Journal Pfingsmontag, 24. Mai 2021 – Regenruhe

Dienstag, 25. Mai 2021 um 6:43

Nacht mit einer unruhigen Phase, aber mittlerweile zählt alles ohne echte Wach-Unterbrechung als gute Nacht.

Das Draußen grau und kühl, aber regenfrei. In der Wohnung brauchte ich den ganze Tag zur Jeans einen dicken Wollpulli über Shirt und zwei paar Socken an den Füßen.

Nach ausführlichem Bloggen und Morgenkaffee dachte ich über den Sport des Tages nach – doch ich hatte in den vorhergehenden Tagen so viel gejoggt, gewandert, kraftgehoben, dass ich gegen einigen inneren Widerstand zu dem Ergebnis kam, dass das Klügste gar kein Sport wäre (unter Vorbehalt von Yoga am späteren Nachmittag, das ist ja wohl kein Sport). Da saß ich aber dumm da: Was machte ich statt dessen?

Es wurde dann vormittags Räumen, Bügeln, Putzen (der alte Wäschetrockner wusste vermutlich gar nicht, wie ihm geschah, als er nach 23 Jahren Einsatz bei uns mal gesäubert wurde, außen und innen, so richtig mit Schwamm und Spüli).

Frühstücksemmeln holte ich beim Bäcker noch trocken, doch bald begann es wieder zu regnen.

Nach dem mittäglichen Frühstück wurde ich müde, legte eine Siesta ein, holte mir dafür eine zusätzliche Decke gegen’s Frieren.

Ich las eine Weile Buch, dann war mir doch nach frischer Luft. Es tröpfelte lediglich, in den vergangenen Wochen habe ich eine britische Einstellung zu Niederschlag entwickelte: Das ist doch kein Regen! Ich ließ den Schirm daheim.

Über Sonnenstraße und Promenadeplatz zur Briennerstraße, ich blieb immer wieder an Schaufenstern stehe. Hofgarten, Tal, Viktualienmarkt, Sendlinger Straße nach Hause. Außengastronomie rege genutzt, auch wenn die Thermometer 15 Grad anzeigten. Dieses Jahr komme ich gar nicht aus meiner Winterkleidung raus.

Kastanien-Nachwuchs am Hofgarten.

Daheim machte ich mir heißen Tee und fuhr den Arbeitsrechner hoch, um meine E-Mails nach Stinkbomben zu scannen. Keine gefunden, das wird am Dienstag ein geordneter Arbeitbeginn.

Nachtmahl war die Fortsetzung von Sonntagabend, nur der Hackbraten kalt und das Kartoffel-Kraut-Pü als Pflanzerl rausgebraten. Nachtisch Schokolade.

Wir ließen auf meine Bitte den neuen Bremen-Tatort mit neuer (interessanter) Besetzung laufen, ich guckte aber nicht allzu konzentriert: Es galt für den Arbeitstag zu räumen, Brotzeit vorzubereiten.

Urlaub zu Ende. War ein schöner Urlaub, der sich mangels Reise- oder Unternehmungsgelegenheiten ein wenig anfühlte wie Schulferien als Kind: Lesen, Zeit haben, rausgehen, mehr lesen, bisschen was erledigen, wozu sonst keine Zeit ist oder nur mit Hektik. Wenn ich mehr andere zum Spielen rausklingeln hätte können, wär’s noch besser gewesen, aber mei.

§

Die Bundesregierung möchte das Sozialgesetzbuch ändern und die Dauer von Psychotherapie nach groben Rastern festlegen. Christian beschreibt in seinem Blog, wie ein typischer Weg in die Psychotherapie aussieht, unter anderem am eigenen Beispiel, und warum diese Änderung eine deutliche Verschlechterung darstellen würde:
“23.5.2021 – #RasterPsychotherapie”.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Pfingsmontag, 24. Mai 2021 – Regenruhe“

  1. Simone meint:

    Ich möchte alle, die hier mitlesen bitten, die Petition gegen die Einordnung der Psychotherapie in Raster zu unterzeichnen.

    Durch betroffene Menschen, die mir nahestehen, weiß ich, dass die Behandlung psychischer Erkrankungen ein langer Weg sein kann und es dabei nicht immer bei der Erstdiagnose bleiben muss. Oftmals muss die Art der Behandlung und vor allem deren Dauer angepasst werden. Die zeitliche Begrenzung der Behandlungsdauer ähnlich der Fallpauschalen in Krankenhäusern ist ein Fehler, der schlimmstenfalls Leben kosten kann.

  2. Berit meint:

    Diese Erfahrung kann ich anekdotisch bestätigen.

    Kann jetzt bitte jemand den Spahn absetzen?

  3. Bettina meint:

    Danke für den Hinweis.

  4. Joe meint:

    Die Bundesregierung will was aendern, aber sie braucht dazu die Beteiligten. Der Gesetzgeber gibt nur den Rahmen vor, der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) regelt die Versorgung. Daher der Pruefauftrag zur Aenderung der Psychotherapie-Richtlinie des G-BA. Neben den Krankenkassen sind im G-BA auch die Psychotherapeuten, als Mitglieder der Kassenaerztlichen Vereinigungen stimmberechtigt vertreten. Die Bundesregierung nicht. Was am Ende rauskommt weiss keiner. Reformbedarf ist in da.

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