Kindheit mit Raumschiff Enterprise
Montag, 18. Mai 2009 um 9:43Raumschiff Enterprise gehörte also zu den ganz wenigen Fernsehsendungen, die meine Eltern mich als Kind anschauen ließen. Das prägte. Durch Enterprise-Schauen erlebte ich, wie wenig spannungsresistent ich bei Filmen bin: Drohte irgendetwas zu passieren, floh ich aus dem Wohnzimmer und linste am Türstock vorbei auf den Fernseher – ich konnte es einfach nicht mit ansehen. Später war mir diese Aufregung peinlich, und ich verließ in allzu spannenden (oder peinlichen) Szenen das Wohnzimmer unter einem Vorwand. Das mache ich bis heute so.
Außerdem spielte ich mit Schulfreundinnen Raumschiff Enterprise. Dafür bastelten wir uns zum Beispiel aus Alufolie Uhuras Hördings, Wasserpistolen mussten als Phaserkanonen herhalten. Die Außerirdischen wollte niemand sein, also stellten wir sie uns vor. Besonders anstrengend war die Rolle Spocks, denn die Darstellerin musste sich ständig wissenschaftlich klingenden Gobbledygook ausdenken.
Das Wichtigste aber: Meine Schulfreundin Babsi und ich lernten von Raumschiff Enterprise Beamen. Die entlegensten Räume an unserer Schule waren das Kunsterziehungszimmer unterm Dach und die Turnhalle im zweiten Untergeschoß eines Anbaus. Der Weg dorthin kam uns bei Stundenwechsel immer endlos vor, vor allem, wenn Sport direkt auf Kunstunterricht folgte. Es war also nur logisch (!), dass wir beschlossen, ans Ziel zu beamen. Dazu musste man ganz, ganz, ganz schnell die Treppen hoch oder runter rennen und dabei ganz, ganz, ganz schnell „krisel, krisel, krisel…“ sagen – letzteres war die lautmalerische Übertragung der Glitzerpunkte, in die sich die Personen im Transporterraum auflösten. Und was soll ich sagen: Wir kamen jedesmal unglaublich schnell und dennoch in einem Stück an.
die Kaltmamsell11 Kommentare zu „Kindheit mit Raumschiff Enterprise“
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18. Mai 2009 um 10:33
Raumschiff Enterprise während der Diplom-Lernphase nachts um 1:20 Uhr auf Sat1(?): Das war immer der herbeigesehnte Schluß der abendlichen Arbeitseinheit. Und dazu ein Gläschen roten Martini als Absacker!
Das Diplom habe ich bestanden. Ob es am Raumschiff, am Martini oder am Lernen lag?
18. Mai 2009 um 10:56
Jaaaa!
Ich fand es immer am lustigsten, wenn bei Alarmstufe rot (Alarmstufe rot bieep) alle in ihren Sesseln hin und hergeworfen wurden, Käptn Körk musste sich krampfhaft festhalten,
oder : die konnten einfach in ihre Armbanduhren sprechen.
Das versteht jemand, der nicht ein Kind des letzten Jahrtausends ist, so wie ich, gar nicht mehr. Heute machen sie das alle mit ihrem Händie.
Aber es muss bitte die alte Version sein, mit Spocks Fingerakrobatik (hab ich tausendmal geübt und nie gekonnt) und seinen Trick, jemanden an der Schulter zu packen und schon schläft er.
Alles was danach kam, ach ja, reden wir nicht darüber.
18. Mai 2009 um 12:33
Dr. Pille und sein Lazarett war auch immer faszinierend ! :0)
18. Mai 2009 um 14:54
Ist ja unglaublich, du hast beamen gelernt ;-)
18. Mai 2009 um 17:57
Hier ist der Punkt, an dem ich meine höchsteigene “Raumschiff Enterprise”-Erfahrung vermelden kann. Als ich bei meinem ersten und einzigen Fancy Dress Ball an der Uni in Aberystwyth als Captain Kirk verkleidet auftrat, kam ein Freund meines Gegenübers im Studentenwohnheim – ohne jede Absprache – als Mr. Spock zum Ball. Was uns zeigt: Es gibt Harmonie in diesem Universum. Man muss nur das Glück haben, sie zu entdecken.
Meine Glückwünsche übrigens zum Beamen! Das habe ich damals (vor ziemlich genau dreißig Jahren) nicht geschafft.
18. Mai 2009 um 18:17
Das wäre noch was, beamen zu können.
Ein Kindheitstraum.
Schwupp und weg.
Und ich habe für James T.Kirk geschwärmt.
So einen Mann wollte ich heiraten.
Nun, es ist anders gekommen.
Aber Leutnant Uhuras Mini ist
nachwievor unschlagbar.
Und sie war eine Frau und schwarz.
Eine Revolution stand an.
18. Mai 2009 um 19:41
Raumschiff Enterprise im samstäglichen Vorabendprogramm des ZDF, unterbrochen von den Mainzelmännchen … *hach* Wie habe ich diese Pappmachékulissen auf den diversen Außenschauplätzen geliebt ! Und das Mannschaftsmitglied, das beim Erkundungstrupp dabei war und welches noch nie zuvor in Erscheinung getreten war, musste immer dran glauben.
18. Mai 2009 um 20:38
:)) Ich war weit technisierter, ich hab mit einem Kassettenrecorder das Geräusch vorm Fernseher aufgenommen (bzw. eine ganze Sendung) und das dann immer abgespielt. SO fiel das “krisel krisel …” weg ;-)
18. Mai 2009 um 21:44
Ich WAR Spock! (Das entsprechende T-Shirt Größe 140 mit dem selbst aufgeklebten Kommunikator aus Alufolie gibt es heute noch irgendwo auf dem Speicher!) Und den vulkanischen Gruß kann ich heute noch, mit beiden Händen!
Live long and prosper, Sus
18. Mai 2009 um 21:45
Hey cool! Ich hab mir gerade einen Beamer gekauft! Jetzt kann’s richtig losgehen.
19. Mai 2009 um 0:01
:-)) Daran denke ich jeden Tag, wenn ich den Beamer anschalte.
Wenn er doch nur so funktionieren würde…….