Journal Dienstag, 27. April 2021 – Umtriebiger Feierabend

Mittwoch, 28. April 2021 um 6:34

Wieder Morgenkaffee am Küchentisch, das gefiel mir.

Arbeitsweg in wunderbarem Frühlingslicht.

Mittags gab’s Tomaten (mit erstaunlich viel Aroma) mit Ricotta Salata – wie konnte ich vergessen, dass die so gut schmeckt? Nachmittags eine Orange.

So sieht übrigens meine Brille aus – für Sie vermutlich eine Enttäuschung nach all dieser Pracht.

Zu Feierabend packte ich meinen Arbeitsrechner und ein wenig Drumrumzeug ein, weil ich am Mittwoch mal wieder daheim arbeiten wollte, ich hatte dafür taugliche Arbeit gesammelt.

Trotz schönen Wetter war es weiterhin gar nicht so warm, auch nicht in der Sonne (also dem April angemessen). Nach einem recht zackigen Arbeitstag konnte ich auf dem Heimweg aber den Ledermantel offen tragen.

Der Feierabend wurde dann deutlich hektischer als erwartet.
Herr Kaltmamsell war hinausgefahren zum Ikea nach Eching: Dort hatte ich eine Lampe für persönliche Abholung bestellen können, die mir sehr gut für unseren Flur gefiel und die es nicht mehr lieferbar gab. Als er wegen voller Hände beim Heimkommen klingelte, telefonierte ich gerade mit meiner Mutter und kämpfte mit der neuen Klingelanlage (installiert mit Kamera wegen neuen Hoftors gegen Gschwerl im Hinterhof), doch dann klingelte auch noch mein Handy: Die für Mittwoch angekündigte Schranklieferung kam dann doch schon gestern Abend an. Und eigentlich hatte ich da längst das Abendessen bestellen wollen. Also übernahm Herr Kaltmamsell Speditionswartedienst, während ich zu Servus Habibi ging (man kann jetzt auch online bestellen, hurra!). Ich wurde wieder herzlich begrüßt, beim Warten auf die Speisen mit einem Stamperl Jägermeister versorgt (der schmeckt ja deutlich besser als ich erwartet hatte, sogar richtig gut!).

Daheim mussten wir aber das Essen kalt werden lassen, denn erst jetzt kamen die sechs Schrank-Pakete. Ich konnte den beiden Liefer-Herren nicht mal einen schönen Feierabend wünschen: Sie erzählten, dass sie nach uns noch fünf Kunden zu beliefern hatten.

Auch nicht mehr warm schmeckte das Abendessen sehr gut, das Labneh sogar ganz hervorragend.

Zur Abendunterhaltung ließen wir die aufwändige Komissar-Maigret-Neuverfilmung mit Rowan Atkinson laufen – der in der komplett unkomischen Rolle hervorragend spielte.

die Kaltmamsell

24 Kommentare zu „Journal Dienstag, 27. April 2021 – Umtriebiger Feierabend“

  1. Ilka meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  2. Nina meint:

    Gute Brille!

  3. Hauptschulblues meint:

    Gschwerl ist schon ein sehr böser Ausdruck. Es sind Menschen in äußerst prekären Lebensverhältnissen, die mit unseren kollidieren. Selbstverständlich nerven diese Leute. Aber es sind vielleicht Sandler, ein etwas anderes Wort für sie.

  4. Beate meint:

    Die Brille ist schick! Und die Haare sind auch schön!

  5. die Kaltmamsell meint:

    Dann kennt er eine Untersuchung über diese Leute, Hauptschulblues, die ich nicht kenne – und die mich sehr interessieren würde. Bislang waren keinerlei Obdachlose unter den gut und sauber gekleideten Dealern, Trinkerinnen, Pöblern, die bis vor ein ein paar Jahren den Bordeaux-Platz bevölkerten, bis vor einem Jahr um den Hauptbahnhof anzutreffen waren – und die mittlerweile in unserem Hinterhof auch mal gewalttätig werden, wenn man sie wegbittet. Woher weiß er von einer Veränderung der Zusammensetzung?

