Auf meinem Weg in die Arbeit – 14: Mobile Brezeln

Donnerstag, 3. Februar 2005 um 14:42

Jung sind sie alle, die „mobilen Brezenverkäufer“ der Deutschen Bahn. Beim Beginn der ICE-Fahrt werden Sie vom „Zugchef“ angekündigt; der Standardtext lautet: „Bitte beachten Sie auch: In München ist unsere mobile Brezelverkäuferin zugestiegen und bedient Sie mit Kaffee und frischen Brezeln.“ Sie wirken alle wie Studenten und tragen dunkelblaue Sweatshirts, auf denen vorne „Snack Express“ steht und hinten die Liste ihrer Waren. Sanft klappernd schieben sie ein chromgestellernes Wägelchen in Sackkarren-Anmutung durch die Gänge und rufen ihr Angebot aus.

Die Unterschiede liegen zum einen in der Verkaufstaktik. Die besonders geschickten Mobilen passen ihre Ausrufe der Tageszeit an: Sie marktbeschreien morgens vor allem den frischen Kaffee, die Brezeln und die Sandwiches, nachmittags und abends hingegen die kalten Getränke, Schokoriegel und Chips. Die echten Spitzenkräfte darunter fahren ganz langsam durch den Gang, lächeln und suchen freundlichen Blickkontakt mit den Passagieren. Sollte ich je wieder Promoterinnen suchen, würde ich die vom Fleck weg abwerben. Sie bringen morgens deutlich mehr Kaffee (für satte 2,60 Euro, ahäm) und Brezeln los als die Verkäufer, die für das Durchmessen eines Großraumwagens nur ein Viertel der Zeit brauchen.

Ein internationales Völkchen ist das, mit weit mehr jungen Frauen als Männern. Die meisten Damens haben einen deutlich osteuropäischen Akzent oder asiatisches Aussehen. Hinter dem runden Gesicht, den glatten, dunklen Haaren und schrägen schmalen Augen der jungen Frau heute Morgen vermute ich chinesische Vorfahren. Und sie sagte tatsächlich „Blezl“.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Auf meinem Weg in die Arbeit – 14: Mobile Brezeln“

  1. george dablju meint:

    Die Brezln mögen ja ganz toll sein. Aber möchte die liebe Frau Kaltmamsell nicht einmal jenen faszinierenden, nach Rosen duftenden, in der Preisgestaltung so unfassbar von Bahnhof zu Bahnhof differierenden und so überlegt betitelten McCleans einen Beitrag widmen?

    Das passt da alles auch:
    “Ein internationales Völkchen ist das, mit weit mehr jungen Frauen als Männern. Die meisten Damens haben einen deutlich osteuropäischen Akzent oder asiatisches Aussehen. Hinter dem runden Gesicht, den glatten, dunklen Haaren und schrägen schmalen Augen der jungen Frau heute Morgen vermute ich chinesische Vorfahren. Und sie sagte tatsächlich „Eulo“.

  2. Arztgatte meint:

    EU-Delegierter zur Aufnahme jetzt auch Chinas in die EU fragt: Do You Elections?

    Chinesischer Aussenminister antwortet, leicht errötend: Yes Sil, eveli Moning.

  3. kid37 meint:

    Bei dem kaputten Satz sollte eigentlich der EU-Delegierte erröten ;-)

  4. Melli meint:

    Ich habe noch nie etwas von diesen “Brezeln” etc. gegessen, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mich an manchen Tageszeiten nervt, wenn nach jedem Halt die neu zugestiegenen Fahrgäste extra begrüßt werden.
    Einmal hat ein Zugführer dafür 20min gebraucht um 5Uhr Morgens, wo man eigentlich das Zugfahren zum schlafen nutzt!

  5. Ärztingattin meint:

    Find ich auch, kid37.

  6. Andy Lufthans ^^a1rp1rat3^^ meint:

    Am liebsten tät ich die nervigen Brezn- und sonstwas-Verkäufer in der Zugtoilette ertränken oder an ihrem Glump ersticken lassen!! Da zahlt man ein Schweinegeld für eine Fahrt mit der DB und als Dank wird man dafür von mobilen Arschlöchern belästigt die einem eine Breze für 1,75 € verticken wollen!! Dazu noch die blöden Durchsagen des Zug-Kapitäns, dass wieder eine/einer von den verH4RTZten Asseln zugestiegen ist, die versuchen soviel Zeugs zu verkaufen damit sie sich anschließend im nächsten Pennermarkt wieder einen Sixpack *Adelskrone Export* für 1,65 € kaufen können.
    Weg mit den H4RTZLERN vom Zug!!!

  7. die Kaltmamsell meint:

    Herr Andy, kann es sein, dass Sie sich als Ziel Ihres Hasses nur zufällig die Herren und Damen Brezenverkäufer ausgesucht haben?
    Wie kommen Sie dazu, diese Leute als “Arschlöcher” zu titulieren? Alle, die ich bislang erlebt habe, waren freundlich und nett.
    Woraus schließen Sie, dass die jungen Leute von einer Krankheit namens H4RTZ befallen sind? Mir sahen sie wegen ihrer Jugend und ihrer guten Umgangsformen eher nach durchwegs gesunden Studenten aus. Diese Formen zu jeder Tageszeit weisen meiner Meinung nach auf die hohe Unwahrscheinlichkeit von Alkoholismus hin, den Sie ihnen unterstellen.
    Wenn Ihnen die Preise der Bahn zu hoch sind, sollten Sie mal Vollkosten für eine Autofahrt aufstellen (inklusive Kaufpreis, Steuer, Versicherung, Unterhalt) – Sie werden auf ein ähnliches “Schweinegeld” kommen.
    Und was die Preise der Ware betrifft, die die mobilen Verkäufer anbieten: Wenn Sie sich das nicht leisten können, sollten Sie sich statt dessen daheim Wurstbrote schmieren, eine Thermoskanne mit Kaffee füllen – also Ihre eigene Brotzeit mitbringen.

    Kotzen Sie sich künftig woander aus.

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