Journal Freitag, 14. Dezember 2018 – Vintage WordPress
Samstag, 15. Dezember 2018 um 8:30Anscheinend vergesse ich Advent für Advent, wie wenig ruhig und besinnlich das Jahresende beruflich ist, in bisher allen Branchen, in denen ich mein Geld verdiente. Bei der lokalen Zeitung und im Lokalradio hetzte ich von Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier, später war ich viele Jahre in Geschäftsberichte eingespannt, derzeit darf ich halt nicht drüber schreiben.
Gestern hat uns dann doch der Frost eingeholt (mein Vorsatz: erst ab Februar so richtig über den Winter maulen). Ich machte noch VOR Ende der tariflichen 7,48 Arbeitsstunden Feierabend und marschierte wärmend zackig zu Besorgungen. In der Dämmerung hörte ich über der Theresienwiese freudiges Jungmädchenkreischen und Krachen: Eine Gruppe zerstieß mit den Schuhen gefrorene Pfützen und hatte offensichtlich einen Heidenspaß.
Bei der Schusterin holte ich drei Paar reparierte Schuhe ab, jetzt ist mein Bestand wieder vollzählig einsatzbereit. Daheim lud ich ab, ging dann wieder los, um mit einer S-Bahn für weitere Besorgungen zum Rosenheimer Platz zu fahren. Im Vorbeigehen sah ich, dass der Haidhauser Christkindlmarkt auf dem Weißenburger Platz sehr schön, lauschig und attraktiv aussieht (im Gegensatz zu dem am Sendlinger Tor und an der Sendlinger Straße).
Zum Abendessen war Herr Kaltmamsell wieder meinen freitäglichen Fleischgelüsten entgegengekommen, hatte zudem Waldorf Salad aus Sellerie und Äpfeln des Ernteanteils mit Walnüssen aus Schwägerins Garten zubereitet.
Auch die Kartoffeln sind Ernteanteil.
Im Bett schmökerte ich im durch Twitterhinweis gefundenen Eichhörnchen entdecken! und freute mich über Bilder und Infos.
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Kommentatorin Bettina war so nett, in ihrem Blog aus Fachsicht zu erklären, was das mit der neuen WordPress-Oberfläche soll (dass sie Gutenberg heißt, ist durchaus sophisticated, das macht mich in der Vorgängerversion zum dumpf runterschreibenden Mönch des Mittelalters?). Sie bestätigt meinen Verdacht, dass die Oberfläche den Bedürfnissen kommerzieller Websites entgegenkommt, die dieselben Inhalte auf mehreren Seiten verwenden und mehr Freiheit in der Gestaltung des Seitenlayouts wünschen als Blogs. Dass dieses Ziel irgendwann auch ein wenig stabiler und userfreundlicher erfüllt wird, traue ich den WordPress-Leuten durchaus zu.
Doch ich habe bei dieser Gelegenheit gemerkt, wie viele nicht vorgesehene Funktionen das WordPress-Backend für mich hat: Unter anderem habe ich zahlreiche Einträge in den Entwürfen, die reine Material- und Linksammlungen zu bestimmten Themem sind (z.B. Weihnachtsbäckerei oder mein Unbehagen bei Berufsreligiösen in der Spitzenpolitik). Manche könnten mal Posts werden, die meisten nicht. Und das Entstehen meiner Blogposts unterscheidet sich sehr von meiner beruflichen Texterstellung für Websites: Üblicherweise werfe ich über den Tag in einen Entwurf alles, was mir so begegnet: Textideen, Links, Filmchen. Oft einfach nur, um sie daheim in aller Ruhe anzusehen oder zu lesen, manche Textschnipsel werden später E-Mails.
Abends erstelle ich aus dem Durcheinander den Post für den nächsten Tag. Das geht mit der neuen Oberfläche praktisch nicht, die bei jedem ENTER-Click einen neuen Block aufmacht, jeden Link sofort verlinken/einbetten/vorschauen will und bei Scheitern böse Fehlermeldungen produziert. Doch als Web-Notizzettel einer Bloggerin, an den sie halt von jedem Endgerät überall herankommt, war WordPress ja auch nie gdacht.
Jetzt habe ich per Plug-in zurückgeschaltet auf das alte Back-End, das meinen Bedürfnissen mehr entgegen kommt.