  6. Berit meint:

    Tolle Brille!

  7. Joël meint:

    Ja, die Folge von Kommissar Mairget ist sehr gut. Ich kannte sie bereits. Und Rowan Atkinson ist großartig als Kommissar.

    Die Farbe des Brillengestells, ist das Grau mit dunkleren Kanten oder geht es eher ins Taupe?

  8. die Kaltmamsell meint:

    Das ist Grau mit Holzmaserung, Joël, durch die ein wenig Türkis scheint (ich hoffe auf Unterstreichen meiner Augenfarbe).

  9. lihabiboun meint:

    Sie sehen klasse aus mit der neuen Brille, verehrte Kaltmamsell, auch die Haare! Aber ich weiß schon, man muss sich natürlich selber wohl fühlen! Die Flurlampe finde ich schick.
    Wir hatten schon mal zwei “wieauchimmermansienennt” fast bewußtlos zugedröhnt bei uns auf dem Treppenabsatz im vierten Stock liegen. Das ist echt eine Überraschung beim Heimkommen. Die Polizei hat mich dann im Übrigen gewarnt, dass man sich auch auf Gewalttätigkeit einstellen muss.

  10. Monika meint:

    Ich nenne diese Leute, die in Parks zum geselligen Genuss von Rauschmitteln abhängen, Promillchen oder Druggies. Was mich an denen unter anderem stört, ist dass sie ganze Ecken von öffentlichen Parks und Anlagen für andere Menschen unnutzbar machen. Schon nah vorbeigehen oder hinschauen, kann zu unangenehmen Reaktionen führen.

    Bei dem mobilen Impfzentrum in einem Park der Gemeinde meines Vaters, gingen diese nicht aus dem Weg, als jemand seinen gebrechlichen Verwandten mit dem Auto vor der Tür abliefern wollte. Es mussten erst mehrere Menschen einschreiten. Jetzt hängen sie in einer anderen Ecke des Parks ab.

    Brille sieht toll an Ihnen aus.

  11. Sandra meint:

    Alles schön, Brille, Haare, Essen.

  12. Joe meint:

    Gut, wenn man in der Stadtmitte wohnen kann und die Probleme der Grossstadt einfach ausperren. Schon irgendwie priviligiert.

  13. die Kaltmamsell meint:

    Sehr sogar, Joe.

  14. Marika meint:

    In Bezug auf die Überlegungen zu den Menschen, die sich mitunter in ihren Hof begeben empfehle ich das Studium der DELTA-Milieus des DELTA-Instituts in Penzberg:
    https://www.delta-sozialforschung.de/delta-milieus/submilieus/

    Womöglich haben diese Menschen in Bezug auf die Lebensverhältnisse, Biographien, Werteinstellungen und (Lebens-) Chancen wenige bis gar keine Überschneidungspunkte mit dem Ihres Milieus?

    Dies könnte eine Ansatzpunkt zur Erklärung des eventuellen Gefühls der Befremdung sein…

    Ich möchte Ihnen und der Leser:innenschaft dieses Blogs mit meinen Überlegungen keinesfalls zu nahe treten, nur für Verständnis zu unterschiedlichen (und zuweilen prekären, benachteiligten) Lebenslagen und den Blick über den eigenen Tellerrand werben.

  15. Monika meint:

    Ich kannte in jungen Jahren etliche Drogenabhängige persönlich. Eine davon war die Tochter einer bekannten Opernsängerin. Sie hat die Kurve noch gekriegt. Ihr Freund aber, der auch aus sogenanntem gutem Haus war, zunächst auch, dann aber nicht mehr. Sie bekamen lange die Ersatzdroge Methadon. Sie lebten in der Haus- und Wohngemeinschaft meines damaligen Freundes. Die Eltern von denen, haben ihn bekniet sie über ihre Kinder auf dem Laufenden zu halten.

