Journal Samstag, 11. Juli 2020 – Sandeln und Abend in Haidhausen
Sonntag, 12. Juli 2020 um 9:07Um sechs aufgewacht, entschlossen nochmal eingeschlafen. Um sieben aufgewacht, dem Regenrauschen zugehört – und prompt nochmal bis kurz vor acht eingeschlafen.
Beste Idee beim Morgenkaffee: Weder zum Schwimmen zu fahren, noch eine Crosstrainerrunde einzuplanen – meine Freude über die Idee bewies, dass ich einen Tag Rumsandeln brauchte. Und schon entsprangen der Freude neue Ideen:
Schwedische Hefeschnecken der trockeneren Art gemacht, als Wiedergutmachung an Herrn Kaltmamsell für die SCHRECKLICHEN, SCHRECKLICHEN saftigen Zitronenschnecken kürzlich. (Diesen Affront muss ich ihm selbstverständlich so konsequent unter die Nase reiben, dass er sich niemals mehr traut, meiner Einschätzung von Gebäck, auch noch selbst erstelltem, zu widersprechen. Geheimnis einer funktionierenden Partnerschaft, Teil 877.)
Krafttraining absolvierte ich trotzdem: Ich horchte in mich und erkannte, dass es mir danach sehr gut gehen würde. Ich hatte sogar Vergnügen an einigen Extra-Übungen Oberkörper und Arme.
Na gut, zwar die erste Mahlzeit des Tages, aber die nenne auch ich Mittagessen: Ein großer Teller Okroschka, einige Zimtschnecken, Aprikose und Pfirsich.
Den Nachmittag selig versandelt mit Zeitunglesen und Romanlesen. Draußen hatte der Regen geendet, der Himmel riss auf. So stand meinem Plan nichts im Weg, zu meiner Abendverabredung nach Haidhausen zu Fuß zu gehen. Schön langsam wackelte ich hinauf in den Preysinggarten.
Die Ludwigsbrücke ist völlig eingerüstet, sie wird komplettsaniert.
Schöner Abend mit Freundin, die ich seit Januar nicht gesehen hatte. Unter anderem erfuhr ich, wie die Schule ihrer beiden Kinder die Fernbeschulung gemeistert hatte, Freundin (die beruflich viel mit IT/Internet zu tun hat und ebenfalls zweieinhalb Monate von daheim arbeiten musste) war beeindruckt. Ich lernte, dass es Mütter gibt, die sich keineswegs zu Heimunterricht verpflichtet fühlten, sondern Schule und Lehrpersonal als Ansprechpartner für Rückfragen der Kinder sahen.
Zu Essen gab es Canneloni mit Ricotta-Spinat-Füllung.
Auch nach Hause ging ich zu Fuß, allerdings unbeabsichtigt. Auf meine Tram hätte ich laut Anzeige zehn Minuten warten müssen, also spazierte ich los zur nächsten Haltestelle – um zwei Minuten später von der Tram überholt zu werden. Ich spazierte weiter (meine Hüfte erlaubte mir dieses Mal sogar etwas höheres Tempo als Trippeln), immer die Tramlinie entlang, doch die nächste holte mich erst fünf Minuten vor meinem Ziel ein. Ich genoss das nächtliche Passieren von belebten Plätzen und Lokalen, musste allerdings oft Haken schlagen, weil niemand Abstand hielt.
§
Richard C. Schneider über die Katastrophe, in die sich Israel gerade reitet – nach seiner Darstellung weil die Regierung sich auf die Umsetzung ihrer Anexionspläne konzentriert, statt die Corona-Krise in den Mittelpunkt zu stellen:
“Das große Versagen”.
1 Kommentar zu „Journal Samstag, 11. Juli 2020 – Sandeln und Abend in Haidhausen“
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12. Juli 2020 um 14:27
Klingt nach einem perfekten Tag! Einen ebenso erholsamen Sonntag wünsche ich.