Journal Dienstag, 20. August 2019 – Regen und Anstrengung
Mittwoch, 21. August 2019 um 6:59Ein regnerischer Tag. Morgens kam ich noch schirmlos in milder Luft in die Arbeit, hatte aber zur Vorsicht Sandalen gegen Halbschuhe getauscht. Doch dann regnete es den Tag praktisch durch.
Menschlich anstrengender Tag, isch möschte das nischt. In so wenig Verantwortung kann ich mich gar nicht runterarbeiten, dass ich nicht vor Befindlichkeitskabbeleien davonlaufen muss.
Nach Feierabend hatte ich den nächsten Termin zum Reha-Sport. Die Gruppengymnastik war diesmal ein Witz: Frau Physio (eine andere als die letzten beiden Male, diese kam schon mal fünf Minuten zu spät, machte dafür fünf Minuten früher Schluss, blieben 20 Minuten für Gymnastik und Aufräumen) machte nur bruchstückhafte Ansagen, erklärte nichts dazu (wozu dient die Übung? wo soll ich die Bewegung spüren? worauf muss ich achten?), schaute nicht hin, korrigierte nichts (selbst als Laiin sah ich aus dem Augenwinkel gefährliche Fehlhaltungen) – da ist jedes YouTube-Video gründlicher.
Anschließend absolvierte ich meine Runde durch den Gerätepark, das 60-Minuten-Programm dauerte wieder knapp anderthalb Stunden. Nach der Schmerzpause am Wochenende ging es mir gestern den ganzen Tag schlechter.
Fußmarsch nach Hause durch zeitweiliges Tröpfeln. Daheim erwartete mich Herr Kalmamsell mit vielerlei Leckereien, ich öffnete zur Entspannung eine Flasche Bordeaux.
Scharfe Auberginen, Orecchiette mit Karottengrünpesto, Panisse in Weihnachtsausstecherleformen. Alles sehr köstlich und besänftigend.
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Laurie Penny arbeitet seit einiger Zeit als Drehbuchautorin und hat aus dieser Erfahrung interessante Schlüsse gezogen:
“We Can Be Heroes: How the Nerds Are Reinventing Pop Culture”.
(Über die Rolle von Fan Fiction in gesellschaftlichen Entwicklungen hat Laurie Penny schon mal einen beeindruckenden Vortrag auf der re:publica gehalten.)
(Und ich liebe sie für Formulierungen wie “certain chin-strokers of the Twitter-fueled commentariat”.)
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Weil wir gerade bei Drehbüchern sind. Sail Austerlitz schreibt über das Schreiben der Fernsehserie Friends.
“A Party Room and a Prison Cell
Inside the Friends writers’ room.”
via @ankegroener
Friends’ style was adapted from Seinfeld’s interlocked model, in which each episode had an A, B, and C plot (Carol is pregnant; Monica is cooking for her parents; Rachel has misplaced her engagement ring). This created the challenge of intertwining separate stories, but it also prompted an insatiable hunger for story lines. A single season of Friends would require seventy-two separate plots, each with its own introduction and resolution, each with its own array of jokes and emotional moments. And fully plotted stories would regularly be tossed out because they flopped in rehearsals or during a shoot. The sheer volume of polished material that the writers of Friends had to come up with placed inordinate pressure on the writers’ room to work in sync and to pick up each other’s slack.
die Kaltmamsell
2 Kommentare zu „Journal Dienstag, 20. August 2019 – Regen und Anstrengung“
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21. August 2019 um 9:49
Auf jeden Fall bei der Institutionsleitung Beobachtungen über Frau Physio berichten. Sonst kann die Führungskraft nicht eingreifen.
22. August 2019 um 11:25
Vielen Dank für den Hinweis auf diesen fantastischen Artikel von Laurie Penny.