Journal Donnerstag/Freitag, 1./2. Juni 2017 – Philip K. Dick, Time Out of Joint
Samstag, 3. Juni 2017 um 8:40Am Donnerstag lernte ich im Blumenladen eine neue Blume mit wunderschönem Namen kennen: Känguruhpfote (Anigozanthos).
Sehr gestresst, aber dennoch pünktlich Feierabend gemacht, denn ich musste die Kiste mit Ernteanteil abholen – Herr Kaltmamsell war abiturbedingt verhindert.
Der Tag war warm, aber eher schwül, zur abendlichen Verabredung steckte ich einen Schirm ein. Diese Verabredung war das Treffen meines kleinen Lesekreises, wir hatten Time out of Joint Philip K. Dick gelesen. Dieser Roman ist ganz anders als Do androids dream of electric sheep?, das ich vor ein paar Wochen gelesen hatte, bei Weitem nicht so konsistent und dicht. Dennoch gefiel den meisten die Grundidee: Eine Vorstadtfamilie in den USA der 50er, der Protagonist Ragle Gumm ist ein Star, weil er seit Jahren den Rätselwettbewerb “Where Will The Little Green Man Be Next?” des wichtigsten Magazins gewinnt. Doch ihm und seinem Schwager kommen einige Details in ihrem Alltag seltsam vor. Ragle findet in einer Ruine verblichene Illustrierte mit Artikeln über Stars, von denen er noch nie gehört hat, zum Beispiel Marilyn Monroe. Und wo eine Getränkebude war, liegt ein Zettel mit der Aufschrift “SOFT-DRINK STAND”. Das ist subtil aufgebaut und gut getaktet, doch die Auflösung im letzten Viertel ist plump und passt erzählerisch nicht zum Rest.
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In der Nacht auf Freitag die dritte Migräne in ebenso vielen Wochen. Fast hätte ich’s verheimlicht, um es damit einfach ungeschehen zu machen. Das Triptan half nachts gegen die schlimmste Phase, doch bis zum Feierabend war ich extrem unkonzentriert und immer wieder bleiern müde, träumte davon, daheim erst mal eine Runde zu schlafen. (Krankmeldung war auch gestern aus mehreren Gründen nahezu unmöglich.)
Wenn ich schon in die Arbeit gehen konnte, konnte ich auch meinen Plan umsetzen, nach der Arbeit zum Spanienladen am Ostbahnhof zu radeln, um spanischen Café und Paprika zu kaufen (total logisch).
Herr Kaltmamsell servierte das erste Abendessen der Saison auf dem Balkon. Davor testete er traditionellen englischen rum punch (“One of sour, two of sweet, three of strong, four of weak” – bei uns war das “weak” Wasser).
Schmeckte ausgezeichnet.
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Wichtige Beobachtung:
Even as we’ve given girls more choices for the roles they play, boys’ worlds are still confined, social scientists say. They’re discouraged from having interests that are considered feminine. They’re told to be tough at all costs, or else to tamp down their so-called boy energy.
Das hatten wir ja schon mal in Bezug auf Kleidung: In einer Konsumwelt, in der es (wenn auch mit hochgezogenen Augenbrauen) akzeptiert wird, dass Mädchen sehr unrosa und ungerüschte Kleidung bevorzugen, scheinen Menschen immer noch Schwierigkeiten mit Buben zu haben, die es zu Glitzer und Rüschen zieht.
Allerdings taucht in dem Artikel wieder der Hinweis auf die schlechteren schulischen Leistungen von Buben auf – interpretiert als Beweis für Benachteiligung in der Schule. Ich frage mich mittlerweile: Wenn Buben später wie gehabt mit überwältigender Mehrheit die Machtpositionen erreichen, passen vielleicht die Erfolgskriterien der Erwachsenenwelt schlicht nicht zu denen der Schule?
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Ausführlicher Artikel von Zeit online-Chefredakteur Joachim Wegener:
“Danke, Trump
Der Journalismus ist nicht am Ende, sondern am Anfang: Wie die Krisen der Demokratie Zeit Online zu einer Serie von Experimenten inspirierten. Ein Laborprotokoll.”
4 Kommentare zu „Journal Donnerstag/Freitag, 1./2. Juni 2017 – Philip K. Dick, Time Out of Joint“
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3. Juni 2017 um 14:28
Meine Beobachtung bei Grundschulkindern: Niemand bastelt mit mehr Begeisterung die (liebevoll)kitschigsten, glitterigsten rosa Herzen zum Muttertag als türkische, durchaus Klein-Macho behaftete türkische Jungs. Da können die kleinen Prinzessinchen nur noch staunen.
Den Punch muss ich mal etwas vertiefen, könnte mir durchaus gefallen. Mal sehen, was mein Vorrat so an “string” hergibt. Danke für die Anregung.
3. Juni 2017 um 15:26
ein wenig o.t.: ich würde die dracaena, die da im hintergrund zur traueweide mutiert ist, einfach verjüngen: “köpfe” kurz unter den noch vorhandenen blättern abschneiden, die trockenen reste abgefallener blätter herunterklauben, und in ein wenig wasser stellen. die kriegen dann wurzeln, und man kann sie neu einpflanzen. wasser regelmässig kontrollieren, damit nix zu gammeln beginnt (passiert durch die trockenen blattreste, die man nicht abbekommen hat). wenn der stamm zu faulen beginnen sollte, einfach noch ein wenig abschneiden bis ins gesunde – solange halt noch blätter da sind.
manchmal treibt auch der alte stock wieder neu von unten aus – aus dem topf nehmen und die erde kontrollieren, abgestorbene wurzelreste entfernen, gesunde teile in frische erde setzen. meistens passiert sowas übrigens wenn die pflanzen zu viel oder zu wenig wasser bekommen haben.
(ich kann doch keine pflanzen leiden sehen. und hier sind an die zehn orchideen und ein paar andere an der dunkelhaft und dem herumstellen von einem platz auf den anderen verstorben. schluchz.).
4. Juni 2017 um 9:07
Ja, kelef, das wird die letzte Chance, die ich der Palme gebe: Köpfen. Einpflanzen irgendwelcher neuer Triebe geht bereits über meine Einsatzbereitschaft hinaus – im Zweifel gibt es ja im Hintergrund meine Mutter, die begeistert Pflanzen hegt und pflegt und für Nachschub sorgt. Zum großen Nachteil der Pflanzenwelt habe ich mir schon früh angewöhnt, das Leid meiner Zimmerpflanzen zu ertragen. Seit den ersten eigenen gilt: Seht selbst, wie ihr zurecht kommt, von mir gibt’s im besten Fall Wasser.
4. Juni 2017 um 10:08
Kangaroo Paw ist eine so tolle Pflanze! In Australien wächst sie an manchen Orten in Hülle und Fülle. Sie trägt ganz wunderschöne rote Blüten.