Journal Freitag, 22. Juni 2018 – Kälte unter Nizzahimmel und Beifang aus dem Internetz

Samstag, 23. Juni 2018 um 9:22

Es war über Nacht knackig frisch geworden: Selbst in meiner Jeansjacke ging ich raschen Schritts in die Arbeit, damit mir nicht kalt wurde. Dazu schien aus Nizza-blauem Himmel die Sonne.

Nach Hause ging ich ein wenig schräg über die Theresienwiese, um an einem Obststandl an der Lindwurm-, Ecke Kapuzinerstraße einzukaufen (Erdbeeren, Aprikosen, Zitronen, Orange, Netzmelone) und beim Drogeriemarkt vorbei zu schauen.

Daheim wusch ich fürs Abendessen den Salat aus Ernteanteil: Diesmal reichte ein Vollbad, die Woche zuvor war er auch nach zwei Bädern noch etwas lehmig gewesen – die Sturzregen der vergangenen Hitzewochen hatten das eine oder andere Beet unter Wasser gesetzt, darunter auch Salatbeete. Paradoxerweise wird ein überfluteter Salatkopf keineswegs sauberer. Aber genau um diese Zusammenhänge Woche für Woche zu erleben, bin ich im Kartoffelkombinat.

Der Salat (Eichblatt) schmeckte ebenso hervorragend wie der Kopfsalat vergangene Woche, Herr Kaltmamsell briet Steaks dazu. Er hatte mich schon gewarnt, dass er diesmal nur dünne Scheiben bekommen habe, und tatsächlich erinnerten sie mich beim Schneiden und Kauen an die Steaks meiner Kindheit – als ich nämlich beim besten Willen nicht verstehen konnte, warum Menschen für diese Zubereitungsform von Rindfleisch schwärmten. Herr Kaltmamsell, der mir einst zeigte, wie köstlich Rindfleisch aus der Pfanne sein kann, war entsprechend geknickt. Selbstverständlich bleibt er mein Lieblingssteakbrater.
Dazu gab’s ein Glas mallorquinischen Ànima negra AN2.

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Zurück zu meinem Wunsch nach Mobilität mit möglichst wenig Pkw (oder: Bloß weil d’ Leut’ einfach nicht da bleiben wollen, wo sie sind!). Besonders problematisch für öffentlichen Personenverkehr sind bekanntlich kleinstädtische bis ländliche Gebiete, mit der Folge, dass er dort praktisch nicht mehr existiert. Dabei gab es dafür bereits Ideen.

Im Techniktagebuch erzählte Tilman Otter:
“9. Dezember 1977
Der Rufbus in Friedrichshafen (1): Kleiner Probebetrieb”.

Führte fort:
“Oktober 1978 bis November 1979
Der Rufbus in Friedrichshafen (2): Der Große Probebetrieb”.

Berichtete:
“November 1979 bis September 1987
Der Rufbus in Friedrichshafen (3): Die zweite Erweiterung und das langgezogene Ende”.

Bis
“2018
Der Rufbus in Friedrichshafen (4): Was vom Rufbus übrigblieb”.

Liest sich für mich, als wäre ein neuer Versuch mit heutigen technischen (vor allem Rechner-)Möglichkeiten durchaus interessant.

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Machte gestern mein Internet glücklich: Paul Mccartney bei Carpool Karaoke (na ja, nicht wirklich, das eigentliche Konzept der Nummer wurde einfach mal ignoriert).

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https://www.youtube.com/watch?v=QjvzCTqkBDQ

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Figuren aus Gemälden in zeitgenössische Alltagsfotos gebastelt: der instagram-Account alksko. (Hier ein Liebling.)

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Alex Burkhard in seiner Videokolumne für jetzt:
“Wie schafft ihr das, in Bayern zu leben?
Die neue Videokolumne des deutschsprachigen Meisters im Poetry-Slam beschäftigt sich heute mit seiner Heimat: Bayern.”

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Freitag, 22. Juni 2018 – Kälte unter Nizzahimmel und Beifang aus dem Internetz“

  1. Trulla meint:

    Ich kann mich nicht satt sehen an der Arbeit alkskos. Ganz großes Dankeschön für diesen Link. Das wird mich noch länger beschäftigen.

  2. Norman meint:

    Nizza-blauem
    auch: azurblau

  3. Joël meint:

    Danke für das Video, das macht in der Tat sehr glücklich.

  4. Stedtenhopp meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  5. Elisabeth meint:

    Hatte gerade eine merkwürdige Vision: Kim Jong-un, Trump und Putin (also die “Bösen” aus westlicher Sicht) singen gemeinsam “Hey Jude”, liegen sich dabei in den Armen und schunkeln. Weltweite Live-Übertragung, alle heulen und singen mit, 8 Minuten Weltfrieden, Cut. Danke für das Video, made my day!

  6. Sandra meint:

    Anekdote zu „kein Auto“: wir wohnen nah am Frankfurter Flughafen, der Bus zum Terminal fährt 5 Min. von uns aus ab und ist in 30 Minuten vor Ort-super Sache. Außer sonntags: da kommt er, wie wir vor 2 Wochen überrascht feststellten, erst mittags. Vorher fährt kein Bus zum Flughafen. Man hätte bis 22Uhr des Vorabends ein Anrufsammeltaxi ordern können. Es war 23Uhr als wir feststellten, dass kein Bus von uns aus fährt. Also musste ich doch mit dem Auto Fahrdienst spielen und zur Haltestelle am Bahnhof fahren, weil der Bus von dort fuhr. Irgendwie paradox.

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