Journal Montag, 6. November 2017 – Befreite Theresienwiese

Dienstag, 7. November 2017 um 6:05

Hurra: Die Theresienwiese ist nach vier Monaten Oktoberfestsperrung wieder passierbar. Morgens ging ich noch den Umweg drumrum, sah aber, dass der Bauzaun entfernt worden war. Und so führte mich mein Heimweg endlich wieder in Luftlinie quer über die Theresienwiese, an den bereits errichteten Tollwood-Zelten vorbei. Hin- wie Rückweg unter Schirm weil Regen, abends war es zudem eklig kalt geworden.

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Weiteres Nachdenken über It von Stephen King; ich suchte ein wenig nach Rezensionen, fand auf die Schnelle aber kaum etwas aus der Zeit. Hier die Besprechung aus der New York Times, die damals zu dem Ergebnis kam:

It tries too hard; it reaches for too much; it’s too damn complicated.

Zudem nehme ich an, dass ein als “Horror” verkaufter Genre-Roman 1986 nicht oft im seriösen Feuilleton besprochen wurde. Doch ich fand Besprechungen des Wiederlesens nach 30 Jahren. Am besten nachvollziehen konnte ich die in der Los Angeles Review of Books von Adrian Daub:
“Where ‘It’ Was: Rereading Stephen King’s ‘It’ on Its 30th Anniversary”.

Wie ich hat Daub It seinerzeit auf Deutsch gelesen, und er ist von derselben Szene am Ende des Buchs verstört.

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Jo Lendle war in Teheran auf Lesereise und stieß auf Unerwartetes:
“Iran”.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Montag, 6. November 2017 – Befreite Theresienwiese“

  1. MissJanet meint:

    Ja, die Szene am Ende, das ist verstörend. Für mich ist das Besondere an It, dass die ganze Handlung geradezu durchglüht ist von der Hitze des Sommers, einer ganz leichten kindlichen Trägheit, die sich daraus ergibt, dass die Ferien unendlich lang sind und die Zeit ganz langsam vergeht, und dass alles möglich ist, so vieles einfach in das Weltbild integriert werden kann, so wie das in der Kindheit nunmal ist. Niemand, den ich gelesen habe, beschreibt Kindheit so treffend, dabei romantisch verklärt und mit soviel Sympathie wie King, schade, dass er das nicht mehr macht.

  2. Kiki meint:

    Ich hab’ das Buch in deutscher Übersetzung bei Erscheinen Mitte der 80er gelesen und fand es erzählerisch beeindruckend und thematisch verstörend.

    Merkwürdigerweise habe ich die berüchtigte Sexszene überhaupt nicht mehr in Erinnerung, allerdings fällt mir zuallererst dieser psychopathische Junge ein, der seinen Bruder mit dem Kopfkissen erstickt hat und in dem Sperrmüll-Kühlschrank grauenhafte Dinge aufbewahrte. Fand er nicht auch dort sein grauenhaftes, wenngleich verdientes Ende? Ich kannte als Kind so einen Jungen, nur war der nicht so offensichtlich geistig zurückgeblieben wie dieser Patrick Hockstetter, und daher umso gefährlicher … (jetzt fällt mir sogar der Name wieder ein, ganz ohne Google).
    Als jemand, die als Kind schwer gemobbt wurde, fühlte ich mich in dem Klub der Verlierer sehr zuhause; der Junge mit der Brille, der seine freche Klappe einfach nicht halten konnte, war schon eine Art Identifikationsfigur.

    Ich muss das Buch wohl mal wieder lesen, im Rückblick erscheint es mir geradezu wie eine taufrische Zustandsbeschreibung der USA, die wir jeden Tag in den Nachrichten erleben.

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