Journal Sonntag, 10. Februar 2019 – Schwimmen und Green Book
Montag, 11. Februar 2019 um 6:49Endlich mal wieder Sport: Ich radelte in milder Luft ins Olympiabad, kraulte mit Genuss 3300 Meter. Dabei gab es trotz geschäftiger Bahnen nur wenig Störung: Zwei schmerzhafte Zusammenstöße mit Horizontalkraulern auf der Nebenbahn (es gibt Menschen, die den Arm fast ausgestreckt parallel zur Wasseroberfläche nach vorne führen, das braucht natürlich Platz), auf der allerletzten Bahn verschluckte ich mich ganz fürchterlich.
Zurückradeln in Sonne und Wärme, daheim wartete der gegangene Teig des Roggenschrotbrots, den ich am Vorabend angesetzt, vor dem Verlassen des Hauses geknetet hatte. Ich frühstückte Granatapfel und Mandarine mit Hüttenkäse und Joghurt, restliche Rote Bete vom Vortag, ein paar syrische Kekse.
Aus dem Ofen geholt wurden die Brote (sehr gut gelungen) von Herrn Kaltmamsell, denn da saß ich schon im City-Kino ums Eck und sah Green Book. Schöne Geschichte um den gebildeten und feinnervigen Klavierspieler, der als Schwarzer Anfang der 60er für eine Tour durch die Südstaaten einen schlichten weißen Nachtclub-Rausschmeißer als Fahrer anstellt. Mahershala Ali hatte schon als Drogendealer in Moonlight eine unglaubliche Eleganz ausgestrahlt, sie und die dazugehörige Schauspielkunst machten ihn zur Idealbesetzung des Dr. Don Shirley. Für Viggo Mortensen freute mich sehr, dass er mal nicht idiotische Heldensätze sagen musste, sondern in vielen Facetten schillern durfte. Auch Linda Cardellini sah ich gerne als Dolores. Insgesamt erzählt der Film aber sehr konventionell – einige Plattitüden in Text und Kamera nahm ich ihm sogar übel. Unerfindlicherweise hatte ich abgespeichert, dass der Film böse endet, und so wartete ich etwas angespannt auf DAS SCHLIMME. Doch er endet ganz im Gegenteil in einem superkonventionellen FriedeFreudeEierkuchen. Die Musik wiederum war ein Highlight, enthielt neben Erwartbarem auch Interessantes.
Das Nachtmahl bereitete ausnahmesweise ich zu; nach Lagem servierte ich mal wieder Cheese and Spinach Pancake Pie, eines der Gerichte, die ich während meines Studienjahrs in Wales von englischen Freundinnen gelernt hatte.
Während Herr Kaltmamsell es immer schafft, das Essen um die angekündigte Zeit pünktlich auf den Tisch zu bringen, hatte ich mich wie so oft verkalkuliert und war eine Viertelstunde zu spät dran. Vorsatz: Künftig bei eigenen Rezepten die Zubereitungszeit von erstem Handgriff bis Servieren aufschreiben.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Journal Sonntag, 10. Februar 2019 – Schwimmen und Green Book“
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11. Februar 2019 um 11:23
“Vorsatz: Künftig bei eigenen Rezepten die Zubereitungszeit von erstem Handgriff bis Servieren aufschreiben. ”
Aber dann dauerts ja noch länger! Und die Viertelstunde finde ich sympathisch. Herr Kaltmamsell?
11. Februar 2019 um 19:58
Ich bin flexibel, selbst wenn ich hungrig bin. Wobei die Viertelstunden nach acht länger sind als die vor acht, das schon. Aber ich glaube nicht, dass man genaue Uhrzeiten aufschreiben kann.
12. Februar 2019 um 15:03
Darauf habe ich jetzt Appetit!