Journal Montag, 15. Januar 2018 – Beifang aus dem Internet

Dienstag, 16. Januar 2018 um 5:52

Ein sonniger Tag, nicht zu kalt.

Second Life hatten Sie schon völlig vergessen, gell? Aus der Redaktion des Techniktagebuchs weiß ich, dass es nie aufgehört hat, dass es sich stetig weiterentwickelt. So dass zum Beispiel Autorin Mia Culpa jetzt ihren einst so lukrativen Shop in Second Life schloss, weil ein Schritthalten mit diesen Entwicklungen zu aufwändig gewesen wäre:
“Immer eins virtueller”.

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Mademoiselle Read on muss sich von einem lieb gewonnenen Nachbarn verabschieden:
“Der letzte Sonntag”.

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Die Schweiz hat ein neues Magazin, das nur von den Lesenden finanziert werden soll: Republik.

Es startete gleich mal mit einem bemerkenswert guten Artikel: Adrienne Fichter schreibt über
“Zuckerbergs Monster”.

Eine interessante Analyse – denn mich interessiert tatsächlich, wie Facebook eine solche Propagandamaschine werden konnte; ich bin sicher, dass das nicht das Ziel, sondern ein ekliges Nebenprodukt war. Schlüsselpunkte auf dem Weg ins Desaster demnach:

Am 7. März 2013 verkündet Zuckerberg, dass Facebook «die personalisierte Zeitung für jedermann» sein wird. Keiner sollte die Plattform mehr verlassen müssen, um sich über das Weltgeschehen zu informieren. In grossem Stil sollen ab sofort Nachrichten die Timelines der Nutzerinnen durchziehen.

Der Haken:

Der Algorithmus, der die Nachrichten auf die Facebook-Profile der Nutzer spielt, ist dumm. Er kann nicht entscheiden, ob eine Nachricht wahr oder falsch ist. Er unterscheidet nicht zwischen der seriösen «Washington Post» und einer Newsseite, die hobbymässig betrieben wird. Der Algorithmus orientiert sich an den Reaktionen, die eine Nachricht auslöst. Wie schnell sie verbreitet wird. Wie heissblütig sie kommentiert wird. Der Algorithmus springt an auf Emotionen, auf Wut und Empörung, auf Abscheu und Hass. Und es ist nicht mehr weit: das Zeitalter der Fake-News.

(…)

Zwischen August und dem 8. November 2016 – dem Tag der US-Präsidentschaftswahl – haben die Fake-News-Seiten auf Facebook zusammen eine grössere Reichweite als die seriösen Medien. Und die meisten Fake-News zielen gegen Hillary Clinton, gegen ihren Ehemann, gegen Kampagnenleiter John Podesta. Und loben Donald Trump, die Tea Party, die Libertären. Noch nicht einmal aus politischen Motiven. Sondern weil die Empörung von rechts schlicht mehr Geld einspielt.

die Kaltmamsell

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