Journal Samstag, 16. Januar 2021 – Hefeteig-Fiasko und Winterspaziergang

Sonntag, 17. Januar 2021 um 8:24

Ausgeschlafen, nach einem Aufwachen um fünf aber nur bröckerlweise.

Den Vormittag im Haushaltswirbel verbracht:
– Zwei Maschinen Wäsche waschen, in Aufhängen und Trockner sortiert, entsprechend verarbeitet.
Abend-Brot in allerlei Einzelschritten gebacken.
– Zwetschgendatschi aus dem letzten Tiefkühl-Paket elterlicher Zwetschgen zubereitet.
– Bank- und Seitstütz, eine Runde Cardio auf dem Crosstrainer mit Blick in einen hellen Wintertag, an dem ganz selten die eine oder andere deko-hübsche Schneeflocke trudelte.

Das Brot geriet hervorragend.

Der Zwetschgendatschi aber nicht: Seltener Fall von komplett totem Hefeteig (Hefe war frisch und hatte im Brot gewirkt, Milch nicht zu heiß). Er hatte sich auch nach 90 Minuten Gehen im Warmen nicht einen Millimeter bewegt, und während ich mich selbst in diesem Fall sonst auf eine Reaktion im Backofen verlassen konnte, blieb der Teig auch nach 40 Minuten bei 180 Grad flach. (Jajaja, der Bäckervater von Novemberregen lehrt, dass man dem Hefeteig einfach genug Zeit lassen müsse, irgendwann werde er sich schon rühren. Doch ich hatte nicht unendlich Zeit, weil ich mit Herrn Kaltmamsell zum Spazierengehen verabredet war.)

Diesmal stimmte nicht mal “schmeckte trotzdem”: Der Teig hatte die Konsistenz einer dicken gekochten Lasagneplatte, und das war unter Zwetschgen schon arg seltsam. Im schlechten Sinn.

Zum Frühstück aß ich Birchermuesli mit Joghurt und zwei echten Mandarinen (köstlich, aber voller Kerne).

Für einen Spaziergang nahm ich Herrn Kaltmamsell mit zu der Strecke überm Isartal, die ich schon mal nach Weihnachten gegangen war. Wir ließen uns von einer (entspannend leeren) S-Bahn durch die Sonne nach Großhesselohe fahren und gingen los.

Am Isarfräulein.

Anders als bei meinem letzten Spaziergang stiegen wir in Pullach eine Treppe hinunter zur Isar (zum Glück mit Geländer zum Festhalten, sie war durch Schnee und Eis sehr rutschig) und spazierten auf dem Damm zwischen Isarwerkkanal und Isar zurück.

Burg Schwaneck.

Wir sahen einen Bussard im schrägen Sonnenlicht auf einer Nadelbaumspitze landen, nach einer Umschau nochmal auffliegen, wieder landen – ganz schön beeindruckend.

Auf der Rückfahrt trug ich wie schon auf der Hinfahrt erstmals eine FFP2-Maske (beide Bestellungen sind mittlerweile eingetroffen, ich kann den Anbieter Siegmund Care empfehlen). Bloß: Das ist schon eine ganz andere Nummer als die leichten OP-Masken, die ich in der Arbeit oder auf meinen Wegen durch die Innenstadt fast nicht spürte. Damit sie ordnungsgemäß abschließen kann, sind die Bänder der Maske eng und drücken hinter den Ohren, durch den deutlich dickeren Stoff fällt das Atmen schwer – ich fühlte mich sehr unwohl und bekam Kopfschmerzen. Mal wieder höchsten Respekt vor dem medizinischen Personal, das seine ohnehin anstrengenden Arbeitstage dadurch erschwert. Allerdings werde ich wohl für längeres Tragen ein Band über den Hinterkopf verwenden, das sollte bequemer sein.

