Journal Freitag, 7. September 2018 – Angst, selbstgemacht
Samstag, 8. September 2018 um 8:01Schon um fünf aufgewacht und von Angst wachgehalten worden: Mein Stoffwechsel meinte, sich wegen zweier noch nicht geklärter Gepäcktransporte und eines noch offenen Bahntransfers auf meiner geplanten Westerwaldwanderung sorgen zu müssen. Er bereitete mir so großes Unbehagen, dass ich mich tatsächlich in der Mittagspause ans Organisieren machte. Um nach dem ersten Telefonat mal den Kalender zu öffnen und mir (sowie dem gekloppten Stoffwechsel) klar zu machen, dass ich dafür NOCH VIER WOCHEN ZEIT HABE, ZEFIX. Ich glaube wirklich, wirklich nicht, dass ein Taxiunternehmer so lange Vorlauf für den Transport eines Koffers zwischen zwei Stationen der Westerwaldwanderunterkünften braucht, Hagottsa.
Morgens unter grauem Himmel in die Arbeit aufgebrochen, in milder Luft ohne Jacke. Nach den ersten 10 Minuten begann es zu regnen, und zwar so schnell so stark, dass mein reflexhaftes “Ach das bisschen…” davonschwamm. Da ich keinen Regenschirm dabei hatte, bog ich ab zur nächst gelegenen U-Bahn-Station und ließ mich die restlichen zwei Drittel des Arbeitswegs fahren – erste Male.
In der Arbeit das zweite wichtige Gespräch nach Donnerstag: Das neue Jahr wird Neues bringen, das sich auch auf meine Erwerbstätigkeit auswirkt. Wenn ich alles geklärt habe, berichte ich hier.
Der Tag blieb grau durchmischt, mal regnete es, mal musste ich die Jalousien gegen die Sonne herablassen. Der Heimweg war grau, aber trocken. Ich ging wieder über den Bavariapark, musste aber einen ganz großen Bogen schlagen: Jetzt ist die gesamte Theresienwiese komplett gesperrt.
Am Goetheplatz Begegnung mit einer sehr langjährigen Blogleserin – wir tauschten uns statt in den Kommentaren persönlich aus.
Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell mit Käse überbackene Auberginenscheiben nach Rachel Roddy (Ernteanteilaubergine) und gegrilltes Onglet (Nierenzapfen) – gibt’s beim Innereienmetzger Eisenreich auf dem Viktualienmarkt auch ohne Vorbestellung. Beides war köstlich, dazu tranken wir Aperol Spritz aufs Wochenende.
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Was bedeutet eigentlich dieses “Framing”, das hin und wieder in den Medien auftaucht und auf das gerade bei politischen Themen hingewiesen wird? Hier zwar keine Definition, aber ein sehr guter Versuch, Framing vorzuführen:
“Die Klasse bin ich”.
via @SibylleBerg
4 Kommentare zu „Journal Freitag, 7. September 2018 – Angst, selbstgemacht“
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8. September 2018 um 10:34
Danke für den Artikel über Klassen. Was für eine Lebensgeschichte! So als langweiliges Lehrerlein werde ich da richtig neidisch. Den Mut hätte ich nicht gehabt.
Und keine Sorge über den Gepäcktransport in der Wildnis. Zur Not gibt es hilfsbereite Eingeborene :).
8. September 2018 um 15:52
Ich glaube, so eine Biografie wie die von Philipp Meier kann einen glücklichen Menschen ausmachen. Danke für den Link.
Außerdem habe ich nun eine Vorstellung, was sich hinter “Framing“ verbergen kann.
8. September 2018 um 17:13
Da “Framing” mir in den Medien bis jetzt nie begegnet ist, fühlte ich eine zu schliessende Bildungslücke und fragte gleich bei der allwissenden Wikipedia nach, unter “Framing (Kommunikationswissenschaft)”.
Verstanden habe ich rein nichts von dem langen Artikel Nun frage ich mich frustriert:
A) Bin ein Depp? oder
B) Haben die Redaktoren der Wikipedia vergessen, den Artikel ins Deutsche zu übersetzen? oder
C) Haben auch sie ihn nicht verstanden und deshalb nicht übersetzen können?
Hilfreiche Antworten werden dankbar angenommen.
8. September 2018 um 18:41
Das mit dem nachts Wachliegen wegen Problemen, die tagsüber alles andere als dramatisch erscheinen, kenne ich auch gut.