Journal Montag, 19. Juli 2021 – Musik und Yoga

Dienstag, 20. Juli 2021 um 6:35

Nach ordentlicher Nacht schon um halb fünf aufgewacht, mit Bomben-Kopfweh und auch sonst Rundum-Verkaterung – vielleicht lag das am Samstagmorgen doch nicht an den zweieinhalb Gläsern Wein des Vorabends, denn am Sonntag hatte ich nicht einen Tropfen getrunken.

Draußen Sonne, nur leicht dunstig, es wurde ein gemischtwolkiger Sommertag. Ich war allerdings den ganzen Vormittag körperlich ziemlich durch den Wind, nahm dann doch eine Ibu, nachmittags kämpfte ich gegen aggressive Müdigkeit.

Mittags ging ich das letzte Mal zu Frau Physio und ließ die operierte Hüfte kneten. Mittagessen zurück im Büro: Gurke aus Ernteanteil (köstlich), Aprikosen (meh) mit Hüttenkäse, Apfel.

Immer wieder warf ich einen Blick auf den Hochwasserstand der Münchner Isar, gestern wurde die zweite Meldestufe erreicht. Doch für die Zuflüsse gab es Entwarnung, diesmal sind wir wohl nochmal davongekommen. In den Medien immer lautere Kritik an der Struktur und Unzuverlässigkeit des hiesigen Katastrophenschutzes, nicht nur ich erinnerte mich an den verpatzten Sirenentest 2020.

Nach der Arbeit spazierte ich in einem etwas schwül-warmen Tag nach Hause.

Daheim eine halbe Stunde Yoga, anstrengend aber sehr wohltuend. (Musik und Yoga wirken derzeit lindernd. Merken.)

Zum Abendessen kochte ich uns neue Kartoffeln aus Ernteanteil, wir aßen sie mit dem Rest Tomaten-Oliven-Basilikum-Sößchen vom Samstag und dem Oregano-Pesto, das Herr Kaltmamsell gemacht hatte. Zum Nachtisch noch ein Rest vom Samstag: Sticky Toffee Pudding. Das war insgesamt sehr viel und abschließend Zehennägel-rollend knallsüß.

Aus dem Nußbaumpark-Biergarten tönte Trance Music herüber, die wunderbar zur Abendstimmung passte

Früh ins Bett und zurück zu meiner Lektüre von Zadie Smith, Grand Union, das sich genau so erfreulich liest wie vorhergesehen (gestern war sogar eine nicht-realistische Geschichte dabei).

§

70 Jahre Catcher in the Rye (ach guck, hier habe ich das englische Wort für Roggen gelernt), schöner Artikel im Spiegel (Gratulation zur Überschrift!).
“Der Landneurotiker”.

Auch bei mir war der Roman Schullektüre in der Oberstufe. Manche Mitschüler*innen wollten mit der deutschen Übersetzung (Heinerich Böll) mogeln, dadurch wurden wir uns schnell einig, dass das ja wohl eine beschissene Übersetzung war und beschlossen eine gemeinsame Neuübersetzung. (Ja, wir waren ein seltsamer Jahrgang mit vielen seltsamen Schüler*innen – ganz sicher nicht fleißiger als andere Jahrgänge, aber auf eine Art seltsam, die ich erst viele Jahre später als akzeptabel seltsam erkannte, weil seltsam davor halt nur im Zusammenhang mit rauchen, pöbeln, Schule schwänzen, Haare färben verwendet wurde. Doch unter anderem stieß in meinem Jahrgang praktisch jede Schullektüre auf Interesse.) Nach wenigen Seiten Übersetzen wurde uns klar, wie scheißschwierig das war, und das Projekt versickerte – zack! schon was gelernt.

Erst Herr Kaltmamsell machte mich mit Salingers Kurzgeschichten bekannt – die ich viel lieber mag, die sogar zu meinen Lieblingsbüchers gehören (z.B. Nine Stories).

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Montag, 19. Juli 2021 – Musik und Yoga“

  1. Joël meint:

    Interessant woher Sie die englische Übersetzung für Roggen her haben. Bei mir war es aus einem Roman von Agatha Christie- A Pocket Full Of Rye. Doch in der deutschen Übersetzung wurde der Titel zu “Das Geheimnis der Goldmine”, was schon ein Teil der Lösung preisgibt und wahrscheinlich als verkaufsfördernd gedacht war. Als ob Christie das nötig gehabt hätte…

  2. Nina meint:

    Zum Thema Katastrophenschutz empfehle ich jeglichen Output der interdisziplinären Katastrophenforschungsstelle der FU Berlin. Mein ehemaliger Kollege Dr. Martin Voss hat z. B. gestern dem RBB-Sender Radio Eins ein wunderbar ruhiges, kluges Interview zum Thema gegeben: https://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/_/katastrophen-kommen-nur-dann-zustande-wenn-man-sie-nicht-ordentl.html

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