Journal Sonntag, 23. Januar 2022 – Kurz vor Schwimmfrösteln

Montag, 24. Januar 2022 um 6:32

Bessere Nacht, nur dreimal Aufwachen ist inzwischen Erholung.

Das Draußen düster und kaltnass. Ich entschied, dass es vernünftiger war, zum Dantebad die Tram zu nehmen als das Rad. Doch erst mal füllte ich eine Waschmaschine mit Handtüchern und Tischwäsche, auf dass sie genug Zeit zum Trocknen hatten.

Nach Bloggen und Wäscheaufhängen nahm ich eine Tram zum Schwimmen. Zu meiner Überraschung erwartete mich vorm Dantebad eine zehnköpfige Schlange: Die Anzahl der Badbesucher war pandemisch begrenzt, es durften immer nur weitere rein, wenn welche das Bad verließen. Nachdem sich mehrere Minuten gar nichts tat, überlegte ich schon umzudrehen und daheim in Laufkleidung zu wechseln, doch dann hörte ich eine Unterhaltung mit, in der zwei Badegäste von “am Sonntag immer” und “geht aber schnell” sprachen. Tatsächlich wurden die Anstehenden immer gruppenweise eingelassen, ich stand nicht mal zehn Minuten an.

Und an den Wasserbecken stellte sich heraus, dass die Schwimmwilligen in der Minderzahl waren, die meisten das Spaßbecken mit Sprudelschnecke ansteuerten: Die Schwimmbahnen waren rege genutzt, aber nicht überfüllt. Ich genoss meine 3.000 Meter, stellte fest, dass die neue, höher geschnittene Bikinihose auch bei kräftigem Abstoßen vom Beckenrand nicht rutschte. Neugierig schielt ich mehrfach auf die Hüften einer Frau, die sehr schnell, aber nur mit einem knappen Höschen bekleidet schwamm, das sehr gut hielt: Es schnitt sichtbar ein, war also im Grunde ein bisschen zu klein – möglicherweise ist das der Trick.

Unter buntem Himmel, an dem ich beim Auftauchen zum Atmen auch ein wenig Blau sah, war ich immer wieder kurz vor Frösteln – wie gut, dass ich die Idee noch nicht umgesetzt habe, mal wieder eine Schwimmrunde im Olympiabad zu versuchen: Mich würde in dessen deutlich kälteren Wasser sehr wahrscheinlich wieder frieren. Vielleicht hat das ja mit den perimenopausalen Kapriolen der Körpertemperatur zu tun. Darauf habe ich bei meinen Recherchen zwar keinen Hinweis gefunden, doch es würde mich nicht wundern, wenn solch komisches Frauengedöns in der Sportforschung keine Rolle spielt. Menstruation und Schwangerschaft waren ja auch in Fitness-Trackern zunächst keine Kriterien (und sind es am End’ immer noch nicht?).

Daheim nutzte ich vor allem anderen die Nasendusche, um Chlorschnupfen vorzubeugen. Frühstück nach dem Auspacken um zwei: Hühnereintopf mit ordentlich Fleisch und ein paar Griesnockerln.

Über die vorherigen Wochen hatte sich eine gute Stunde Bügelwäsche angesammelt, die bügelte ich weg, ein willkommener Anlass mal wieder Musik zu hören. Im Spotify-Family-Mix der Bruderfamilie tauchten sehr schöne Stücke auf.

Mich zog es nochmal raus, auch wenn das Wetter jetzt wieder nasskalt bedeckt war. Ich spazierte zum Isartor und übers Gärtnerplatzviertel zurück. Daheim eine weitere Runde Yoga “Move”; diesmal habe ich kein Bedürfnis nach Zweimalturnen derselben Folge; mittlerweile bin ich so geübt, dass ich alle Anweisungen dieses Anfängerprogramms sofort verstehe.

Ein weiteres ungefragt zugeschicktes Geschenk erforderte diesmal etwas mühevolle Recherche nach einer Abnehmerin: Es war ohne Absender eingetroffen, daher konnte ich es nicht einfach zurückschicken. (Tun Sie’s bitte einfach nicht.) (Nein, Müllifizieren ist keine Option, damit würde ich mich noch schlechter fühlen.)

Nachtmahl: Herr Kaltmamsell servierte Kalbszunge mit Lauch und Kartoffeln, war aber mit dem Fleisch nicht zufrieden, weil die Zunge nicht gepökelt und daher geschmacklich arg… mild war. Insgesamt aber ein gutes Sonntagsessen. Nachtisch Zitronenschnecke aus der Gefriere und spanischer turrón.

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“Warum kostet ein Wein so viel, wie er kostet?”

via @tknuewer

Der Artikel schlüsselt anhand von drei Beispielen gründlich auf:

Warum wird im Supermarkt ein Wein für € 2,99 angeboten, der Durchschnittspreis bei Wein am Limit liegt vielleicht bei € 29,99 und gleichzeitig gibt es Weine, die man für € 299,- oder mehr erwerben kann? Diese Frage ist eigentlich ganz leicht zu beantworten wenn man es ganz allgemein ausdrückt. Es wird allerdings etwas schwieriger, wenn man ans Eingemachte geht. Denn vom ersten Gedanken, einen Wein zu machen bis zu dem Zeitpunkt, wo der Wein in irgendeinem Regal dieser Welt steht, gibt es eine sehr große Zahl von Faktoren, die Auswirkungen haben auf den Preis für eine Flasche Wein.

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Das schöne Projekt Crowdfarming blickt zurück aufs vergangene Jahr, auf Erfolge und Verbesserbares:
“Dankschreiben zur Ernte 2021”.

Zu mir kommt als Nächstes Anfang Februar eine Kiste Avocados. Verbesserbar für mich selbt: Die Terminierung von Lieferungen, Planung von Adoptionen und Bestellungen statt Impulskäufen.

die Kaltmamsell

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