Journal 9. März 2010

Mittwoch, 10. März 2010 um 6:35

Soso, das deutsche Feuilleton vermisst laut dem „Blick in die Feuilletons“ des Deutschlandradio Kultur in den Filmen der frischen Oscarpreisträgerin Kathryn Bigelow die „weibliche Handschrift“. Ich muss bislang sehr selektiv Filmbesprechungen gelesen haben, denn mir sind all die Rezensionen durchgerutscht, in denen die „männliche Handschrift“ eines Regisseurs analysiert wurde. Wieder einmal ist die Messlatte, der Standard männlich, und Frauen haben sich gefälligst zu unterscheiden, the other zu sein. Die Erklärung, dass Frauen eventuell vielleicht dann doch gar nicht so anders sind, würde betonierte Weltbilder erschüttern, und das geht ja sowas von nicht.

Tatsächlich interessante Beobachtungen über die diesjährigen Oscarfrauen von Tobias Kniebe in der Süddeutschen. Wobei die einzig wichtige Besprechung ja die der Fugly-Damen ist.

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Beeindruckend: Da twittere ich nach einer Videokonferenz, dass in manchen Gegenden Lateinamerikas die Menschen auf Englisch team wie gym aussprechen – und ein Leser tippt umgehend und korrekt auf Rio de Janeiro / Bahia.

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Nicht ganz frisch, aber unglaublich hinreißend: La Toya Jackson nimmt in Dresden einen Preis für ihren verstorbenen Bruder entgegen. Der Simultanübersetzer ist wohl auf den eisigen Stufen zur Semperoper ausgerutscht und hat sich den Kopf aufgeschlagen, deshalb musste der Hausmeister („Du hast doch Englisch in der Schule gehabt, oder?“) für ihn einspringen. Oder wie erklären Sie sich das? („Michael Jackson dachte… alles!“)

via einem immer wieder verblüffenden Werkstudenten

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Lustiges Hopsen in Stepaerobic. Die Vorturnerin, die immer „Tape up, Tape down“ ansagt, hat sich nun zum Kommando „Piourett“ gesteigert.

die Kaltmamsell

8 Kommentare zu „Journal 9. März 2010“

  1. ilse meint:

    Lost in Oscar robes…der link zu den fuglys war eine Zeitfresser-Falle!

  2. maz meint:

    Ich hätte schwören können, Sofia Coppola hätte vor Jahren mal einen Oscar für Regie erhalten (ich dachte für Lost in Translation)???.
    Wie man sich irren kann.

  3. Mareike meint:

    Danke für den Link zur Süddeutschen!

  4. fressack meint:

    Ich bin fassungslos.

    Oder aber die Übersetzung ging ins Sächsische, dann wärs ja recht.

  5. Stefan meint:

    Nein, inzwischen hat sich herausgestellt, dass der Simultandolmetscher via Kopfhörer fast nichts verstanden hat. In der Aufregung hat er dann versagt: er hätte einfach den Mund halten sollen.

  6. croco meint:

    Dresden, das Tal der Ahnungslosen , immer noch. ;-))

  7. die Kaltmamsell meint:

    Tut mir leid, Stefan, das halte ich für eine unwahrscheinliche Erklärung: Ganz offensichtlich konnte der Herr zum Beispiel durchaus hören, dass Frau Jackson sagte “his mother would cry” – doch er übersetzte statt “seine Mutter weinte immer” falsch “seine Mutter hätte geschrien”.

  8. Stefan meint:

    Ich hatte diese Erklärung in der Lokalpresse gelesen. Vermutlich ist diese Darstellung doch eher eine Schutzbehauptung oder Ausrede für den Blackout. Ich hatte heute nachmittag nicht auf das Video geklickt.

    Ich dachte damals nur beim Lesen: Da haben wir doch Glück gehabt, dass es nicht bei einer wichtigen Rede auf einer bedeutenden Veranstaltung passiert ist ;-)

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