Journal Mittwoch, 20. Oktober 2021 – Baumfasching und Pizza-Wahn

Donnerstag, 21. Oktober 2021 um 6:32

Der Tag daheim hatte mir sehr gut getan, ich wachte frisch und fit auf. Im Osten stand am sternenklaren Himmel der Vollmond.

Draußen weiter warm, an einem Zeitungskasten auf dem Weg in die Arbeit sah ich groß “ERST FÖHN, DANN STURM” als Ankündigung fürs Wetter in München. (Ich liebe die Zeitungskästen sehr.)

Der Herbst kommt in seine bunteste Phase, und die Ahörner sind ja wohl eindeutig die Drag Queens unter den Bäumen.

Anglerstraße im Westend.

Im Büro erst mal ein paar Stunden Chop chop1 – auch wenn nichts angestanden war, zeigt mir ein Tag ungeplanter Abwesenheit, dass ich beruflich nicht nichts tue.

Mittagessen war die zweite Hälfte Rote-Bete-Salat, die vom Montag übriggeblieben war (hatte ich zum Glück in den Bürokühlschrank gestellt).

Nachmittags weiter sonnig und warm, mein Kreislauf machte ganz früh Feierabend. Dennoch blieb ich bei meinem Plan, nach Feierabend eine Runde Crosstrainer-Sport zu treiben.

Auf dem Weg in den Verein mehr Baumfasching.

Fröhliches Strampeln mit Filmmusik auf den Ohren, in der Halle unter mir Boxtraining (mittelinteressant, Hollywoodfilme haben falsche Erwartungen aufgebaut). Allerdings schubberte ich mir an den Griffen den Crosstrainers an beiden Daumen außen die Haut auf – brauche ich so Fitnessstudio-Handschuhe? Dabei habe ich ja schon vor Jahren gelernt, den Holm für die Arme nicht mit dem Daumen zu umschließen, weil ich sonst innerhalb kurzer Zeit eine Blase auf der Innenseite bekomme.

Daheim machte ich mich gleich an die Zubereitung des Abendbrots: Alle paar Jahre reitet mich der Vielleicht-kann-man-Pizzeria-Pizza-auch-daheim-machen-Wahn. Diesmal Richtung Weizensauerteig und zu diesem Rezept.

Hübsche Pizza, guter Geschmack – aber hatte nichts zu tun mit Pizzeria-Pizza. Nachtisch Schokolade, diesmal ohne Überfressen.

§

Großartige Nachricht: Es gibt das Schmock wieder.

Es waren ja sehr bittere Gründe gewesen, warum der Wirt vor fünf Jahren hingeschmissen hatten. Jetzt betreibt er die Gastronomie des neuen Volkstheaters – ein cleverer Schutz vor den Attacken, “Unter den Fittichen des Münchner Volkstheaters” (relativer Schutz, Antisemitismus wird sich bedrückenderweise nie ganz aussperren lassen).
Der Ton ist zum Glück gleich geblieben: “Mit frisch ondulierten Schläfenlocken freuen wir uns Euch begrüßen und verwöhnen zu dürfen.”

  1. “Chop chop” verwende ich innerlich und im Austausch mit Hern Kaltmamsell regelmäßig, irgendwie aus dem Englischen übernommen, jetzt endlich mal nachgesehen, woher das eigentlich kommt. Hat für mich neben Geschwindigkeit auch die Note von Strukturiertheit. []
die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 20. Oktober 2021 – Baumfasching und Pizza-Wahn“

  1. Anne meint:

    Das Selbermachen ist so eine Sache. Deine Erfahrung mit Pizza teile ich, sind für mich 2 verschiedene Gerichte. Als Kind ging es mir so mit dem selbstgemachten Joghurt. Ich brauchte lange, um seine eigene Qualität zu entdecken.

    Wenn von Schokolade und Süssigkeiten hier die Rede ist, dann bleibt das für mich seltsam vage im Vergleich zu den Hauptmahlzeiten. Ist das Absicht?

    PS Wünsche mir irgendwann einen gemeinsamen Herbstspaziergang durch München.

  2. die Kaltmamsell meint:

    Heute Abend, Anne, mache ich mal ein Foto von “Schokolade”, das die mangelnde Detailliebe erklären könnte.

  3. Daniela meint:

    Bei der Beschreibung zu „chop chop“ musste ich an „hopp hopp“ denken, das ich in ähnlicher Konnotation verwende. Ob es da wohl einen Zusammenhang geben könnte?

  4. lihabiboun meint:

    Danke für den Hinweis zum “Schmock”!

  5. Anne meint:

    Danke dir!

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