Fundstück: Verhalten im Zahnnotfall
Sonntag, 20. September 2009 um 9:39Ich weiß, das wussten Sie: Das Internet birgt höchst interessante Informationen. Als ich eben aus reiner Neugier (danke, meinen Zähnen geht es bestens, habe ich mir erst letzte Woche wieder bestätigen lassen) recherchierte, wie es in München mit zahnärztlichem Notdienst bestellt ist, stieß ich auf „Der zahnärztliche Notfall – Tipps für Patienten“. Darin enthalten: Spannende und zum Teil sehr überraschende Hinweise wie
– Bei Verlust von Krone / Inlay / Brücke
Es kann sich durchaus empfehlen, nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen, die Versorgung bis zur endgültigen Wiederbefestigung durch einen Zahnarzt provisorisch wieder auf den Zahn zu setzen. Wenn Sie dafür etwas Zahnpasta verwenden, hält dies oft ganz gut.
– Provisorium zerbrochen oder Füllung rausgefallen
Sofern der darunterliegende Zahn temperaturempfindlich ist eignet sich die vorübergehende Abdeckung des Zahnes mit einem zuckerfreien Kaugummi.
– Zahn ausgeschlagen
Das ideale Transportmedium stellt eine Zahnrettungsbox dar. Diese ist in den meisten Schulen vorhanden – ansonsten leider eher selten. Ansonsten ist das Mittel der Wahl die Lagerung in gekühlter H-Milch.
Nicht überraschend bei Zahnschmerzen:
In jedem Fall vermieden werden sollten allerdings blutverdünnende Schmerztabletten wie Aspirin oä
Hingerissen bin ich mal wieder von der unwillkürlichen Fachsprache, denn ich bin sicher, dass die Autoren dieser Tipps ganz bewusst sachlich und allgemeinverständlich formulieren wollten – sie konnten einfach nicht aus ihrer Haut, respektive ihrem Arztkittel: „Zuwarten“ statt Abwarten, „frakturgefährdet“, „Sonnenexposition“, „zu hohe zahnärztliche Versorgungen“.
die Kaltmamsell9 Kommentare zu „Fundstück: Verhalten im Zahnnotfall“
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20. September 2009 um 9:57
und das wichtigste? wann hat sie offen, die klinik? nur so für den notfall…
ich fand den wisch, den sie mir in der wiener uni-zahnklinik nach der op in die hand gedrückt hatten, übrigens damals schon vorbildlich formuliert (im rahmen der möglichkeiten…): hier als pdf.
20. September 2009 um 10:22
Hier gibt es eine Suche:
http://www.notdienst-zahn.de/
Sie listet für den heutigen Sonntag unter meiner Postleitzahl sechs Zahnärzte auf. Und in den Nachtstunden, so lese ich hier auch, gibt es doch einen Notdienst in der Zahnklinik (gehört ebenfalls zur Uni). Jetzt fühle ich mich gewappnet – und wir wissen ja wohl alle, dass eine gründliche Vorbereitung die Wahrscheinlichkeit eines Eintreffens des Notfalls messbar mindert (siehe Ersatzstrumpfhose / Regenschirm).
20. September 2009 um 14:03
Ja, die Zahn-Notdienst-Versorgung ist in München ganz gut, aber trotzdem muss man auch an ganz normalen Abenden mal damit rechnen, von 6 bis Mitternacht zu warten. Mit ausgebrochenem Frontzahn, dessen gespaltene Wurzel noch drinsteckt. (Während zu Hause Gäste geladen sind…aber dafür kann der Zahnarzt ja nichts…)
Aber, bitte: Eine verlorene Krone mit Zahncreme aufpappen…? Es wäre schade, wenn das teure Stück dann aus Versehen in die Luftröhre rutscht, denn dann hat man vielleicht keine Zeit mehr, sich an der sprachlichen Präzision des Merkblatts für endoskopische Notfälle zu erfreuen. So in etwa zumindest wurde mir das erklärt, als es das letzte Mal passiert ist.
20. September 2009 um 16:34
ja, solche tipps sind immer wieder klasse…besonders der mit der zahnpasta….grins…
20. September 2009 um 20:33
Ergänzung für nächtlich Zahnarzt-Suchende im Ruhrgebiet (ich weiss, das ist mehr oder minder am Thema vorbei, aber wo wir doch einmal dabei sind…) Die Klink in Witten-Herdecke hat einen 24-Stunden-Schmerzdienst. Und ich auch sonst empfehlenswert …
21. September 2009 um 2:39
H-Milch? Ich dachte, notfalls transportiere man die in der Backentasche. Wer hat schon immer H-Milch dabei. (Am besten man schaut in Tick, Trick und Tracks Pfadfinderhandbuch nach, da steht das sicher drin.)
22. September 2009 um 12:54
Ich empfehle statt Zahnpasta (reizt einen darunter befindlichen Zahn ev.) Gebisshaftcreme (Tipp meiner Zahnärztin).
9. April 2013 um 10:45
Ich bin mir jetzt echt nicht sicher, ob diese Tipps ernst gemeint sind oder nicht, ich werde mir auf jeden Fall den Tipp mit der H-Milch merken. ich fürchte nur, dass ich ihn dann nicht mehr finde. Ob es bei uns an der Schule eine Zahnrettungsbox gibt, wage ich zu bezweifeln, zumindest habe ich noch keine gesehen.
9. April 2013 um 11:10
Heißt das, Markus Kohler, Sie als Zahnarzt erfahren diese Tipps hier zum ersten Mal? Kam das in Ihrem Studium nicht vor?