Journal Dienstag, 28. Juni 2020 – Eingeknickt

Mittwoch, 29. Juli 2020 um 6:43

Sehr ungute Nacht, trotz Novalgin vor dem Schlafengehen ließen mich Beinschmerzen nach dem zweiten Aufwachen lange nicht wieder einschlafen. Entsprechend groggy war ich beim Weckerklingeln.

Gymnastik und Crosstrainer mit zusammengebissenen Zähnen und leichter Übelkeit. Doch in der Arbeit fühlte ich mich dann so mies und schwach, noch dazu gequält von Übelkeitswellen, mir war abwechselnd heiß und kalt, dass ich einknickte: Ich meldete mich vormittags krank und radelte durch heißen Hochsommerwind nach Hause.

Herr Kaltmamsell war beruflich unterwegs, hatte aber die Wohnung sorgsam verschattet und verschlossen: Im angenehm kühlen Schlafzimmer legte ich mich ins Bett.

Aufwachen um halb zwei, ich aß meine Brotzeit zu Mittag: Das letzte Stück Coca de verdura und ein Stück Gurke aus Ernteanteil.

Nach ein bisschen Zeitunglesen war ich wieder sehr müde und ging zurück ins Bett. Diesmal schuf ich mit Ohrstöpseln Ruhe, denn in der Nachbarschaft wurde ein Klavier bearbeitet. Als ich wieder aufwachte, war es fünf.

Ich schickte Herrn Kaltmamsell allein zum Leserunden-Picknick in den Rosengarten, auch wenn ich mich auf das Wiedersehen nach langer Pause gefreut hatte – krank ist krank, und zusammengerissen hatte ich mich ja offensichtlich oft genug.

Ein kurzer Regenschauer senkte die Außentemperatur auf angenehm. Mir ging’s trotz viel Schlaf immer noch nicht wirklich besser. Appetit hatte ich keinen, richtete mir trotzdem Pfirsiche und Kohlrabi an. Essen aus medizinischen Gründe finde ich sehr traurig, zum Glück bereitete mit der gedünstete Kohlrabi dann doch Vergnügen.

Mit meiner Mutter telefonisch ihr Wohnungshüten während unserer Urlaubsreise vereinbart.

Bis in die Nacht hinein immer wieder Donnergrollen, auch Blitze. Wieder sah ich Mauersegler am Himmel.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Dienstag, 28. Juni 2020 – Eingeknickt“

  1. Nina meint:

    Ehrlich gesagt finde ich Heimgehen/der Arbeit fernbleiben bei Krankheitssymptomen kein Einknicken, sondern einen verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst und seinen Mitmenschen. Ich persönlich sehe das grundsätzlich und immer so, aber zumindest im Moment sind wir uns doch hoffentlich alle einig, dass das wirklich keine zartbesaitetes Hypochondertum, sondern pandemiegerechtes Präventionsverhalten ist. Man weiß ja bei Auftreten von Krankheitssymptomen momentan wirklich nicht, ob es sich nicht doch um eine Infektion mit SARS-COV2 handeln könnte. Mein Arbeitgeber hat zum Glück direkt eine Betriebsverordnung zum Infektionsschutz erlassen, die besagt, dass man bei kleinsten Krankheitssymptomen – auch unspezifischen wie Übelkeit und Schwindel- den Arbeitsplatz verlassen und bei länger als 3 Tage bestehendem Andauern der Symptome einen Coronatest machen lassen muss. Das erleichtert auch den sonst unverbesserlichen Kolleg*innen der Fraktion Nur-die-Harten-kommen-in-den-Garten die Entscheidung, mit Kopfschmerzen und Halsweh doch einfach mal zuhause zu bleiben, statt das gesamte Büro + Familienanhang anzustecken.
    Gute Besserung!

  2. Margarete meint:

    Nana, nun nicht gleich durchdrehen!

  3. Berit meint:

    Das klingt alles sehr vernünftig. Gute Besserung!

  4. Frau Irgendwas ist immer meint:

    Das klingt verdammt nach leerem Akku, so kurz vor dem Urlaub. War ja für alle, und für Sie mit der Hüfte noch mal mehr, eine heftige Zeit. Ist einfach so: Der Akku ist leer, kein Grund zum Schämen oder Grämen oder was-auch-immer.
    Wünsche Erhohlung – allumfassend!

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