Großbürgerlicher Punk
Sonntag, 12. Juli 2009 um 19:42Ach, was weckt diese Geschichte in der Wochenendbeilage der SZ Begehrlichkeit! Johannes von Weizsäcker schreibt über das Really Terrible Orchestra (RTO) in Edingburgh1 : Großbürgerliche Erwachsene neideten ihren Kindern den Spaß, den sie ganz offensichtlich in ihren Schulorchestern hatten, waren selbst mit ihren irgendwann erlernten Instrumenten viel zu schlecht für selbst die unergeizigsten Laienorchester. Also machten sie 1996 ihr eigenes Orchester auf, dem sie die absehbar schlechte Qualität sicherheitshalber gleich in den Namen schrieben. Und wie die Briten nunmal gestrickt sind, lieben sie dieses Orchester: „Beim Edingburgh Festival zählt es inzwischen jedes Jahr zu den Hauptattraktionen.“
Ich will auch sowas! Was geht mit einem Deutschen Blogger- und Twittererorchester? Untertitel: Professionell ist was anderes. Frau Klugscheisser (die Musikerin gelernt hat und eigentlich für viel Blödsinn zu haben ist) könnte dirigieren. Irgendwo ganz hinten im Kleiderschrank versteckt sich noch meine versilberte Yamaha-Querflöte, die ich in die Waagschale werfen könnte. Geprobt wird vier Mal im Jahr jeweils ein Wochenende durch: einmal in Berlin, einmal in Düsseldorf, einmal in Hamburg, einmal in München. Ein bisschen Vivaldi werden wir doch hinkriegen! Und einmal gibt es ein Konzert – vielleicht zur Verleihung des Best-of-the-Blogs-Awards der Deutschen Welle?
- Leider nicht online. Und wegen dem Kommentarfeierabend, der die Ladenöffnungszeiten der 80er liberal erscheinen lässt, konnte ich auf der SZ-Website noch nie kommentieren, gnarf. [↩]
18 Kommentare zu „Großbürgerlicher Punk“
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12. Juli 2009 um 21:16
Ich kann eine Bratsche beisteuern.
Obwohl Bratscher(innen) immer die Ostfriesen in Orchestern sind und es Tausende von Bratscherwitzen gibt, die behaupten, Bratscher könnten niemals eine Hauptattraktion sein, würde ich doch das Gegenteil behaupten wollen.
Ich bin dabei!
13. Juli 2009 um 9:05
Ach, seufzt die katholische Arbeitertochter vom Land in mir, nicht einmal dafür würde es reichen. Höchstens Triangel…
13. Juli 2009 um 9:53
mezzosopran? auf anderen instrumenten dilettiere ich leider nicht.
13. Juli 2009 um 10:44
Die erste Geige spielt dann sicherlich Sascha Lobo? (Ich bin die schlechteste Querflötistin ever, aber gern bereit.)
13. Juli 2009 um 11:20
Mein Akkordeon steht bereit.
13. Juli 2009 um 15:19
Schönbe Idee, und die Briten haben noch ganz andere tolle Einfälle:
http://www.streetpianos.com/london2009/
13. Juli 2009 um 17:29
koenntet Ihr bitte auch eine Probe in Shanghai machen? Meine Gitarre und immerhin zwei Gaestezimmer….usw…
wir koennten ein Gitarrensolo in den Vivaldi einbauen und damit auf dem People Square auftreten. Das Solo wuerde ich mit der E-Gitarre zwecks besserer Lautstaerke runterpfeffern…..
13. Juli 2009 um 20:49
unbedingt machen!!!!
war auch mal bei sowas dabei, die “Linzer Philharmonie”. “Phil…” jaaa, wir haben es geliebt! “-harmonie”: gabs auch gelegentlich
Proben liefen in etwa so: “Also sprach Zarathustra” mit Kassette vorgespielt, Noten ausgeteilt, und … gespielt!
Hatten sogar Konzertreise nach Wien, war damals erste Geige (und habs ein Wochenende vorher noch schnell gelernt… naja, ein paar Töne die ich konnte kamen doch immer wieder vor) ; )
13. Juli 2009 um 22:55
Ich könnte auch noch Querflöte beisteuern.
