Journal Dienstag, 26. März 2019 – Sport, Arbeit, Wetter, Essen

Mittwoch, 27. März 2019 um 6:26

Früher Wecker, damit ich vor der Arbeit noch eine Runde Rumpfkräftigung betreiben konnte. Das lief sehr gut, ich schaffte fast alle Übungen in der schwierigsten Version.

Mein Blick fiel dabei immer wieder auf meine Rosen.

Ich sollte mir merken, wie viel Freude mir Blumen bereiten und mir öfter diese Freude bereiten.

Diesmal setzte ich mir für den Weg in die Arbeit eine Mütze auf und konnte sie gut brauchen.

Mittags Birnen mit Manouri, Nachmittagssnack Nüsse und Trockenpflaumen.
Am Himmel gemischte Wolken, es blieb kühl.

Auf dem Heimweg Abstecher zum Vollcorner für Espressopulver und Wein (zu meiner Freude entdeckt, dass es dort einiges vom Heinrich gibt).

Daheim wirbelte Herr Kaltmamsell in der Küche und servierte gebratenen Reis, mit Kartoffeln gefülltes Naan, gebratenen Reis, gebratenen Pak Choi – hier das Ergebnis auf instagram, nicht fotogen, aber sehr wohlschmeckend.

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Auf Twitter postete @cynx ein höchst seltsames Bild, das ich zunächst für den Golem hielt:

Foto: Manfred Zentsch. Germany, April 1914

Auf Nachfrage verlinkte er die Geschichte dazu:
“Katharina Detzel, posing with a life-sized male doll she made out of straw and rough burlap in the Klingenmünster institution.”.

Katharina Detzel, geboren 19071872 in Luxemburg, war wegen “terroristischer Aktivitäten und Abtreibung” in die Anstalt Klingenmünster eingewiesen worden.

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Marie Sophie Hingsts Buch Kunstgeschichte als Brotbelag stößt weiterhin auf großes Interesse in den Medien. Auch die Berliner Zeitung schreibt darüber und hat mit Sophie gesprochen:
“Gurkenscheiben, Senfkleckse
Kunstvoll belegte Stullen zeigen Meisterwerke”.

Mit dem Spruch „Mit Essen spielt man nicht“ ist Hingst früher übrigens nie ermahnt worden. „Erstaunlicherweise habe ich den nie gehört“, sagt sie. „Weil meine Großmutter, der ich sehr viel verdanke, eine Abneigung gegen Sprichwörter hatte.“

die Kaltmamsell

10 Kommentare zu „Journal Dienstag, 26. März 2019 – Sport, Arbeit, Wetter, Essen“

  1. Anne meint:

    Zu gerne hätte ich mir das Nachtmahl auf Instagram angeschaut, aber der link funktioniert leider nicht
    Einen angenehmen Tag wünsche ich Ihnen
    Grüße vom Bodensee

  2. Robert meint:

    Nun werden Sie zu Ihrem gemeinsamen Fest nicht nur fünf Weinregale, sondern auch noch mindestens drei Terrinen geschenkt bekommen.

  3. Hauptschulblues meint:

    H. kaufte vor Jahren immer bei Pitnauer in Gols – http://www.weingut-pittnauer.at/ – , es hieß, er sei der Einzige gewesen, der nicht am Glykolskandal beteiligt gewesen sei. Ob es stimmt …. ? Da gab es bestimmt mehr Weinbauern, die nicht mitmachten.
    Heutzutage gibt es im Hause H. nur noch Ruffiniweine von der jährlichen Weinprobe. Das ist einfacher als die weiten Wege nach Gols oder zur Niederlage in Salzburg.

  4. Trulla meint:

    Ich finde die Idee von Frau Hingst hinreißend und freue mich über die Veröffentlichung des Buches. So habe ich mich in des Fräulein Read ons Blog auch geäußert.
    Mit Essen zu spielen können wir uns in unserem reichen Land natürlich leisten, keinem hungernden Kind der Welt wird damit Nahrung vorenthalten. Und leider kommt man auch bei appetit- und lustlosen Essern mit dem Argument nicht weiter, dass die armen Kinder sich darüber freuen würden. Ich hatte früher so ein Kind bei Tisch, das hauptursächlich einfach abgeneigt war, sein interessantes Spiel zu unterbrechen, und musste mir etwas einfallen lassen, den Teller interessant zu machen. Kunstvoll war es nicht unbedingt, aber ein Pfannkuchen mit Spinatgesicht oder eine Geschichte für das Technik begeisterte Kind “dieses Gericht mit Reis, Gemüse und Fleisch heißt deshalb Pilotenreis, weil….“, Buchstaben-kekse und -nudeln, Gesichterwurstscheiben, Zauberäpfel usw. erfüllten wenigstens den Zweck, in dieser länger dauernden Phase eine gesunde Grundernährung sicher zu stellen.

    Nebenbei: der schöne Satz “das Auge isst mit“ stimmt sicher,doch sollte der Inhalt das Versprechen halten.

  5. Stephan meint:

    Dürfen wir mal das Rezept für die gefüllten Naan sehen bitte ? Ich scheitere da immer grandios .

  6. Kermit meint:

    Ganz schön ausgewachsen für eine Siebenjährige, die Frau. Da erscheint mir die Angabe im verlinkten Text glaubhafter …

  7. Herr Kaltmamsell meint:

    Rezept: Das war gar kein Naan-Brot, das wäre nämlich mit Hefe. Mit dem experimentiere ich auch immer wieder, habe aber noch gar kein gutes Rezpt gefunden. Chapatis gehen eher, auch ohne Hefe, und zum ersten Mal habe ich jetzt ein Rezept für Paratha ausprobiert und war davon begeistert. Wie Chapatis ist das ein Brot ohne Triebmittel, dafür – in diesem Fall – mit Kartoffelmasse gefüllt, sehr saftig und weich.

    Vermutlich gehen andere Rezepte genau so, aber ich hatte dieses hier:
    https://www.theguardian.com/food/2019/mar/16/potato-curry-aloo-indian-recipes-romy-gill

    Allerdings ohne Koriandergrün und Rote Bete (was ich so beibehalten werde), und die angegebene Füllungsmenge reicht sicher für doppelt so viel Teig.

  8. die Kaltmamsell meint:

    Danke für den Hinweis, Kermit!

  9. Sebastian meint:

    “Kunstgeschichte als Brotbelag” läuft sogar in der UBahn am Fernsehn!

  10. Croco meint:

    In die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg wollte ich schon lange mal. Ein Psychiater sammelte die Werke seiner Patienten. Einzelne Bilder habe ich irgendwo schon mal gesehen. Sie waren verstörend und anziehend zur gleichen Zeit.
    https://prinzhorn.ukl-hd.de/museum/geschichte/

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