Journal Sonntag, 10. März 2019 – Sturm und geschlossenes Schwimmbad

Montag, 11. März 2019 um 6:36

Nochmal ausgeschlafen, alles was ging.

Ich freute mich sehr auf eine Schwimmrunde im Olympiabad. Da es stürmte und vor allem regnete, ließ ich das Rad stehen (auch aufs Radeln hatte ich mich gefreut) und nahm die U-Bahn. Um dann hiervor zu landen:

Ich hatte die Website nicht gecheckt: Veranstaltungen fanden ja nur in der großen Halle statt, nicht in der Ersatzhalle.

Mit dem Fahrrad wäre ich rüber ins Dantebad gefahren, zu Fuß war mir das zu weit, vor allem in Regen und Sturm. Ich nahm ungeschwommen die U-Bahn zurück nach Hause und machte dort eine Runde Fitnessblender-Gymnastik – mit eigenen Zugaben, um mich auch wirklich auszupowern.

Nach dem Duschen ging ich Semmeln holen, überzeugte mich davon, dass im Vorgarten unseres Hauses endlich die Veilchen blühen.

Frühstück, Rumgammeln, Internet lesen, dortselbst Filmchen gucken.

Dann doch noch ein wenig Tüchtigkeit: Ich bügelte das Ergebnis von drei Waschmaschinen seit Rückkehr.

Herr Kaltmamsell war aushäusig verabredet, ich machte mir Radiccio an, aß ihn zu Resten Curry und Gurkensalat, zum Nachtisch Bananenjoghurt.

Im Fernsehen stolperte ich über die Doku Menuhin in Hollywood, die ich mit großem Interesse sah (ich hatte Menuhin nur als alten Mann vor Augen) und hörte – allein schon wie der alte Musiker seine Interpretationen als junger Mann einschätzt.

Mannigfaltiges Räumen und Ordnen, trübe ins Bett.

§

Das aktuelle Granta 146 heißt The Politics of Feeling und ist diesmal von Gästen herausgegeben, nämlich von Devorah Baum und Josh Appignanesi. Gleich ihr Vorwort gefiel mir, der Bezug zur Brexit-Diskussion, in den vergangenen Jahren und aktuell, ist deutlich.

What should we do with our feelings? They’ve become so intemperate lately. A Pandora’s box of furies has opened up and no one knows how to put them back. In such a climate, you’d be forgiven for thinking badly of feelings. When swept up in a feeling, we won’t listen and we won’t be told. We reject expert opinions because they’re ‘unfeeling’ and elitist, preferring to derive our convictions from our intuitions. And our intuitions may sometimes serve us well, but they can equally lead towards historical revisionism, fake news and alternative facts: the mad maladies of our age. So it’s easy to see why some wish feelings evacuated from civil discourse. Too much attention to subjective states can destroy common sense, leaving us in a world so fiercely divided that people on opposing sides are not only unable to agree on a solution to a given problem, they’re unable to agree on what our problems even are.

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Weil wir gerade bei gefühlter Wirklichkeit sind, hüstel:
Closing Central Madrid To Cars Resulted In 9.5% Boost To Retail Spending, Finds Bank Analysis“.

Ich übersetze: Die Sperrung der Innenstadt von Madrid für den Autoverkehr führte zu einem Einnahmenplus von 9,5% im Einzelhandel an der größten, vorher mehrspurig befahrenen Gran Vía. Der Zusammenhang mit gefühlter Wirklichkeit: Auch in München bekämpft der Einzelhandel jede Initiative Fußgängerzonen auszubauen, mit dem Argument, das würde ihr Geschäft kaputt machen.
(Nebenbei ging in Madrid die Luftverschmutzung in dieser Zeit um 71% zurück.)

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Klimakunst:
“A Light Installation in a Scottish Coastal Town Vividly Shows Future Sea Level Rise”.

via @Hystri_cidae

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Filmfrauen: Beim ZDF erzählt Anika Decker, die seit 20 Jahren im Geschäft ist, übers Drehbuchschreiben (u.a. wie Frauenrollen zu sein haben), Regieführen, Produzieren im deutschen Film.

via @SibylleBerg

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Bisschen Einstimmung auf den ersten Arbeitstag nach der Urlaubswoche.

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https://youtu.be/DEBjh_MTNzQ
die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Sonntag, 10. März 2019 – Sturm und geschlossenes Schwimmbad“

  1. Sebastian meint:

    Have a marvelous start! (Sind da noch Jobs frei? 4 Stunden Woche würde mir reichen)

  2. Internetkollegin meint:

    Haha…großartig. Genau das richtige für den Start in die Arbeitswoche. Schlüsselqualifikation: Superkräfte. Guten Wiederanfang.

  3. Marika meint:

    Der Trailer!!! Sie haben Humor, finde ich!

  4. Frau Klugscheisser meint:

    Menuhin! Ich habe ihn 1996 getroffen und mit ihm gespielt.

  5. Bobbie meint:

    Vielen Dank für den Filmhinweis über Menuhin. Ich schau mal, ob ich das noch nachgucken kann. Ich habe Menuhin Anfang der 90 er in der Stuttgarter Liederhalle gehört und erlebt. Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht mehr weiß mit welchem Stück. Aber es hat mich damals begeistert. Frau Klugscheisser sind sie auch Musikerin?

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