Journal Montag, 16. November 2020 – Grabkunst im Nordfriedhof

Dienstag, 17. November 2020 um 7:36

Früh aufgestandenn für Reha-Sport vor der großen Welle – klappte nicht, der Geräteraum war gut besetzt. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust auf Reha-Sport, doch im Gegensatz zu meinem Spaß-Sport ist Abblasen halt keine Option. Er schmerze und strengte an.

Das Wetter hatte wie angekündigt umgeschlagen, es war grau und regnerisch.

Daheim Zeitung gelesen und IT-Dinge beendet: Ich musste meinen Rechnern (sechs Jahre alt) umorganisieren, um das neueste Betriebssystem-Update aufspielen zu können. Schon bei dem davor hatte ich auf der Festplatte aufräumen und löschen müssen, das reichte jetzt nicht mehr; ich schob 55 GB Fotos ins heimische NAS. Ist ja immer wieder Stoff für Erheiterung: Als ich diesen aktuellen Rechner bekam, hatte er so unendlich viel Speicher, dass ich mein bis dahin auf externen Festplatten ausgelagertes Fotoarchiv LOCKER wieder draufnehmen konnte. Speicherplatz wird immer zu wenig.

Frühstück: Apfel, Gewürzkuchen in Milchsee.

Zur Putzmann-Flucht wollte ich den Neuen Israelitischen Friedhof ansehen – doch am Eingang entnahm ich einem laminierten Aushang, dass er derzeit wegen Corona nur für angemeldete Besucher geöffnet wird. Wechselte ich halt zum großen christlichen Nordfriedhof schräg gegenüber und schlenderte durch die Reihen. Nach ein paar Regentropfen zu Beginn blieb es trocken.

Grablichter aus dem Automaten.

Unter anderem sah ich Grabsteine mit kyrillischer Aufschrift, drei Grabsteine mit vietnamesischen Namen (ein wichtiger Schritt in Migrationsgeschichte: wenn die Toten nicht mehr “heim” gebracht werden, sondern die Zukunftsplanung so stark in der neuen Heimat verwurzelt ist, dass Grabpflege eingeplant werden kann).

Viele interessante Namen, Berufe, Schriftarten, anders als auf dem Ostfriedhof allerdings nur wenige wirklich gelungen kreativ gestaltete Grabsteine.

Ich stieß auch auf das eigentümliche Mauergrab von Johannes Heesters:

Hier eine Liste prominenter Persönlichkeiten, die auf dem Nordfriedhof bestattet sind.

Auf dem Heimweg kurzer Einkaufsabstecher am Marienplatz.

Zu Hause versteckte ich mich in meinem Schlafzimmer, weil Herr Kaltmamsell die Presse empfing (Corona-adäquat kamen Fotograf und Redakteur einzeln). Auf dem Bett die Beine auszustrecken, war ohnehin genau das Richtige, denn Sie werden’s nicht glauben: Elf Kilometer zu Fuß, wie der Schrittzähler angab, waren dann doch zu viel, neben dem operierten Gelenk und Bein schmerzten jetzt auch alle Knochen im nicht operierten Bein. Ich werde es dann doch mal mit einem Tag Ruhe versuchen, auch wenn sich das immer falsch anfühlt.

Nachmittagssnack: Quark und Joghurt mit Lemon Curd. Beim Lesen im Bett schlief ich wieder für eine halbe Stunde tief ein. Gute Meldung aus dem Krankenhaus: Die Papa-OP war ohne Komplikationen verlaufen.

Zum Abendessen brauchte Herr Kaltmamsell den Ernteanteil auf: Es gab Rosenkohl aus dem Ofen mit Maroni (zugekauft), außerdem Bratkartoffeln. Als Nachtisch Schokolade.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Montag, 16. November 2020 – Grabkunst im Nordfriedhof“

  1. Ilka meint:

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    Gerne gelesen

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  2. Gaga Nielsen meint:

    Georg Marischka! Eduard Zimmermann! Dass Constanze Engelbrecht schon vor zehn Jahren verstorben ist, war mir gar nicht geläufig. Heesters hat ja ein richtig exclusives Gärtlein für sich. Sicher auch mit ein paar Sitzmöbeln, oder?

  3. Thea meint:

    Danke für die Liste der prominenten Friedhofbewohner. Über Inge Brandenburg und ihr tragisches Dasein habe ich vor nicht allzu langer Zeit eine sehr schöne Doku gesehen.
    Ich wünsche Ihnen einen schönen Ruhetag.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Leider ganz ohne Sitzmöbel, Gaga Nielsen, und ohnehin ziemlich ungepflegt – ein sehr eigenartiges Grabmal.

  5. Lempel meint:

    Gaga Nielsen: Constanze Engelbrecht starb schon vor 20 Jahren.

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