Journal Freitag, 6. November 2020 – Graswachstum durch Ziehen beschleunigen
Samstag, 7. November 2020 um 8:21Eine richtig gute Nacht, ich behalte das abendliche Ibu erst mal bei.
Doch die beiden Nächte und Tage ohne Ibu hatten ihren Nutzen: Ich glaube mir jetzt, dass ich wirklich noch nicht arbeitsfähig bin. Davor nagte ein wenig schlechtes Gewissen an mir, weil ich ohne eigentliches Leid daheim rumsaß und sogar Einkaufen gehen konnte. Jetzt weiß ich, dass ich tatsächlich noch einige Wochen Einheilen vor mir habe. Wie meinte mein Rehatrainer in der Klinik in Bad Wiessee: Wenn eine Patientin glaube, sie könne den Heilungsprozess nach OP irgendwie beschleunigen, glaube sie wohl auch, sie könne Gras schneller wachsen lassen, indem sie daran ziehe.
Vormittags spazierte ich für Einkäufe die paar hundert Meter zum Basitsch, wo ich erst besonders stolz war, dass ich von den beiden Gockeln in der Fleischtheke den ungewöhnlich kleinen nahm und nicht den fast doppelt so großen. Wo ich aber an der Kasse feststellte, dass ich meine Maestro-Karte daheim vergessen hatte und dass das Thymiansträußerl im Einkaufskorb Oregano war. Dann würde es halt Zitronen-Oregano-Hähnchen zum Abendbrot geben.
Mein Frühstück war ein Scheiberl roter Pressack aus dem Biomarkt (mit Essig), zudem ein Granatapfel mit Joghurt.
Nachmittags nahm ich wieder die U-Bahn zum Reha-Sport (ohne zusätzlichen Fußmarsch, die neue Hüfte fühlte sich wirklich nicht danach an), als ich aufbrach, verzog sich gerade der Hochnebel und ließ Sonne durch. Ich stellte fest, dass der Sportraum am Freitag zwischen vier und fünf Uhr nicht so leer ist wie am Mittwoch. Slapstick-Einlage bei der Vorbereitung der Übung Squats zur Seite mit Theraband um die Füßknöchel: Ohne das verbotene Runterbeugen zum rechten Fuß kam ich nicht ins klein geknotete Theraband, ich versuche vergeblich, die rechte Schuhspitze reinzufädeln (hatte am Mittwoch noch geklappt). Lachend bat ich irgendwann einen Trainer um Hilfe, der mir empfahl, alterntiv ein Theraband um die Knie zu knoten.
Die U-Bahn zurück war zwar nicht wirklich voll, aber zu voll für gesunden Abstand. Immer wieder stellte ich mich um, damit ich nicht direkt neben jemandem saß oder stand. (Gestern zeigte die Corona-Warn-App bereits drei Begegnungen mit niedrigem Risiko an.)
Als ich heim kam, war es dunkel. Wir läuteten das Wochenende mit Negronis ein, und Herr Kaltmamsell schob das Hähnchen fürs Abendessen in den Ofen. Zum Gockerl gab es Postelein aus Ernteanteil und italenisches Brot vom Eataly. Außerdem kastilischen Rosé Dos Puntos, der mit fruchtigem, blumigen Geschmack sehr gut passte.
Im Fernsehen ließen wir Adèle und das Geheimnis des Pharaos von Luc Besson laufen, der mich nicht überzeugte.
die Kaltmamsell2 Kommentare zu „Journal Freitag, 6. November 2020 – Graswachstum durch Ziehen beschleunigen“
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7. November 2020 um 20:36
Himmel, lassen Sie es nur gut sein mit dem schnell gesund werden. Also dem schneller gesund werden als gut für Sie ist! Sie haben da einfach mal eine verdammt große OP hinter sich!
7. November 2020 um 21:37
H. wünscht weiterhin gute Besserung, auch in den beiden Elternfamilien.