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Der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir hat nach Meinung des Rethorikseminars der Universität Tübingen die „Rede des Jahres 2018“ gehalten.
“Cem Özdemir für ‘Rede des Jahres 2018’ gewürdigt”.
Es lohnt sich, Özdemirs Plädoyer für Pressefreiheit und gegen den Rassismus der AfD ganz anzusehen – auch die nachfolgenden Worte von Petra Pau, die die Bundestagssitzung an diesem Tag leitete und die die Verachtung der AfD für die Regeln der demokratischen Insitution Bundestag bloßstellt.
https://youtu.be/RIJaB0-Yh_E
7 Kommentare zu „Journal Freitag, 14. Dezember 2018 – Vintage WordPress“
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15. Dezember 2018 um 11:52
Die Mönche konnten im Gegensatz zum Volk lesen und schreiben.
15. Dezember 2018 um 11:56
Was bin ich froh, dass nicht nur ich genervt Gutenberg aufgegeben habe. Bisher hatte ich nie Probleme Links über Photobucket einzubinden. Dann habe ich Fotos direkt auf WordPress geladen, das war genau so blöd. Hoffen wir mal, dass die bisher so pragmatischen WordPress-Leute das auch noch hinbekommen.
15. Dezember 2018 um 13:05
Ich bewundere sehr wie Du bloggst- ich kann überhaupt nur mitmachen, weil ich alles in Word schreibe, das nach wordpress kopiere, die Platzhalterlinks nachtrage, dabei siebenmal fluche und schliesslich zitternd auf publish klicke…..
15. Dezember 2018 um 15:40
Die Rede von Cem Özdemir habe ich gestern schon im Radio gehört (Bayern2). Geärgert habe ich mich mal wieder dass es immer noch nicht möglich ist seinen Namen richtig auszusprechen (Ösdemir gesprochen, im Türkischen wird ein z immer wie ein stimmhaftes s gesprochen). Bei einem Politiker der schon so lange im Geschäft ist müßte es bei Medienschaffenden allmählich rumgesprochen haben wie sich das ausspricht.
Ich hatte beim Bayrischen Rundfunk, den ich ich sonst sehr schätze, die richtige Aussprache mal angemahnt aber es spricht sich anscheinend nicht rum. Also werde ich wieder mal schreiben. Die türkischen Ausspracheregelungen sind wirklich sehr einfach wenn ich das schon kapiere. In anderen Sprachen ist es doch auch möglich es richtig zu machen.
Danke für den Beitrag, den Zusatz von Petra Pau hatte ich noch nicht gehört.
15. Dezember 2018 um 16:11
Ach, Fräulein Read On, den Umweg über ein Textdokument habe ich auch lange genommen – als nämlich WordPress noch reichlich unzuverlässig war, mich regelmäßig rausschmiss und alles bis dahin Geschriebene fort war. Doch seit ein paar Jahren traue ich mich, direkt ins Textfeld zu schreiben.
15. Dezember 2018 um 16:42
Hallo Defne,
ich habe einen ungarischen Nachnamen, den ich mit meinem Mann angeheiratet habe und der von uns allen hier aber deutsch ausgesprochen wird. Nur die um uns rum wohnenden Ungarn sprechen ihn anders aus. Das irritiert mich immer ein wenig und ehrlich gesagt mag ich das auch nicht richtig. Vielleicht ist das bei Herrn Özdemir auch so? Ich weiß es nicht. Ich denke halt nur, dass das, was für einen selbst richtig ist, nicht für alle anderen gelten muss (soll heißen: Herrn Özdemir fragen, wie er seinen Namen ausgesprochen haben möchte, bevor man dafür kämpft?)
16. Dezember 2018 um 15:17
Hallo Eva,
guter Ansatz dass er selbst gefragt werden soll.
Die Medien bzw. die einzelnen Sprecher vom selben Sender machen das ganz unterschiedlich und ich habe den Eindruck dass sich immer mehr Medien keinen Gedanken darum machen wie es richtig wäre oder wie er es denn möchte. Wahrscheinlich fragen die bei Cem Özdemir dann auch nicht nach.
Komischerweise ist es bei Mesut Özil immer richtig.