Journal Samstag, 6. November 2021 – Zurück zu alter Schwimmform

Sonntag, 7. November 2021 um 8:38

Unruhige Nacht, immer wieder mit einem Schlag glockenwach geworden. Mühsam aufgestanden mit der beruhigenden Aussicht auf Siesta-Möglichkeit.

Ich hatte mich seit der vorherigen Schwimmrunde aufs Dantebad gefreut, und dann schien auch noch die Sonne!

Als ich um halb elf ankam, empörte sich vor dem Eingang gerade jemand darüber, dass am Montag die Zugangsanforderung 3G+ wird, weil das bedeute, dass auch Geimpfte und Genesene nur mit PCR-Testergebnis reinkämen, und der koste ja 70 Euro – das habe ihr eine Bad-Angestellte so erklärt. Meinem Widerspruch, das bedeute lediglich, dass man ohne Nachweis von Impfung oder Genesung einen frischen PCR-Test vorzeigen müsse und Schnelltests nicht mehr akzeptiert würden, glaubte sie nicht. Bei dieser Gelegenheit gebe ich einen Hinweis weiter, der gestern zurecht in meinem Twitter kursierte: Bei der derzeit explodierenden Infektionsrate ist es auch für Geimpfte und Genesene sinnvoll, regelmäßig einen Schnelltest durchzuführen, um sich bei unbemerkter, weil symptomfreier Infektion sofort zu isolieren.

Das Schwimmen im warmen Wasser war herrlich. Erstmals seit über zwei Jahren kam ich auf meine davor gewohnten 3.000 Meter – kraftvoll, mühelos und zudem in einer Zeit fast wie vor kaputter Hüfte (weniger als 80 Minuten), weil das Becken sehr belebt war mit eher langsameren Schwimmerinnen und Schwimmern, die ich immer wieder mit Zwischenspurts überholte. Von der tiefen Herbstsonne sieht man jetzt leicht die Ausschnitte meines Schwimmanzugs auf dem Rücken.

Auf dem Rückweg besorgte ich Frühstückssemmeln, die es daheim mit Kräuterfrischkäse vom Augsburger Stadtmarkt (mitgebracht von Herrn Kaltmamsell) gab. Über Internet- und Zeitungslesen wurde ich müde, doch draußen schien derart lockend die Sonne, dass ich doch nochmal raus in die Herbstbuntheit ging.

Nußbaumpark.

Alter Südfriedhof.

Unter der Braunauer Eisenbahnbrücke (praktisch alljährlich wird auf der Bürgerversammlung beantragt, sie als Fußgängerüberweg zu nutzen, nämlich das stillgelegte Rangiergleis des Schlachthofs, und jedesmal blockiert die Deutsche Bahn).

Ausblick von der Reichenbachbrücke nach St. Maximilian kurz bevor mir auf der Brücke Udo Wachtveitl entgegengeradelt kam. Jetzt ist es schon vor fünf so dunkel.

Es war viel los auf den Isarwegen, doch es herrschte entspannte gute Laune – mich lächelten mehrere Menschen an (nein, Ü50-Frauen sind nicht unsichtbar).

Zu Hause machte ich mir Tee und las die Wochenend-SZ aus. Während Herr Kaltmamsell zum Nachtmahl auf meinen Wunsch ein Rehgulasch mit Böhmischen Knödeln zubereitete, sorgte ich für den Nachtisch: Apple Crumble aus Kartoffelkombinats-Äpfeln, mit Mandel-Streuseln.

Zum Aperitif nutzte ich die letzte Meyerzitrone für einen Whiskey Sour – der damit ganz hervorragend schmeckte.

Mit einem Glas jungem Bordeaux, der auch schon in der Soße steckte, und von einem Kollegen des Herrn Kaltmamsell handgepflückten Moosbeeren.

Warmer Apple Crumble, englisch serviert mit flüssiger Sahne.

Zur Abendunterhaltung ließen wir im Fernsehen Ghostbusters von 2016 laufen – der vielleicht sogar besser ist, als ich ihn aus dem Kino in Erinnerung hatte.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Samstag, 6. November 2021 – Zurück zu alter Schwimmform“

  1. Hans-Georg meint:

    Das Schwimmbad hier in der kleinen Stadt an der Elbe ist leider nur vom 1. Mai bis Mitte Septembe geöffnet. Ich gehe von unserem Zuhause ca. 10 Minuten dorthin. 3.000 m ist auch meine Strecke nachdem ich mich von Anfang Mai an hochtrainiert habe. Eine Doppelbahn ist immer abgeteilt für die “Schwimmer”, so wie Sie und ich, damit kein “Treibholz” im Weg ist.

  2. Beate meint:

    Schwimmen gehen habe ich gestrichen bis März 2022 (mindestens) – LEIDER. Ins Hallenbad trau ich mich angesichts der Situation irgendwie nicht. Ein Winterfreibad wäre toll!

  3. Nina meint:

    Die Knödl sehen für mich ungewohnt hell aus. Meine sudetendeutsche Urgroßmutter hat sie in meiner Kindheit immer mit alten Semmeln und Weißbrotresten gemacht, sie hatten also immer dunklere, etwas festere Stücke drin.
    Schwimmen im Hallenbad hab ich für mich auch gestrichen. Und mache mir Sorgen, wie wenig mein Kind mit Wasser in Berührung kommt. Als Kind war ich jede Woche im Olympiabad. Schwimmenlernen war dann eine eher leicht zu lernende Verlängerung davon.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Böhmische Knödel, Nina, sind eigentlich aus reinem Hefeteig. Die aus altem Weißbrot oder Semmeln heißen klassisch Serviettenknödel.

  5. Frau Irgendwas ist immer meint:

    Ich bin die letzte Woche mit einem Akkulaubbläser durch die Gegend gezogen, den Akku als Rucksack auf dem Rücken. Sie ahnen sicher welcher Ohrwurm mich begleitet hat …

  6. Simone meint:

    Da scheint es regional wohl unterschiedliche Bezeichnungen für Knödel zu geben. Die aus Hefeteig heißen hier auch Knödel (mir sind sie zu lasch). Die aus altem Weißbrot und Semmeln heißen Semmelknödel (obwohl die Semmeln hier eigentlich Brötchen heißen, es ist merkwürdig).

  7. Nadine meint:

    Bei uns in Bremen ist unser Hallenbad direkt morgens zur Eröffnung am Samstag leer. Das Risiko ist echt überschaubar. Zumal tatsächlich die meisten Besucher geimpft sind.
    Ich gehe mit dem Kind, 6, hin, und von 9 bis 10 Uhr ist es echt gut, aber 10:15 Uhr wird es uns dann auch zu voll.
    Ich war auch erst skeptisch und hatte Schwimmen bis Frühjahr 22 gestrichen, aber meine Freundin hat mir den Tipp gegeben und die ist noch vorsichtiger als ich.
    Vielleicht einfach mal gucken, wie voll es bei euch ist?

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