    Ich will Sie alle nicht langweilen, aber ich könnte noch mindestens 10-20 Geschichten aus dem Drogenmilieu erzählen. Die allerwenigsten waren aus schlimmen oder armen Elternhäusern. Drogen haben eine Anziehungskraft für alle Schichten.

    Die kleinere Gruppe (4-5), die im Park in der Gemeinde meines Vaters abhängen, sind eher ältere Männer. Mein Vater weiss von einem, dass der sogar verheiratet ist. Die treffen sich da zum Saufen. In die Wirtschaft sind die auch vor Corona nicht. Kein Wirt will solche Gäste.

  16. Hauptschulblues meint:

    @Marika: Nichts anderes als Verständnis wollte ich mit meinen obigen Worten erzeugen. Auch wenn sie nervig, frech, störend, mitunter … sind, so sind es Menschen.
    Danke für den Tipp aus Penzberg.

  17. Trulla meint:

    Wie schwierig es doch ist, eine Gruppe von Menschen und deren Verhalten in politisch korrekter Weise, für andere dennoch eindeutig, zu beschreiben.

    Mir als Norddeutsche klingt der im Dialekt verwendete Ausdruck “Gschwerl” nicht abwertend in den Ohren. Dialekt hat ja zumeist so einen Charme, der auch Unangenehmes zu sagen erlaubt. Aber was weiß ich schon? Welchen Ausdruck könnte man zur Beschreibung stattdessen verwenden?
    Zutiefst diskriminierend klang dagegen, was einst mein Tischnachbar auf einer großen Festlichkeit – in korrektestem Hochdeutsch – über solche Menschen äußerte. Er nannte sie Abschaum! Mir bleibt nicht oft die Spucke weg, aber für einen Moment war ich so geschockt, dass ich mich erst mal wieder fassen musste. Ich habe mühsam Rücksicht auf die Gastgeber genommen, denn normalerweise wäre ich deswegen aus der Haut gefahren. Deshalb konnte ich ihn nur bitten, seine Wortwahl zu überdenken, da ich sie nicht im mindesten akzeptieren könne.

  18. Friederike meint:

    Auch mir gefällt die Brille sehr. Sie sieht so aus, als hätte sie immer schon in Ihr Gesicht gewollt.
    Ungebetene Gäste in Innenstadt-Wohnlage (mit allen Seiten des Phänomens) – das Thema kommt mir bekannt vor! Weiter reinhängen werde ich mich aber jetzt nicht …

  19. Berit meint:

    Ich weiß nicht so ganz was der Kommentar bezwecken soll.

    Wenn Drogendealer oder Alkoholiker bei mir im Hinterhof pöbeln habe ich in erster Linie Angst um meine eigene Sicherheit und die meiner Familie. Was nützt es mir da zu wissen ob diese der Unteren Mittelschicht oder wem auch immer zuzuordnen sind?

  20. Hauptschulblues meint:

    @Berit: Es geht doch nicht um die Situation, sondern um die Bezeichnung dieser Menschen.

  21. Diana meint:

    Ganz wunderbar! Darf ich fragen, ob das ein Woodfellas-Gestell ist?

  22. die Kaltmamsell meint:

    Nein, Diana: Auf einem Brillenbügel steht “NaturEyes” und “www.urband.com”, auf der Brillenschachtel “NaturEyes by Linkskin”.

  23. Diana meint:

    Dankeschön! Und sie steht Ihnen ganz hervorragend! Aber klar, ist schließlich ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Gestells. :-)

  24. Anne meint:

    Ich finde den Begriff Sandler der hier schon genannt wurde, auch weniger abwertend als Gschwerl. Subjektiver Eindruck. Aber natürlich verständlich wenn man immer wieder in unbehagliche Situationen gebracht wird in seinem Wohnbereich, dass man da etwas weniger neutral seine Eindrücke formuliert…das ist auch kein Luxusproblem eines Wohnviertels.

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