Journal Dienstag, 31. Mai 2022 – Heizungsablese-Homeoffice

Mittwoch, 1. Juni 2022 um 6:34

Gut geschlafen, vom Wecker aus tiefem Schlaf gerissen worden.

Die zusätzliche halbe Stunde am Morgen (weil Homeoffice ohne Arbeitsweg) nutzte ich für eine Runde Yoga. Nach dem Duschen zog ich mich Homeoffice-tauglich an mit zwei Pullis, Nickihose über Leggins, erst nur einem Paar dicken Socken, die ich nach einer Stunde am Rechner auf zwei aufstocken musste – trotz heißem Tee. Es ist ein Rätsel, denn am Wochenende verbringe ich ja auch morgens erst mal ein paar Stunden im Wohnzimmer an meinem Rechner, ohne dass ich derart bitterlich friere. Nach zweieinhalb Stunden rüstete ich mit meinem dicksten und wärmsten Wollpulli nach, behielt mir eine Decke als nächste Eskalationsstufe vor (war dann doch nicht nötig).

Ich hatte gut zu tun, statt regelmäßigem Tischhochfahren für eine Runde Arbeit im Stehen im Büro versuchte ich so oft wie möglich aufzustehen. Was nicht schwierig war, weil ich fror, viel möglichst heißen Tee trank und entsprechend oft aufs Klo musste. (Zu dem es daheim allerdings nur wenige Schritte sind, nicht die willkommen vielen im Büro.)

Umdenken erforderte auch die eine Videokonferenz mit aktiver Beteiligung gestern: Statt externer Kamera auf Bildschirm schaltete ich mich über die Laptop-Kamera zu, dachte aber rechtzeitig an einen Stapel dicker Bücher unterm Laptop, damit die Gesprächspartnerinnen mich nicht aus Kinn-Perspektive ansehen mussten.

Mittags gab es reichlich Erdbeeren mit Quark und Joghurt.

Das Heizungsablesen war zwischen 12.30 und 15.30 Uhr angekündigt. Wann klingelte es? Genau: Exakt bei Start der einen Videokonferenz in diesem Zeitraum. Hier hörte ich allerdings nur zu, also nahm ich mir Zeit für den Ableser: Stellte sich als interessanter Mensch mit drei verschiedenen Mechaniker-Ausbildungen heraus, schöner Austausch über Motoren.

Den ganzen Tag freute ich mich auf eine Laufrunde nach Feierabend. Dass nachmittags Regen einsetzte, kam mir gerade recht: Ich hatte zu viele Menschen auf meinen Wegen befürchtet. Als ich um halb sechs loskam, blieb es zwar trocken, doch die Strecke Wittelsbacherbrücke-Thalkirchen war tatsächlich erfreulich ruhig. Ich bekam sogar ein wenig Sonne.

Wundervolles, mildes Laufwetter. Daheim erstmal ein wenig gebügelt, der Berlin-Urlaub anlässlich der re:publica rückt näher.

Herr Kaltmamsell war aushäusig, hatte aber einen Eintopf aus Ernteanteil-Grelos und -Mairübchen mit weißen Bohnen und Tomate gekocht. Davon machte ich mir eine ordentliche Portion in der Mikrowelle heiß (so stolz, dass mir ihre Existenz zum richtigen Zeitpunkt einfiel). Dann gab es mehr Erdbeeren, dann Schokolade.

Kurz vorm Schlafengehen fiel mir ein, dass ich die Lieblingstweets des Monats vergessen hatte. Werde ich diesmal wahrscheinlich nachholen.

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Eine Karte Europas, die zeigt, in welchen Gegenden Gästen mit welcher Wahrscheinlichkeit etwas zu essen angeboten wird – mit einem Thread, der sie erklärt (skandinavische Kulturen hatten ein komplett anderes Gast- und Ehrverständnis).

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Auch heute Infos aus der Landwirtschaft. Bei Croco fand ich die Antwort auf die Frage:
Wo kommen die Steine auf den Feldern her?

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In meinem Internet oft verlinkt, gestern fand auch ich Zeit, die knapp einstündige arte-Doku anzuschauen:
“Feindbild Frau”.

Täglich werden Frauen von Männern sexistisch beleidigt und bedroht. Weltweit registrieren Expert:innen einen antifeministischen Backlash, der auf dem Sprung scheint, salonfähig zu werden. Besonders betroffen: Frauen in öffentlich sichtbaren Positionen – wie Politikerinnen, Schauspielerinnen oder Unternehmerinnen. Wer steckt hinter den Angriffen und was sind die Motive?

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Dienstag, 31. Mai 2022 – Heizungsablese-Homeoffice“

  1. Der Bruder meint:

    Lieblingstweets des Monats – bitte!

  2. Ilka meint:

    Das Homeofficefrostphänomen kenne ich auch und steuere mit Körnerschuhen gegen. Echt wirklich, die sehen ganz fruchtbar aus und sind nicht zum Laufen, aber wenigstens sind die Füße warm. Wenn man damit läuft, wäre das ein Ungesundheitstipp, da man sich fürchterlich auf die Nase packen kann.

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