Spülverfettung
Mittwoch, 20. Oktober 2004 um 17:25Wundersame Haushaltsgeräte! Vermutlich war ich mal wieder die letzte, die es erfahren hat, aber: Geschirrspülmaschinen muss man entfetten.
Die Spülmaschine war vor über einem Jahr krank geworden. Zeitgleich gab mein Auto das Fahren auf. Der Mitbewohner und ich teilten die daraus resultierenden Aufgaben: Erst würde ich mich um das Auto kümmern, dann er um die Spülmaschine.
Da ich neun Monate für die Erledigung meines Parts brauchte, gewöhnten wir uns im Lauf der Zeit an ein Dasein ohne Geschirrspülmaschine – schließlich hatte ich den weitaus größten Teil meines Lebens ohne verbracht. War doch schön, bei großen Einladungen das geerbte und bei ebay vervollständigte Geschirr aufzudecken, das man ohnehin von Hand spülen musste!
Seit das Auto allerdings im Juni Geschichte war, wurde ich zunehmend ungehalten, wenn ich am Samstag das Geschirr von einer Woche spülte. (Den Mitbewohner schien es nicht so zu stören, wenn er bis zu den Ellbogen im Spüli-Schaum stand. Ich hatte aber nicht die Geduld, immer so lange zu warten.)
Heute, endlich, war Herr Bauknecht angekündigt. Da ich zudem einige Bankgeschäfte erledigen musste, nahm ich mir den Tag frei. Der Servicemann sollte zwischen 14 und 18 Uhr kommen; schlag zwei klingelte es an der Tür. Herein kam personifizierte Professionalität samt der nötigen Gelassenheit. Herr Bauknecht klappte einen großen Koffer auf, schloss den darin befindlichen Computer an die Stromversorgung an (er hatte sogar einen kleinen Drucker da drin!). In einem zweiten, kleineren Koffer befand sich allerlei Werkzeug, mit dem er die Innereien der Spülmaschine untersuchte. Nach ein paar Tests hatte er einen Verdacht: „Wann haben Sie die Maschine zuletzt entfettet?“ Fmgnnn???
Mir hatte das noch nie jemand gesagt, auch in all der Werbung, die um Spülmaschinen-Produkte platziert wird, war das noch nie aufgetaucht. Eine Gebrauchsanweisung, der ich einen entsprechenden Hinweis hätte entnehmen können, hatten die Vormieter verschmissen. So bat mich Herr Bauknecht also, die Sicherung rauszudrehen, befreite ein Plastikdings samt Schlauch aus dem Inneren der Maschine von Kabeln und anderen Schläuchen: Jawohl, komplette Fettverstopfung. Der Herr machte das alles wieder heil und ließ mir gleich noch zwei Packungen Spülmaschinen-Entfetter da.
Jetzt bin ich sehr froh, dass ich schmutziges Geschirr wieder einfach in eine Maschine stellen kann. Und dass ich einmal mehr um das Ersetzen eines Haushaltsgeräts herum gekommen bin. Weil mich schon die Vorstellung belastet, so ein riesiges DING wegwerfen zu müssen.
die Kaltmamsell26 Kommentare zu „Spülverfettung“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
20. Oktober 2004 um 19:17
hö? wie heißt denn die marke vom spülmaschinen-entfetter … da muss man sich dann ja wohl kümmern, hm.
20. Oktober 2004 um 21:08
Das wollte ich auch grad fragen. Klär uns doch bitte mal auf, bevor bei mir der Herr Billigmarke (ich weiss nicht mal was für eine) auf der Matte stehen muss :-)
20. Oktober 2004 um 22:45
Der Herr Bauknecht, der auch ein Herr Whirlpool ist, hat mir die Hausmarke da gelassen: Wpro Geschirrspülmaschinen-Entfetter. Er meinte aber, sowas gebe es in Drogerie-Märkten und dort, wo es auch Spülmaschinen gibt.
20. Oktober 2004 um 22:51
danke! :-)
20. Oktober 2004 um 23:17
Aber sorgt nicht der ganz normale Spülmaschinenreiniger, den man alle vier bis sechs Wochen kopfüber in den Besteckkorb steckt, für das Entfetten und Reinigen der Maschine? So sagte zumindest der Herr von Bosch, der unserem Geschirrspüler nach sechs Jahren Laufzeit ein neues Wasser-Dingens implantiert hat. Er hatte uebrigens auch einen Koffer mit Notebook und Minidrucker dabei.
21. Oktober 2004 um 0:08
Wie Spülmaschinenreiniger? Läuft da nicht sowieso immer Lauge durch? (Was ist eigentlich mit Waschmaschinen?)
Was es alles gibt. Ich allerdings habe mal Reiniger ins Salzfach gekippt. Keine schöne Angelegenheit, das wieder herauszuschaufeln. Muß aber, wenn einem der Ionentauscher lieb (weil teuer) ist.
21. Oktober 2004 um 1:22
Vielleicht schaut Ihr einfach mal im Drogeriemarkt nach, was neben den Geschirrspül-Tabs von der selben Marke noch angeboten wird :-) Salz und Maschinenreiniger sollten dazugehören … Während ein Spüler sauberes Geschirr hervorbringt, lagern sich darin natürlich Reste und Kalk ab (je nach Wasserhärte). Das sollte entfernt werden, weil die Maschine sonst ineffektiv arbeitet und kaputtgehen kann.
21. Oktober 2004 um 4:34
Ach alles zuviel Technik!
Da bleib ich lieber Schlampe. :-D
21. Oktober 2004 um 7:56
Gestern Abend habe ich von eiern Freundin zum ersten Mal von ihrer halbjährlichen Spülmaschinenreinigung gehört. Sie wusste nicht, ob darin eine Entfettung enthalten ist, aber das halte ich für wahrscheinlich. Ich hatte ja noch nicht mal von Spülmaschinenreinigung gehört.