Ich freute mich wieder an der Temperatur: Beim Spazierengehen war mir in ganz normaler Winterkleidung (gefütterte Stiefel, Jeans, T-Shirt und Wollpulli, Mantel, Schal, Mütze, Fäustlinge) wohlig warm. Daheim begann ich trotz Heizung zu frieren und musste mir heißen Tee kochen. Wie praktisch, dass das Gewebe um die lange OP-Narbe immer wieder heiß wird und ich meine rechte Hand daran wärmen kann.

Im Abendlicht aß ich Zwetschgen…dings, kein echter Genuss, aber sättigend.

Gestern fand der erste CDU-Parteitag im Internet statt. Meine Twitter-Timeline schien ihn zu einem großen Teil zu verfolgen – was mich überraschte. Ich bilde mir ein, dass Nicht-CDU-Wähler die Bestimmung eines neuen Parteivorsitzenden bislang nicht in allen Details so mitnahm (es wurde Armin Laschet).

Herr Kaltmamsell sorgte fürs Nachtmahl, es gab aus Ernteanteil Rote-Bete-Suppe, dazu frisches Brot und aufgetauten Weihnachtsschinken. Dazu die letzte Flasche Gut Oggau Atansius 2013.

§

Nach dieser Berechnung (via Crocodylus) und Berücksichtigung meines Bluthochdrucks ist das meine Aussicht auf Covid-19-Impfung.

Damit kann ich gut leben.

die Kaltmamsell

20 Kommentare zu „Journal Samstag, 16. Januar 2021 – Hefeteig-Fiasko und Winterspaziergang“

  1. Elisabeth meint:

    Einen schönen guten Morgen.
    Auch ich war überrascht, wie viele den CDU-Parteitag verfolgt haben (inklusive mir, obwohl wahrlich keine CDU-Wählerin). Vermutlich hängt es einfach damit zusammen, dass gerade sehr viele Menschen daheim sitzen und die Kandidaten nun wirklich nicht die Vielfalt widerspiegeln, mit der die Partei frecherweise geworben hat.

  2. Chris meint:

    Man gewöhnt sich an die FFP2-Masken, dann atmet man relativ entspannt. Ich trag die seit November ausschließlich und merk sie inzwischen gar nicht mehr, genau wie vorher die Alltagsmasken.

  3. die Kaltmamsell meint:

    Habe beim Vergleich mit dem Produkt eines anderen Herstellers gemerkt, dass die gestrigen besonders kurze Ohrschlaufen haben, Chris.

  4. julisonne meint:

    Ich habe zu kurze Gummischlaufen gedehnt, also bei mir ist der Abstand zwischen zwei Küchenschränkenknöpfen ideal um eine Maske aufzuhängen und ein bißchen in die Länge zu ziehen :)

  5. Die Toni meint:

    Bei mir (selbes Alter, kein Beruf mit erhöhtem Risiko, da Homeoffice möglich, keine Vorerkrankungen) kommt mit der gleichen Impfrate für den ersten Impftermin 07.08.2021 bis 06.02.2022 raus. Bei der theoretischen Möglichkeit von Februar nächsten Jahres muss ich schon schlucken.

  6. FrauZimt meint:

    Ach guck, die Burg Schwaneck! Da war ich vor mittlerweile 30 Jahren mal auf Klassenfahrt. Besonders den Weg von dort zur SBahn am BND vorbei fanden wir nordhessischen Dorf- und Kleinstadtkinder sehr aufregend…
    An die FFP2-Masken gewöhnt man sich schnell, finde ich. Trage die seit Anfang Dezember für den Arbeitsweg und zum Einkaufen und fühle mich mittlerweile „irgendwie nackt“ wenn ich ausnahmsweise weil Wochenmarkt und im Freien doch mal wieder Stoffmaske trage. (Ich habe die von Medisana, mit Gummibändern zum hinterm Kopf verschließen.) Bin aber ganz froh, das ich ab Dienstag im Homeoffice sein werde und erstmal keine nachbestellen muss, die ich noch habe reichen erstmal zum Lebensmitteleinkauf.

