Journal Dienstag, 11. Januar 2022 – Darm-Gewackel*

Mittwoch, 12. Januar 2022 um 6:24

Unruhige Nacht, mein Bauch signalisierte mir, dass nackter Reis als Abendessen die bessere Idee gewesen wäre. Das Curry dazu sprach auch am nächsten Morgen noch mit mir. Wirklich wohl wurde mir über den Vormittag erst, als der Magen wieder völlig leer war und knurrte. Zu Mittag beließ ich es also bei Kräutertee und ein wenig Hefezopf – und das auch erst, als der Schmerz des Hungers das vorherige Weh wegen Nahrungsaufnahme übertroffen hatte. So gut wie Montagmorgen mit komplett leerem Verdauungssystem ging es mir seither aber nicht mehr. Doch man kann ja auf Dauer auch nicht nicht essen. (Außerdem spielte in meinem Kopf seit Sonntag “I’m just one stomach flu away from my goal weight” and that’s SO NOT me!)

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In der Arbeit wieder Sturm von allen Seiten, zum Glück hauptsächlich intern, es gingen aber auch Dinge voran. In den letzten Stunden war ich vor Erschöpfung leider nicht mehr sehr produktiv, außerdem fror ich (der Körper hatte ja keinen Brennstoff!).

Nach Feierabend nahm ich eine U-Bahn nach Schwabing, um ein Buch abzuholen, nach Hause marschierte ich zu Fuß. Zu Hause wieder eine Runde Yoga, diese mit viel Dehnen, angenehm.

Für den Abend hatte ich zur Besänftigung des Verdauungssystems Moro-Karotten-Suppe bestellt, von Hundehalterinnen empfohlen. Herr Kaltmamsell hatte sie zwar zubereitet, war jetzt aber selbst malade und aß davon nur ein Tellerchen – hoffentlich habe ich ihn nicht angesteckt. Ich hingegen war erst nach einer zusätzlichen Hand voll Salzstangen satt.

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Auch in einer Großstadt wie München gibt es Originale und Exzentriker ohne Promi-Status, die alle kennen. Jetzt haben wir einen weniger: Einer der beiden Hotpants-Zwillinge (hier wissen Münchner*innen, wer gemeint ist) ist gestorben, die Meldung schaffte es bis auf die Zeitungskästen an den Straße.

Von Frau Klugscheißer ein ganz persönlicher Nachruf:
“Going home”.
Ich schließe mich ihrem abschließenden Appell von Herzen an.

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Vor 15 Jahren konnte ich noch Lacher erzielen, wenn ich die Apotheken-Umschau als “Rentner-Bravo” bezeichnete, mittlerweile ist das das Epiteton gesetzt. Zum gleichzeitigen 66. Geburtstag haben sich die beiden Magazine tatsächlich für eine Ausgabe zusammengetan – ich bin begeistert und gewinne Glauben in die deutsche Medienlandschaft zurück.

*Billiger Versuch, Kopfkino zu erzeugen.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Dienstag, 11. Januar 2022 – Darm-Gewackel*“

  1. Schneemaennchen meint:

    Das Darm-Ding scheint gerade europaweit rum zu gehen.
    Ich hatte das für zwei Tage direkt nach Weihnachten und es meinen Kaffeedurst komplett gekillt. Die erste Woche danach hat er nicht geschmeckt und jetzt schmeckt er zwar, ich hab aber überhaupt keine Lust drauf.
    Essenstechnisch hab ich immer noch keinen Appetit auf all die Dinge, die ich vorher gegessen habe…
    Gute Besserung weiterhin.
    Liebe Grüße
    Claudia

  2. lihabiboun meint:

    Beste Wünsche für schnelle Besserung!

  3. Philine Meyer-Clason meint:

    Ohje, Ohje, wieder ein Münchner Original weniger. Der Bruder tut mir wirklich leid. Ich kenne die beiden seit Ende der 70iger Jahre, da sah ich sie sehr oft rund um den Prinzregentenplatz. Das letzte Mal sah ich sie im Sommer in einem sagenhaften Outfit in neon-grün und neon-Gelb mit jeweils dazu passenden Kindersonnenbrillen, an der Ecke von meiner Buchhandlung. Sie stritten und brüllten in einer kabarett-reifen Performance darum, wer nun im Netto oder bei Edeka die Kartoffeln kauft. Es war grossartig, die beiden nach langer Zeit wieder gesehen und gehört zu haben. Es ist zu hoffen, daß der Bruder den Tod seines Zwilling überlebt.

  4. Wibke meint:

    Ganz herzlichen Dank für den Hinweis auf die Rentner-Bravo – nachdem ich letzte Woche noch mit einer Freundin über den Wunsch nach einem Christian-Drosten-Starschnitt gewitzelt habe, *muss* ich mir diese besorgen und weiterverschenken!

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