Ach Myko, Schlampe wäre ich da auch ganz gerne. Aber mein Horror, so ein Riesenteil neu zu brauchen, überwiegt. Nicht mal aus finanzieller Sicht, einfach wegen der Anstrengung der Recherche, Aussuchen, Bestellung, Anlieferung, altes Teil wegschaffen, Verpackung von neuem Teil wegschaffen – nee…
21. Oktober 2004 um 8:21
Oh ja!
Das kann ich verstehen. Bei der Anlieferung meiner neuen Spülmaschine (Billigladen…) ließen mich die Herren Installateure, die wohl eher lediglich die Herren Spülmaschinenschlepper waren, einfach mitsamt dem Altgerät stehen:
“Dit is nich unsre Uffgabe, wa, dit müssnSe schon selba machn, junge Frau!”
Zum Glück sind Spülmaschinen nicht sonderlich schwer. Es hat aber einige Zeit gedauert, bis ich das Gerät unter der Küchenzeile hervorgezuppelt hatte.
*grummel*
21. Oktober 2004 um 11:51
Spülmaschinenentfettung???? Upss, noch nie gemacht. Deshalb stinkt die so die Spülmaschine bei uns.
21. Oktober 2004 um 12:14
Meine Spülmaschine ist noch neu und ich dachte erst, ich weiß es deswegen nicht …. aber es scheint eines dieser schwarzen Löcher im Haushalt zu sein, die jedem zustossen können, wenn noch fast niemand davon gehört hat :-)
21. Oktober 2004 um 15:18
Was all gibt und was all Namen hat. Ich habe meine Spülmaschine, die der Herr Siemens übrigens “Lady” genannt hat, vor etwa fünf Jahren einem Bekannten abgenommen, weil der mir Geld geschuldet hat. Und so wie ich die Lebensumstände dieses Bekannten kennengelernt habe, hat er die Maschine garantiert nie entfettet. Ich habe diese Tradition natürlich aufrechterhalten. Das einzige, was ich mache, etwa einmal pro Jahr: Ich nehme unten am Boden, da wo die ganze Grütze in ein Sieb läuft, ebendieses Sieb raus und mache es sauber. Die Lady dankt es mir, indem sie einwandfrei funktioniert.
21. Oktober 2004 um 15:45
Warten Sie mal, bis die Lady 12 Jahre auf dem Buckel hat. Vorher lief unser Bauknecht ja auch einwandfrei. Sollte Lady mit 12 Jahren im Spülprogramm hängen bleiben, haben Sie die Verfettung.
21. Oktober 2004 um 16:56
Keine Sorge, die Lady ist immer noch so rank und schlank (45 cm), wie sie der Herr Siemens geschaffen hat.
21. Oktober 2004 um 21:16
Spülmaschinenentfetter?
Das hör ich zum ersten Mal!
21. Oktober 2004 um 21:21
Tatsache:
http://www.abea-hausgeraete.de/nikaentkalker.htm
“..zum entfetten der unteren Segmente..”
Pfff…
22. Oktober 2004 um 8:22
Wow, Sklerose bei Spülmaschinen.
@Pepa: So eine Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Deswegen kläre ich das immer im voraus im Laden, in dem ich ein Haushaltsgerät kaufe, ob Aufstellen und Entsorgung des Altgeräts mit enthalten sind.
22. Oktober 2004 um 9:11
Meine Lady is auch nich fett. Wer was anderes behauptet, wird einmal mitgespült.
22. Oktober 2004 um 10:36
Bin ich froh, dass ich keine Spülmaschine habe. Ich muss nur an Pril denken und gut is.
29. Oktober 2004 um 0:36
danke fuer den Tip:-) hier laeuft so ein guenstiges Versandteil schon 10 Jahre ohne Entfettung. Gut Salz und Klarspueler sieht sie schon hin und wieder….
15. Dezember 2004 um 18:33
Das is jetzt aber nicht so ein Werbegag wie die sagenumwobene “Glaskorrosion”, oder?
LG Ilona (die gerade eine nigelnagelneue “Lady” käuflich erworben hat und etwas besorgt ist…)
16. Dezember 2004 um 21:20
Doch, Illona, ich habe das talgartige Fett gesehen, das die Verstopfung verursacht hatte. Scheint aber jährlich einmal zu genügen die Entfettung, meine Maschine ist 15 Jahre alt und wurde nie entfettet.
8. Mai 2007 um 20:05
Ich habe Spülmittel in das Salzfach gekippt und die Maschine laufen lassen – jetzt ist alles nicht so schön anzuschauen! Was nun?
24. Juni 2007 um 9:09
hallo! eine spülmaschine sollte “normalerweise” keine entfettung nötig haben, wenn das verhältnis zwischen reiniger und schmutz stimmt (lieber pulver als tabs) und die wasserhärte richtig eingestellt ist.
@frau heidmann: ihre frage wäre wahrscheinlich woanders besser aufgehoben, ist aber oben schon so gut wie beantwortet worden: nichts wie raus damit. erst mit dem langen löffel, dann mit vieeeeel wasser nachspülen. zwischendurch das wasser von der maschine auspumpen lassen. da sie ihre maschine aber schon haben laufen lassen, hilft nur der einsatz eines servicetechnikers, der den – meist teuren – ionentauscher wechselt. ab 8 jahre gerätealter würde ich pauschal sagen, ein neukauf ist empfehlenswert, da die neuen geräte leiser, günstiger und sauberer spülen. finger weg von marken, die sie nicht kennen!!!
21. Oktober 2008 um 17:56
Jaaaa….. DAS hab ich heute auch gelernt!