Körperlichkeiten
Mittwoch, 11. März 2009 um 12:13Fingernägel: Wenn sie dann wieder, wie jetzt, zwei Millimeter lang sind und sauber gefeilt (oval, immer oval – ich werde mich in diesem Leben nicht mehr an spatenförmig zugeschnittene Fingernägel gewöhnen), dann fällt mir schon sehr auf, wie viel hübscher meine Hände damit aussehen. Allein diese zwei Millimeter lassen meine Finger 20 Prozent länger wirken, und ich ertappe mich dabei, dass ich automatisch viel damenhaftere Handbewegungen mache. Dennoch werde ich meine Nägel heute Abend ratzekurz schneiden: Dem hübscheren Aussehen steht das Gefühl entgegen, durch Fremdkörper an jeder Fingerspitze behindert zu werden. Das Klappern auf den Computertasten, die Vorsicht bei jedem Zupacken aus Angst vor dem Umknicken des Nagels, das mangelnde Detailgefühl beim Zwiebelschneiden – all das bereitet mir großes Unbehagen. Für mich ist jedes Nägelschneiden eine Befreiung.
Haare: Sind schon ganz schön weit Richtung Bob gewachsen, meine Haare. Und schon nerven mich die Begleiterscheinungen: Haare in der Badewanne, in allen Abflüssen, in der Haarbürste, außerdem fast doppelt so lange Fönzeit (nur Trocknen). Und man sieht die meisten meiner schönen Ohrringe nicht mehr; nur noch die allerlängsten lugen unter den Fransen hervor. Eine überraschende und besonders doofe Wirkung hat meine Brille: Abgeblockt durch den Rahmen machen die Stirnhaare einen Bogen nach oben – und so habe ich manchmal eine Frisur wie Howard Carpendale in den 80ern. Was ich ebenfalls seit vielen Jahren nicht mehr hatte: Haarklammern (für Daheim, in der Öffentlichkeit sind sie mir noch zu peinlich).
die Kaltmamsell14 Kommentare zu „Körperlichkeiten“
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11. März 2009 um 12:27
“…. für mich ist jedes Nägelschneiden eine Befreiung….”
Für mich auch ! Ich frage mich manchmal, ob so einige Mädels mit ihren Frenchnail-Schaufeln überhaupt vernünftig arbeiten können. Meines Erachtens nicht.
Die mögen jetzt zwar sagen: ‘Ist alles Gewohnheit’, aber ich könnte mich nicht dran gewöhnen, will es auch nicht. Ich bleibe schon, wenn die Nägel auch nur die Fingerkuppe leicht überschreiten, überall damit hängen – also: weg damit !
Ebenso geht es mit den Haaren. Am besten ratzkurz – meinem Friseurtermin nächste Woche sehe ich auch schon zappelnd entgegen. Die Haare sind zwar immer noch als “kurz” zu bezeichnen, jedoch ist der Schnitt ca. 8 Wochen alt. Es wird also höchste Zeit, denn die Matte stört mittlerweile ziemlich.
11. März 2009 um 14:26
Ich habe gerade mal nachgemessen: meine Lieblings-Fingernagellänge ist 2-3mm, rund natürlich, kürzer mag ich nicht. Ich brauche die Fingernägel (gefühlt) als Schutz und auch das Pinzetten-Feeling ist notwendig. Viel länger dürfen sie aber auch nicht sein, denn das stört tatsächlich beim Tippen. Ich frage mich, wie die Sekretärinnen das früher hinbekommen haben.
Was beim Tippen aber viel unangenehmer ist: Ein schmerzhafter Splitter/Spreißel in der Zeigefingerkuppe :-(
Haarklammern: Iiiih! Damit hat mich meine Großmutter immer gepiesackt. Damals war die Prinz-Eisenherz-Frisur modern und schneller herausgewachsen als man “Prinz von Thule” sagen konnte. Heute sind meine Haare definitiv länger (und das ist auch gut so) und werden zuhause mit dem kleineren Übel Haarreif gebändigt.
Liebe Grüße, Sus
11. März 2009 um 16:20
Liebe Frau Kaltmamsell,
bei den Fingernägeln mag ich Ihnen und den Vorrednerinnen nur beipflichten. Kann auch nur mit ratzekurzen Nägeln schreiben und finde die Acryl-Frenchs wie Playmobil-Grabeschaufeln. Klämmerchen sind doch nett, ich habe auch einen Bob und trage manchmal so alte Straßteile vom Flohmarkt, ziemlich tief seitlich. Hoch oben auf der Stirn ist ein Klämmerchen das Analog zum Deppenpony. Wird von mir aber auch manchmal getragen, abends, wenn ich nach einem langen Tag nichts mehr im Gesicht haben kann. Zu diesem Ritual “abends..” gehört auch das exzessive Händewaschen mit einen Stück Luxus-Seife (richtige teure) und nie wirklich nie mit Flüssigseife.
Beste Grüße und gibt es vielleicht mal ein Bobfoto?
