Journal Samstag, 31. Juli 2021 – Draußenschwumm und mehr über neuronale Netze

Sonntag, 1. August 2021 um 8:48

Ausgeschlafen bis um sieben, zerstückelt, aber ohne längere Pausen.

Sportplan des Samstags war Schwimmen. Ich hatte eigentlich zum Olympiabad rausradeln wollen, doch entgegen der Vorhersage war das Wetter nicht kühl und nass: Gemischtwolkiger Himmel mit Sonnenlöchern, milde Luft. Ich sah also nach, ob das Schyrenbad noch Schwimmplätze offen hatte – und konnte buchen! Auch dorthin nahm ich das Rad, übers Wochenende wollte ich das schmerzende Scheinbein schonen und mich zu so wenig Fußwegen wie möglich zwingen (was das mit der Schrittzähl-Statistik in meinem Handy anrichten würde!).

Schon um halb zehn war ich im Becken und schwamm los, über mal sonnenglitzerndem, mal fahlgrauem Stahlboden 2600 Meter. Die Bahnen waren mitteldicht besetzt, ich gehörte zu den langsamen Schwimmerinnen und hielt mich so weit wie möglich außen, um gut überholbar zu sein. Hin und wieder wurde mir kalt, dann schwamm ich einige Zeit mit mehr Kraft. Kaum körperlichen Beschwerden, lediglich hin und wieder Krampf-Ansätze in Waden und Zehen wie schon beim Yoga am Vorabend.

In den Duschen geriet ich in einen Schichtwechsel und musste auf einen freien Platz warten – es waren zum Abstandhalten nur die Hälfte der Duschen freigegeben. Cremen, Haarefönen, ich merkte mal wieder, wie gut mir Schwimmen tut.

Flüchtiger Sonnenmoment beim Verlassen des Schyrenbads.

Auf dem Heimweg hielt ich an für ein paar Einkäufe im Biomarkt Schmatz (Öko aus Zeiten der Strickläden mit ähnlicher Art von Namen), daheim gab’s erst mal eine große Tasse Tee.

Vor ein paar Wochen hatte Herr Kaltmamsell eine Online-Fortbildung zu künstlicher Intelligenz / neuronalen Systemen gegeben: Das hatte mich sehr interessiert, gestern bekam ich die Fortbildung einzeln. Damit das online funktionierte, saß Herr Kaltmamsell an seinem Schreibtisch, ich in der Küche. Einen Vorläufer der Erklärung hatte er vor einem Jahr schon mal verbloggt, jetzt hatte er auch ein Maschinchen programmiert, mit dem er verschiedene Ebenen neuronaler Netze und verschiedene Funktionen live vorführen konnte. Ich bilde mir ein, das meiste verstanden zu haben, sah mich auch darin bestätigt, dass in den wenigsten Fällen, in denen “KI” draufsteht, auch KI drin ist, und wenn, dann höchstens schwache KI. Das Zitat dazu aus Herrn Kaltmamsells Vortrag:

As soon as it works, no one calls it AI anymore.
(John McCarthy)

Jetzt hatte ich aber ordentlich Hunger: Herr Kaltmamsell hatte aus Erntanteil-Sellerie einen Sellerie-Apfel-Walnusssalat gemacht, außerdem schnippelte ich mir Pfirsich (gut!) mit Tomate zusammen.

Am Vorabend hatte ich nach Jahren mal wieder No-knead-bread angesetzt, also Brot ohne Kneten. Jetzt war es Zeit für die Handgriffe bis Stückgare.

Während der Teig tat, was er tun musste, legte ich mich für ein Stündchen Siesta hin. Beim Kippen in den vorgeheizten Bräter blieb der Teig leider im Geschirrtuch kleben, ich hatte es nicht ausreichend bemehlt. Dadurch wurde das Brot weniger fluffig als schon mal.

Ich stellte die Lieblingstweets des Monats zusammen, hörte dabei Musik über Kopfhörer. Das machen wir mittlerweile beide, um den anderen nicht zu stören, schließlich gibt es keine Tür mehr zwischen unseren Aufenthaltsplätzen. Gestern merkte ich bedauernd, dass ich dadurch gar nicht mehr mitbekomme, was Herr Kaltmamsell so hört – das war ja doch oft spannend.

Nachmittags ein Stück neue Schokolade: Vivani 100+ – nur Kakaomasse, Kakaobutter und Kakaosplitter. Schmeckte mir sehr gut: komplett unsüß natürlich, aber nicht sauer – bitter darf Schokolade für mich gerne sein, aber bitte weder staubig noch sauer.

Auf Wunsch der anderen Haushaltshälfte setzte ich Sonntagszopf an, aber, und jetzt müssen Sie stark sein: Dies ist ein Rosinen-Haushalt. Video-Zopfanleitung mal wieder verlinkt fürs Selberfinden.

Eine kurze Yoga-Einheit mit Wums, weil ich Lust darauf hatte.

Zum Abendbrot servierte Herr Kaltmamsell Tintenfischsalat mit jungem Knoblauch, grüner Paprika und Zucchini aus Ernteanteil sowie zugekaufter Petersilie, dazu das frische Brot. Zum Nachtisch hatte ich mittags Eiscreme gekauft: Unseren Liebling von Roggenkamp Karamell mit Meersalz sowie Joghurt mit Honig, das überraschend intensiv nach Honig schmeckte.

Balkoncheck: Es sind noch Mauresegler da.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Samstag, 31. Juli 2021 – Draußenschwumm und mehr über neuronale Netze“

  1. Beate meint:

    Hier sind auch noch Mauersegler. Traditionell ist ja heute “Abreisetag” ….

  2. Christine meint:

    Jaaa! Das no-knead-bread!

    Hatte ich bis vor 9 Jahren auch regelmäßig gebacken, seither esse ich getreidefrei. Aber vor zwei Wochen hatte ich einen Gast, der es sich nochmal gewünscht hatte, weil er es mal bei mir serviert bekam.

    Der einzige knifflige Teil ist wirklich der mit dem Kleben im Tuch vor Wurf in den Bräter. Ich hatte sehr viel Kleie gestreut, das half aber auch nicht. Habe damals immer wieder versucht, ein Bäckerleinen zu kaufen, gab’s aber seinerzeit nicht. Könnte Ihnen aber vielleicht helfen?

  3. Sanníe meint:

    “Difference between machine learning and AI:
    If it is written in Python, it’s probably machine learning
    If it is written in PowerPoint, it’s probably AI”

    https://twitter.com/matvelloso/status/1065778379612282885

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