Journal Ostersonntag, 1. April 2018 – Bettruhe und Oster-Paella
Montag, 2. April 2018 um 9:17Jetzt war ich aber wirklich krank. Und nachdem ich mich vor drei Monaten brutal erkältet zum Weihnachtsessen geschleppt hatte, sagte ich diesmal ab: Statt polnischem Osterfrühstück bei meinen Eltern gab’s Bettruhe. Geschmeckt hätte ich eh nicht viel.
Nach Milchkaffee und Bloggen schickte ich also Herrn Kaltmamsell mit dem Osterzopf zu meinen Eltern und ging zurück ins Bett.
Wo ich bis 17 Uhr tief schlief, unterbrochen nur von einem Klogang und ein wenig Wassertrinken. Wahrscheinlich hätte ich noch länger geschlafen, doch ich stand (ohne Mühe) für die Abendgäste auf – Gäste auszuladen, auch noch so kurzfristig, ist für mich der so ziemlich größte Affront und damit die allerallerletzte Option.
Es ging dann auch wirklich: Wohnung ein wenig räumen und reinigen, Tisch decken, duschen und anziehen, Vorspeise vorbereiten (Radiccio mit Balsamicodressing und Roquefort) – die Hauptspeise würde ohnehin Herr Kaltmamsell zubereiten. Er hatte das Ganze nämlich angezettelt mit seinem Wunsch, selbst mal Paella zu machen: Wir hatten Oster-Paella ausgerufen und zwei Freunde dazugeladen (die eine monumentale Flasche selbst gemachten Eierlikör mitbrachten, der noch viel Freude bereiten wird).
Orientiert hatte Herr Kaltmamsell sich an unserem Familienrezept. Allerdings hatte er vormittags beim Osterfrühstück meine Eltern nach Details befragt und festgestellt, dass sie inzwischen das eine oder andere anders machen. Mit dem Ergebnis äußerten sich alle zufrieden – ich zählte nicht, weil ich krankheitsbedingt nicht viel schmeckte und mir außerdem eh nichts aus Paella mache (there: I said it.).
Für den Nachtisch war wieder ich zuständig: Torta de Santiago.
Ein nordspanischer Klassiker, ich hatte dieses Rezept verwendet. Der Namenstag des Heiligen Jakob ist zwar im Juli, doch ich erfand mir flugs auf der Basis der Mehlfreiheit einen Bezug zu Pessach und damit über Bande zu Ostern. Religionen machen sowas seit Jahrtausenden.
Die Torta ist mit ihren Zutaten Mandelmehl, Eiern, Zucker, Zitronenschale, die lediglich verrührt werden, die denkbar simpelste Sache. Doch die Spanier (TM) neigen ja zu einer kultischen Überhöhung ihrer typischen Gerichte, und so kann man auch ein solches Longread-Tamtam um diesen supereinfachen Kuchen machen (16 Arbeitsschritte).
Ich reichte Schlagsahne dazu, weil ich das Bedürfnis nach einem Gegenpol zur reinen Mandelsüße hatte. Das nächste Mal vielleicht eher eingekochtes säuerliches Obst (Kirschen?).
Ins Glas kam eine Kuriosität aus unserem Barschrank (eher -regal):
(Foto nachgeholt) Ein Freund meines Vaters löst Teile seiner Brandy-Sammlung auf, die er über Jahrzehnte zusammengetragen hat, und mein Vater hatte diese Flasche an mich weitergereicht. Der Brandy Gran Reserva Constitución aus Murcia von der Destillerie Bernal ist 70 Jahre gereift und wirklich etwas ganz Besonderes. (Leider war der Korken trotz sehr vorsichtigem Öffnen zerbröselt.)
die Kaltmamsell1 Kommentar zu „Journal Ostersonntag, 1. April 2018 – Bettruhe und Oster-Paella“
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2. April 2018 um 10:01
Sie sahen wirklich elend aus. Hoffentlich ist es heute besser und Sie können die Sonne und den Frühling genießen.