Synchronizität?

Mittwoch, 21. Juli 2004 um 23:07

Früher musste ich ihretwegen in gebeugter Haltung und mit vorn auf dem Boden schleifendem Kittel durch die Klinikflure schleichen.
Ich liebe sie trotzdem:
Checklisten und Kitteltaschenbücher sind immer noch meine Begleiter.
Manchmal nehme ich, um zu sehen, ob ich noch einigermaßen fit bin, eines von ihnen zur Hand und schlage es an einer beliebigen Stelle auf.

Gibt es Zeiten, in denen manche Themen einfach in der Luft liegen? Oder warum bin ich gerade heute ausgerechnet beim Thema “Geburt im Rettungswagen” gelandet? Schrieb denn er nicht erst kürzlich etwas darüber?
Im Leifaden Rettungsdienst, von Lutomsky und Flake, sind alle Maßnahmen noch einmal ausführlich beschrieben:
Vom Wehen verhecheln lassen über die korrekte Durchführung des Dammschutzes bis hin zum „Durchscheiden“ des Köpfchens und der „Entwicklung“ der Schultern.
Und dann, nach all diesen fachlich-medizinischen Ausführungen, steht da plötzlich, markiert durch ein kleines rotes Ausrufezeichen am Rand:

Gratulieren nicht vergessen!

Wie gesagt, ich liebe Kitteltaschenbücher!

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Synchronizität?“

  1. lore meint:

    Sehr schön. Besitzt Dein Kollege auch so ein Kitteltaschenbuch? Vielleicht hätte man für Ihn noch reinschreiben müssen "Patienten begrüßen nicht vergessen".

    Was bedeutet denn "die korrekte Durchführung des Dammschutzes"? Ist damit ein Schnitt gemeint, oder kann man den Damm auch anders schützen?

  2. LottaLeben meint:

    So weit ich weiß, kann man irgendwie den Daumen drauf halten um den Damm "festzuhalten".
    Schöner Name! ;)

  3. pepa meint:

    :-)
    Der Dammschutz soll gerade den Dammschnitt vermeiden und man macht ihn nicht nur mit dem Daumen, sondern mit der ganzen Hand.
    Ich zitiere einfach mal aus dem o.g. Buch, okay?

    "Dammschutz:
    Vermeidung eines Zerreißen des Dammes, durch einen zu schnellen Austritt ("Durchscheiden") des kindlichen Kopfes aus dem Geburtskanal.

    Durchführung: Der "sterile" Geburtshelfer steht auf der re. Pat.-Seite.
    Die li. Hand liegt auf dem Hinterhaupt des Kindes, die Finger halten die Stirn zurück.
    Die re. Hand wird an den Damm gelegt und führt den Kopf der li. Hand entgegen (kein Kraftaufwand).Gleichzeitig wird Anus und Damm mit einer sterilen Kompresse so abgedeckt, dass der Dammrand noch sichtbar ist."

    (Kleine Bemerkung meinerseits: Diese Kompresse sollte vorher in warmes Wasser getaucht werden. Das entspannt den Damm und gibt so zusätzlich wertvolle Millimeter frei. Kann ich aus eigener Erfahrung nur empfehlen!)

  4. lore meint:

    @Pepa: Danke für die Erklärung. Ich hab keine eigene Erfahrung damit, deshalb musste ich fragen.

    @Lotta: Danke, Deiner auch! Ich habe neulich eine Frau kennengelernt, die heißt tatsächlich Leben mit Nachnamen. Allerdings heißt sie mit Vornamen nicht Lotta.

  5. LottaLeben meint:

    Aber sie könnte ihre Tochter so nennen, wenn sie mal eine bekommt. :D

    Ich heiße wirklich Lore und mag diesen Namen sehr. Bin immer hoch erfreut, wenn mir der Name begegnet. Was zugegebenermaßen, sauselten ist.

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