  7. Croco meint:

    Im Oktober bin ich schon auf FFP2 umgestiegen. Und ich habe fetgestellt, dass die Hersteller sich durchaus unterscheiden. Es sind einmal die Gummis, die kurz oder lang, angenehm oder unangenehm sein können, aber auch die Atemqualität. Ein Vergleich verschiedener Hersteller lohnt sich.
    Und Schwaneck rührt mich sehr. War es doch der Schlafort einiger Klassen- und Kursfahrten nach München. Um die Ecke ist übrigens der BND.

  8. Trulla meint:

    Selbstverständlich trage ich Maske, kann mich aber nicht daran gewöhnen. Am meisten stört mich allerdings das Beschlagen der Brillengläser.
    Jegliche Versuche mit Hefe habe ich resigniert eingestellt. Komplettes Versagen meinerseits. Bester Ersatz, gerade unter Zwetschgen, ist für mich der Quark/Öl Teig.
    Einfacher geht’s nicht und schmeckt.

  9. Ilka meint:

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    Gerne gelesen

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  10. Sigourney meint:

    Es gibt Maskenhalter (z.T. auch unter dem Titel Ohrenschoner, z.B. auf Etsy), mit denen man zu enge Gummis ausgleichen kann. Also damit man Masken mit zu kurzen Gummis doch benutzen kann, wenn man sie denn nun leider schon gekauft hat. (Ich persönliche finde sie in der Anwendung auch einfacher als Masken mit Bändern.)

  11. Anne meint:

    Der Sitz von FFP2 ist je nach Marke wirklich unterschiedlich. Das Wichtigste: Wenn‘s Atmen leicht fällt, ist er falsch ;-) (wie Croco seit Ende der Herbstferien nur noch mit… und nun froh über Distanzunterricht).
    Bin gespannt, ob der Parteitag im Twitter-BestOf vorkommt. Mein Favorit: „Ist Friedrich #Merz jetzt eigentlich mit oder an seiner Arroganz gescheitert?“ @dergazetteur

  12. kecks meint:

    Falls man sich das Atmen und Leben unter FFP2 erleichtern will, kann man verschiedene Marken testen und v.a. auf Kopfbänder umsteigen. Bei mir war es Marke sieben oder acht. Die sind jetzt angenehmer als OP-Masken Typ IIR, auch nach acht Stunden Unterricht mit viel Reden kein Problem.

    @Trulla: Wenn die Brille beschlägt, ist die Maske nicht dicht. Modell wechseln, Marke wechseln, Bänder anders (enger) ziehen…

  13. Thea meint:

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    Gerne gelesen

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  14. Joe meint:

    Super Berechnung. Ich bin fast 60 und darf Ende 2021 oder Anfang 2022 hoffen. Na dann. In Israel beginnen sie geraedem die ueber 50-jaehrigen zu impfen.

  15. Sabine Kerschbaumer meint:

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    Gerne gelesen

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  16. caterina meint:

    in österreich gibts gar keine info, an welcher stelle man steht. nur, dass man angemeldet ist und (irgendwann) eine info kriegt…

  17. die Kaltmamsell meint:

    Oh, das ist keine offizielle Info, caterina, sondern nur ein privat programmiertes Maschinchen auf der Basis offizieller Aussagen. Könnte man vermutlich für Österreich auch anlegen (wenn man sowas kann).

  18. Hauptschulblues meint:

    @Trulla: H. macht auch nur Quark-Öl-Teig. Wird crosser, schmeckt besser.

  19. Neeva meint:

    Es freut mich zu lesen, dass Sie wieder spazieren gehen.

  20. Christin meint:

    Danke (abgesehen vom täglichen Morgenritual noch mit dem Smartphone am Bett, gibt’s was Neues von der Kaltmamsell?) für das großartige Rezept. Wie konnte ich das bisher übersehen? Nachgebacken, Bombe. Leider kann ich hier keine Bilder hochladen. Danke!

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