Journal Dienstag, 17. Juli 2018 – Das tägliche Gewitter und Beifang aus dem Internet
Mittwoch, 18. Juli 2018 um 6:23(Spoiler: Es wird auch heute nicht interessanter.)
Erst letzhin fiel mir auf, dass ich schon lange keine Nacht mit Schlafpause mehr hatte, sondern nach meinem allnächtlichen Klogang (die mindestens 3 Liter Durst am Tag müssen halt auch wieder raus) problemlos weiterschlafe. Gestern wurde ich daran erinnert, wie das mit der Schlafpause nochmal war. Ich ging kurz nach zwei aufs Klo – und konnte nicht wieder einschlafen. Das stand kurz nach drei für mich fest, also schaltete ich das Licht an und las weiter in meinem Krimi. Kurz vor vier probierte ich es nochmal mit Schlafen, aber bis zum Weckerklingeln kurz nach fünf wurde das nichts Rechtes. Wenn solche Nächte nicht zur Regel werden, schaden sie ja nicht, ich stand wie geplant für ein Stündchen Frühsport auf.
Highlight in der Arbeit: Die Pfirsiche zum Nachmittagssnack stellten sich als saftig und süß heraus, das hatte ich schon lange nicht mehr.
Ich wollte pünktlich Feierabend machen, aber genau dann begann es heftig zu regnen. Also zog ich mir noch etwas auf den Tisch, bis es aufhörte –
und schell wieder sonnig und zackig warm wurde. Prompt protestierte mein Kreislauf, ich kam sehr wacklig nach Hause.
Herr Kaltmamsell servierte Nudeln mit Tomatensugo Ernteanteil 2017 und aktueller Ernteanteil-Aubergine. Kurz vor der Tagesschau gewitterte und regnete es nochmal heftig.
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Maria Furtwängler im Interview ein Jahr nach der Veröffentlichung der von ihr initiierten Studie über den Frauenanteil im deutschen Film und Fernsehen, unter anderem darüber, wie selbst diejenigen Frauen Frauendiskriminierung mittragen, die sie erkennen:
“Ich habe am lautesten Blondinenwitze erzählt”.
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Ein sehenswerter TED-Vortrag der nigerianischen Autorin Chimamanda Adichie von 2009:
“The danger of a single story”.
Niemand ist nur die eine Geschichte, in die wir ihn oder sie reflexartig einsortieren.
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Sehr ausführlicher Artikel von Hugh Howey darüber, warum die Gattung Mensch evolutionär ein solches Erfolgsmodell ist, Über unangenehme Erkenntnisse zum Funktionieren unseres Gehirns – und was das für Künstliche Intelligenz bedeutet:
“How to Build a Self-Conscious Machine”.
via @sixtus
The reason we haven’t made self-conscious machines is primarily because we are in denial about what makes us self-conscious. The things that make us self-conscious aren’t as flattering as the delusion of ego or the illusion of self-permanence. Self-consciousness isn’t even very useful (which is why research into consciousness rarely goes anywhere—it spends too much time assuming there’s a grand purpose and then searching for it).
(…)
Theory of Mind is the attempt by one brain to ascertain the contents of another brain. It is Sue wondering what in the world Juan is thinking. Sue creates theories about the current state of Juan’s mind. She does this in order to guess what Juan might do next. If you think about it, no power could possibly be greater for a social and tribal animal like us humans.
(…)
We might call it gossip, or socializing, but our brains consider this their main duty—their primary function.
(…)
To mimic human behavior, ignorance is key. As is the surety of initial guesses, or what we might call biases.
Daraus folgt unter anderem für die Programmierung autonomer Fahrzeuge:
Car manufacturers are busy at this very moment building vehicles that we would never call self-conscious. That’s because they are being built too well. Our blueprint is to make a machine ignorant of its motivations while providing a running dialog of those motivations. A much better idea would be to build a machine that knows what other cars are doing. No guessing. And no running dialog at all.
That means access to the GPS unit, to the smartphone’s texts, the home computer’s emails. But also access to every other vehicle and all the city’s sensor data. The Nissan tells the Ford that it’s going to the mall. Every car knows what every other car is doing. There are no collisions. On the freeway, cars with similar destinations clump together, magnetic bumpers linking up, sharing a slipstream and halving the collective energy use of every car. The machines operate in concert. They display all the traits of vehicular omnipotence. They know everything they need to know, and with new data, they change their minds instantly. No bias.
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Irgendwie passt dazu dieser Ableger von WTF Evolution:
https://youtu.be/mbnBYh-BJ1g
via The Blogess
die Kaltmamsell2 Kommentare zu „Journal Dienstag, 17. Juli 2018 – Das tägliche Gewitter und Beifang aus dem Internet“
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18. Juli 2018 um 7:44
Zum sehr interessanten Gespräch mit Maria Furtwängler passend: Mary Beards “ Frauen und Macht“. Die Buchbesprechung habe ich gerade gelesen im aktuellen SPIEGEL.
18. Juli 2018 um 8:02
Meine Kürzestbesprechung ist hier, Trulla:
https://www.vorspeisenplatte.de/speisen/2017/12/buecher-2017.htm
Es freut mich sehr, dass Beards Manifest auch in Deutschland rezipiert wird.