Zentrale Fragen
Dienstag, 6. April 2010 um 10:08Bei Frau Ilse abgeschaut. Da ich mich hier ungern über meinen tatsächlichen Beruf auslasse – eine Sammlung sehr interessanter Statements gibt es bei Anke Gröner -, nehme ich die hypothetischen.
Welche fünf Berufe möchtet Ihr in den nächsten Leben ausüben?
Professorin für Englische Literaturwissenschaft, Spanien-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, Feuerwehrfrau, Tänzerin, Privatphilosophin.
Welche fünf Berufe möchtet Ihr in den nächsten Leben nicht ausüben?
Kindergärtnerin, Was Beim Fernsehen, Pfarrerin, Fußpflegerin, Gießerin.
Welchen Ratschlag von Eltern oder Freunden würdet Ihr im nächsten Leben unbedingt befolgen?
Auf der Radfahrt von Gelbelsee nach Kipfenberg unbedingt am Gedenkstein „geografischer Mittelpunkt Bayerns” zwischenhalten.1
Welchen Ratschlag von Eltern oder Freunden würdet Ihr im nächsten Leben nicht mehr befolgen?
Nimm erst mal ab.
Welche Chance würdet Ihr Euch nicht entgehen lassen?
Das Angebot, die 11. Klasse in den USA auf die Schule zu gehen. Statt das Nein meiner Eltern hinzunehmen, würde ich die anbietende Englischlehrerin um Rückhalt und Unterstützung bitten. Dazu bräuchte ich aber mein heutiges Bewusstsein, dass es keineswegs vermessen und größenwahnsinnig ist, mir dieses Auslandsjahr zu wünschen, Gastarbeiterkind hin oder her.
Und worauf würdet Ihr freiwillig verzichten?
Im Alter von acht Jahren in den Weihnachtsferien eine Woche allein auf Skifreizeit zu fahren, mit lauter Fremden. Ich war definitiv noch nicht alt genug dafür und völlig überfordert.
Wenn Ihr die Wahl hättet: Entweder Euch nicht mehr verlieben oder ein Leben lang unglücklich verliebt sein: was würdet Ihr wählen?
Hallo? Diese Frage an mich Naturspießerin und emotionalen Feigling? Natürlich nicht mehr verlieben. Zum einen gibt es so viele weitere fühlenswerte Gefühle. Zum anderen bin ich Meisterin im Unglücklichsein auch ohne zusätzliches unglücklich Verliebtsein, vielen Dank.
Wenn Ihr Euch eine Nationalität aussuchen könntet, in der Ihr geboren werdet, welche würdet Ihr wählen?
Als deutsch-spanisch-polnischer Mischling tue ich mich ein wenig schwer damit, einer Nationalität eine erstrebenswerte Grundbefindlichkeit zuzuordnen. Aber manchmal habe ich das Gefühl, an mir sei eine gute Britin verloren gegangen.
Wärt Ihr lieber klüger und unglücklicher oder dümmer und glücklicher?
Dumm und glücklich ist ja wohl das Ideal.
- Sonst ist die Gefahr groß, dass man zu schnell wird und aus der Haarnadelkurve direkt vor der Burg Kipfenberg fliegt. [↩]
4 Kommentare zu „Zentrale Fragen“
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6. April 2010 um 16:20
ach, auch eine potentielle Britin? und was, bitte, ist eine Gießerin?
6. April 2010 um 19:42
Eine Gießerin, Ilse, ist eine Fachkraft, die in einer Gießerei arbeitet – einer der anstrengendsten Arbeitsplätze, die ich je kennengelernt habe: Hitze, Schmutz, enormer Präzisionsdruck.
6. April 2010 um 20:38
@Ilse: Einen Eindruck vom Gießen gibt dieses idealisierte und gegossene Bild aus einem Stahlwerk. Die Handschuhe und die schwere Schürze lassen ahnen, wie heiß es dabei ist.
8. April 2010 um 20:37
Auf meiner persönlichen Liste der Jobs, die ich im nächsten Leben nicht ausüben möchte, steht weit oben Depiladora. Es muss scheußlich sein.