Journal Sonntag, 11. November 2018 – Martinsgans bei Elterns

Montag, 12. November 2018 um 6:31

Familientag mit Martinsgans. Nach Ausschlafen (nachts mehrfach von Darmschmerzen geweckt) und gemütlichem Morgenkaffee an Blog spazierte ich mit Herrn Kaltmamsell in milder Luft zum Bahnhof und nahm einen Zug nach Ingolstadt.

Dort: Haufenweise liebe Familie sowie köstliche Martinsgans.

Der Dessertlöffel kündigte Zitronencreme zum Nachtisch an.

Plaudereien quer über Ebenen und Themen, grad schön war’s. Und dann gab’s auch noch selbst gemachte Strauben (die ich ebenso wie jeden Alkohol mal lieber ausließ).

Ich erfuhr im Detail, wie aufwändig heutzutage Abiturfeiern sind – und verstehe langsam, woher der Aufwand zeitgenössischer Hochzeiten kommt, wenn die Feier des ersten Schulabschlusses getoppt werden muss.

Reichlich Geschenke aus Schwägerinnen- und Elterngarten, die ich daheim nach Spielanleitung der Schwägerin auspackte.

Walnüsse, frisch geerntet: Die sollte ich im Warmen trocknen, damit sie nicht schimmlig werden.

Boskopäpfel: “Die halten bis März.” Erst mal in einer Papiertüte auf den Balkon – unser Keller ist ziemlich warm.

Glockenäpfel (“Je weicher und rotbackiger, desto schneller essen.”) und “Sind zwar ein bisschen schrumplig, geben aber super Apfelmus”-Äpfel für gleich. Der Glockenapfel zum Abendbrot war schonmal köstlich.

Und dann die wunderbaren Haselnüsse von meinen Eltern.

§

Fotografin Smilla Dankert hat ihr Blog reaktiviert und zeigt Südafrika-Urlaubsbilder von vor zwei Jahren – in ihrem unverwechselbarem Stil:
“Neulich vor zwei Jahren”.

§

Vivian Maiers Fotos hören nicht auf mich zu phaszinieren. Der New Yorker stellt einen neuen Bildband mit ihren Farbfotos vor:
“What Vivian Maier Saw in Color”.

die Kaltmamsell

9 Kommentare zu „Journal Sonntag, 11. November 2018 – Martinsgans bei Elterns“

  1. Sandra meint:

    Glauben Sie, dass nur Menschen mit Abitur, groß hochzeiten? Ich denke, das war nur halb erständet gemeint, oder? Es ist vielmehr die Fülle an Möglichkeiten, glaube ich. Eine Hochzeit ist eben was anderes als eine Grillfeier. Wenn jemand von Tauben bis Candybar alles mitnimmt, ist mir das auch zuviel, aber ansonsten soll dieser Tag so besonders wie möglich sein. Ich erinnere mich genau wegen all der nicht allzu alltäglichen Sachen sehr gern daran. Ohne Abitur

    Die Haselnüsse bestätigen mich darin, einen Haselnussstrauch für unseren neuen Garten einzuplanen.

    Und haben Sie den Teller leergegessen? Ich traue mich in mancher Gesellschaft gar nicht, das zu tun, weil ich mir dann so gefräßig vorkomme, aber das sieht so gut aus…vorher hätte ich nicht aufhören wollen.

  2. die Kaltmamsell meint:

    “Glauben Sie, dass nur Menschen mit Abitur, groß hochzeiten?”
    Woraus lesen Sie das, Sandra? Ich hätte als Beispiel auch die überbordenden Einschulungsfeiern nehmen können (unvergessen der Geschäftskontakt, der einen Termin verschob, weil “Da ist Probeessen für die Einschulungsfeier meiner Tochter.”), aber gestern wurde eine Abiturfeier thematisiert. Die gesellschaftliche Einigkeit, dass eine Hochzeitsfeier das Allerallergrößte im Leben sein muss (zumindest die erste), ist mir bewusst. Und mein Argument berechnet, dass sie also auch solche Aufwände wie eine Abiturfeier übertreffen muss.

    Ja, den Teller habe ich leer gegessen, sogar noch ein zustätzliches Stück Gans. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt in derart einschüchternder Gesellschaft essen musste, dass ich mich nicht satt zu werden traute.

  3. Hauptschulblues meint:

    H. muss bzgl. Feiern Frau Kaltmamsell beipflichten. Alles muss getoppt werden, ob mit oder ohne Abitur.
    H. hat in seinem Bonsaigärtchen Glockenäpfel, Gewürzluiken, Ontario, Boskop und ganz früh schon Klaräpfel geerntet, von Bonsaibäumchen. Die Schwägerin hat eine prima Obstauswahl.

  4. Philine Meyer-Clason meint:

    Vivian Maier Die Farbphotographien ist soeben bei SchirmerMosel erschienen. Wunderschöner Bildband.

  5. Norman meint:

    phaszinieren – ?!

  6. Claudia meint:

    Dann kenne ich wohl die Ausnahmen, die nicht groß hochzeiten. Eine Kollegin ist mit ihrem jetzigen Mann zum Standesamt, hat geheiratet (man braucht ja heute keine Trauzeugen mehr), dann sind die Beiden nach Hause, haben angestoßen und sind in den Urlaub nach Südtirol. Und auch bei einer guten Freundin von mir sind wir nach dem Standesamt einfach schön essen gegangen – 22 Leute (Freunde und Familie) und kein Tam Tam. Beide Paare haben zum ersten Mal geheiratet.

  7. die Kaltmamsell meint:

    Es erleichtert mich sehr, das zu lesen, Claudia.

  8. Hauptschulblues meint:

    H. und Frau H. haben in den 70ern geheiratet: Zwei Trauzeugen, zwei englische Freunde, eine Freundin mit Tochter. Dann ging es zum Birkensee – es war der heißeste Tag des Jahres. Später, in den Wochen drauf, wurde dreimal in kleiner, verschieden zusammengesetzter Runde gespeist.
    Hat wenig gekostet, ist bis heute in Erinnerung geblieben.

  9. Nina meint:

    Hier hat der halbe Freundeskreis auch so unauffällig geheiratet. Alles Mitdreißiger. Fast schon ein bisschen schade. Man kommt ja kaum mehr auf Hochzeiten.

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.