 um 15:21
Den zitierten Artikel habe ich online gefunden, auf jetzt.de:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/460058