Das scheint hier ein wenig das Instrument der Wahl zu sein.
Über das Schulorchester bin ich nie hinausgekommen – als es hieß (von meiner Flötenlehrerin), ich solle jetzt endlich anfangen richtig zu üben oder den Unterricht sein lassen, habe ich mich für mehr Freizeit entschieden.
14. Juli 2009 um 7:43
Ich hab’s Klavier!
14. Juli 2009 um 14:04
Zwischenstand:
– drei Querflöten
– eine Bratsche (ich bitte Sie, nicwest, ohne Bratsche geht gar nichts – wie sollte der Rest sonst wissen, über wen man sich lustig zu machen hat?)
– eine Triangel (wird im Konzert mit tief dekolletiertem Abendkleid ganz nach vorne gestellt)
– ein Akkordeon
– eine Gitarre
– eine Geige
– ein Klavier.
Damit kriegen wir fast Wagner zusammen!
(Fagott? Niemand? Oder ein bisschen großes Blech?)
14. Juli 2009 um 15:31
Darf ich singen? Grad wenn’s nicht sein soll?
14. Juli 2009 um 18:22
Ich könnt auch mit tiefdekolliertem Abendkleid usw…..
14. Juli 2009 um 19:04
Haha, das erinnert mich an das “scratch orchestra”, bei dem ich als Studentin immer mal wieder mitspielte. Das ging so: ein Aushang am schwarzen Brett kündigte an, daß morgen um soundsoviel Uhr ein großes Werk der musikalischen Weltliteratur (z. B. Beethovens fünfte Symphonie) gespielt würde. Jede/r, die/der des Notenlesens einigermaßen mächtig war, durfte sich willkommen fühlen. Wir hatten ungefähr ein Dutzend Querflöten, eine ziemlich große Streichersektion mit Geigenüberschuß, mehrere Klaviere, ein Krummhorn, ein Kazoo, einen Haufen Sänger, drei Saxophone und ein paar versprengte Trompeten und Posaunen. Diese Piratenbande wurde dann so quer über’n Daumen mit Partituren versorgt, der Initiator sprang an das Dirigentenpult und los ging’s.
Einmal durch die Fünfte. Von vorne bis hinten. Beim gelegentlichen lachanfallbedingten Auseinanderdriften des Ensembles wurde da wieder eingestiegen, wo wir rausgekommen waren. Und hinterher gab’s natürlich ein kollektives Gelage im nächsten Pub…
14. Juli 2009 um 21:05
Großartig, Karan! Was wäre ich da gerne dabei gewesen! Neben Querflöte kann ich auch Blockflöte nicht, ich hätte also sogar eine Auswahl bieten können.
14. Juli 2009 um 21:36
Will auch, will auch!
Könnte ein zweites Akkordeon beisteuern (huhu, Frau Groener!).
Ansonsten noch eine Blockflöte, eine Altflöte, eine Altstimme und drei bis fünf Egg-shaker. Kann ich alles ganz virtuos überhaupt nicht sonderlich – besonders nicht gleichzeitig.
Ach ja, ich hätte dann da noch zwei Teenies mit Tenor-Saxophonen (anstatt Fagott?, Nein?) , bzw. eins wahlweise mit Geige und einen Herrn, ebenfalls mit Violine im Angebot.
17. Juli 2009 um 11:45
Oh ja bitte! Ich hätte noch eine Klarinette beizusteuern, die nach so vielen Jahren der Nichtbenutzung bestimmt hinreichend terrible klingt. Wenn es Vivaldi sein soll, könnte ich auch auf Blockflöte ausweichen. Oder Alt 1 singen.
17. Juli 2009 um 13:19
Ach ja, ich vergaß: Zu bieten hätte ich sehr eingerostete pianistische Kenntnisse (dafür aber ein mobiles Stage Piano, das ich gerne berufeneren Fingern anvertraue), eine Querflöte, eine Shakuhachi, eine Stimme (irgendwo zwischen Alt und Sopran) sowie diverses andere Gebläse und Gezupfe, dies aber wohl eher nicht klassiktauglich.
Wann und wo?
:-)