Milla
11. März 2009 um 16:25
Meine rundgeschnittenen Fingernägel sind auch etwa so 2-3 mm lang. Ich bin gerade beim Brotbacken und stelle mir vor, wieviel Teig sich unter diesen Spaten-Nägeln beim Kneten von Hand wohl so feststetzen mag.
11. März 2009 um 16:39
Ich bin immer sehr, sehr glücklich wenn ich höre, dass auch andere Frauen gerne kurze Fingernägel haben. Seitdem ich vor 30 Jahren angefangen habe, Klavier zu spielen, sind meine eigentlich nie mehr länger als einen Millimeter gewesen. Jetzt spiele ich auch noch Gitarre, jetzt schneide ich zwei Mal die Woche so kurz es geht.
Haarklammern gehen auch öffentlich zur Zeit, keine Sorge (und die Welle durch die Brille ist ein immerwährendes Ärgernis).
11. März 2009 um 20:27
Garten arbeiten; Pickerl wegkletzeln; Ton kneten; Sachen schrubben; Papier falzen; in der Erde wühlen; verstohlen in der Nase bohren; mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte trommeln; an meiner alte Wählscheibe drehen; Katzenkinn kraulen; harte Muskeln weichkneten; feinfühlig tasten und berühren; von der Vorspeisenplatte kosten…
viele Gründe für viele kurze Nägel
11. März 2009 um 23:46
“Pornoschaufeln” sollen ja wohl auch ein Zeichen dekadenter Nichtstuerei sein, denke ich. Sexy Unbeholfenheit generieren… Lach. Frag mich, ob Männer angstfrei von solchen Scherenhänden berührt werden können? Und zum Thema Selbstbefriedigung der Frenchnails-Fraktion kann ich mir auch wenig vorstellen.
12. März 2009 um 3:00
@Susanne: aber Gitarristen brauchen an der rechten Hand laengere Naegel, die taeglich “repariert” bezw. gefeilt werden muessen. Die Naegel der rechten Hand dienen auch zur Klangerzeugung! Links dagegen muessen die Naegel ratzekurz sein. Bei mir war urspruenglich das Rosane der linken Fingernaegel zu lang. So habe ich das gewaltsam und mit Schmerzen geaendert – also auch das Rosane nach und nach verkuerzt.Nun schauen meine beiden Haende so aus, als ob sie von zwei verschiedenen Menschen waeren: Rechts: langes Rosanes mit sehr gepflegten etwa drei Millimeter langen, gitarrenfoermigen Fingernaegeln, links: kurzes Rosanes mit extrem kurzen Naegeln.
12. März 2009 um 10:23
Gleichzeitig Klavier- und Gitarrespielen verträgt sich aus Maniküre-Gründen wirklich nicht.
12. März 2009 um 18:00
Verraten Sie mir, wo Sie in München Ihre schönen Ohrringe kaufen?
12. März 2009 um 18:58
Sehr gerne, hasenkind: Zum Beispiel im Schmelztiegel, Holzstraße, oder in der Goldschmiede am Hohenzollernplatz , gleich bei der Tramhaltestelle. Auch aus Urlauben bringe ich mir gerne Ohrringe mit – da gibt es eine Silberschmiedin in Brighton…
12. März 2009 um 23:05
Bin ich die einzige, der die Finger weh tun, wenn die Nägel kurz sind? Ich brauch 4 – 5 mm, und wenn sie drohen zu brechen, esse ich einfach ein bisschen Hirse. Dann sind sie wieder super hart. Stört auch nicht beim tippsen.
Ausserdem reinigt das Teigkneten unter den Nägeln. Na ja, geb zu, ich backe nicht, wegen der Zöliakie. aber hypothetisch. War mal in der Kur und da hat die Diätass die Reinigungseigenschaften des Teigknetens sehr betont.
Der Schmuckladen ist toll, ach München, du hast es gut. Auch wegen Ess9. Ist das immer noch so gut, sie haben ja jetzt einen Malleableger. Ist zwar ganz anders, aber nett.
Gruß
Dokse
13. März 2009 um 14:54
Ich denke, dokse, dass das mit der Länge des Nagelbetts zu tun hat. Wie bei dievommond reichen meine Nagelbetten bis sehr weit vorne; während des einen Jahres, in dem ich die Welt mit Geigenlernen belästigte, war das auf dem Griffbrett ein großes Problem, denn auch ich kam selbst bei kürzest geschnittenen Nägeln ständig damit an die Saiten. Reicht das Nagelbett nicht so weit, braucht es längere Nägel, damit sie auch nur mit der Fingerkuppe abschließen.
13. März 2009 um 23:25
Supi, es gibt für alles eine Erklärung. Tatsächlich stehen die Nägel bei mir trotz der Länge, wenn man den weissen Überstand als solche nimmt, nämlich nicht oder nur wenig über die Kuppen raus. Wer mich jetzt beim Schneiden und Feilen an diese “Faustregel” halten,
Schönes Wochenende und viel Spass bei welcher sportlichen Betätigung auch immer. Ich habe jetzt ein Fahrrad und werde schön Radeln.