Journal Sonntag, 21. August 2022 – Schwarzwaldwanderung St. Märgen – Zweribachfälle

Montag, 22. August 2022 um 10:36

Herr Kaltmamsell schlief aus, ich schlief sehr gut bis Weckerklingeln: Vor meinen neuen Tag hatte das Programm ja das Verbloggen des vorherigen gesetzt.

Unseren Morgenkaffee nahmen wir im gegenüberliegenden Bäckereicafé ein, war ok. Dann holten unsere Gastgeber uns mit dem Mietauto ab und fuhren uns in perfektem Wanderwetter (nicht zu warm, Mischung aus Wolken und Sonne) zur vereinbarten Wanderung: Eine Runde von St. Märgen über die Hirschbach- und Zweribachfälle.

Schon die Anfahrt bot atemberaubende Anblicke – und wir fuhren durchs Schwarzwaldklinik-berühmte Glottertal.

Erste Überraschung im zauberhaften St. Märgen: Vorm Kloster baute gerade eine Akkordeongruppe für ein Konzert auf. Wir setzten uns erst Mal davor und hörten ein paar wirklich unerwartete Stücke Akkordeonmusik.

Unsere Wanderung, geführt von C., ging erst mal über eine Dorfstraße zur Rankmühle.

Ein bequemer Weg führte zu erstem schönen Waldlicht und zu Ausblicken.

Wir bogen ab auf einen deutlich schmaleren und deutlich steileren Weg in einen Bannwald, der weitgehend sich selbst überlassen wird. Hier trafen wir erst auf die Hirschbachfälle.

Durch wilden Wald wanderten wir weiter, der Hinweis auf erforderliche Trittsicherheit in allen Wanderbeschreibungen war sehr gut nachvollziehbar: Gestern war es ja trocken (an einigen Stellen sichtlich viel zu trocken), bei feuchterem Wetter oder überspülten Wegen wird es sicher sehr glitschig.

Schon bis dahin begegneten wir auf den Wegen überraschend vielen Menschen, vor allem auf Familien mit kleinen Kindern waren wir nicht gefasst gewesen. Als wir gegen zwei an einem bestens ausgestatten Vesperplatz rasteten (ein Schrank mit Limo und Bier!) und ich eine Nussschnecke frühstückte, waren wir nur eine von zahlreichen und viel größeren Wandergruppen dort, umgeben auch von sehr kleinen Kindern.

Sehr voll war es auch an den Zweribachfällen, für jeden Schritt mussten wir anderen ausweichen, Platz machen oder Platz bekommen – selbst an einem Augustsonntag überraschte uns das an dieser doch anstrengend zu erreichenden Stelle.

Wir zweigten vom Rundweg ab für einen Abstecher zu den Plattnerhöfen: Aussicht auf Kaffee und Kuchen.

Wir setzten uns an einen der Tische unter Linden vor dem Gasthaus und fragten nach Kuchen. Angeboten wurden uns unter anderem Feuerwehrkuchen (Mürbteig, Kirschen, Nussfülle, Sahne) und Schwarzwälder Himbeer: Die Schwarzwälder Kirsch, nur mit Himbeeren. Unsere Gastgeber (darunter ein gelernter Konditor) hyperventilierten und echauffierten sich aufs Theatralischste, drohten mit Meldung bei der Hochschwarzwald Tourismus – und bestellten je ein Stück.

Ich ließ mir sagen, diese Himbeer-Variante habe sehr gut geschmeckt, die Böden mit Fahrtauglichkeits-gefährdenden Mengen Kirschwasser getränkt. Ich erfrischte mich mit alkoholfreiem Weißbier.

Rückweg weiter durch den Bannwald, wir kamen nochmal an den Wasserfällen vorbei – und diese waren jetzt, anderthalb Stunden nach dem ersten Kreuzen, menschenleer. Genauso überraschend und unerklärlich wie die Überranntheit zuvor.

Auf wunderschönen und interessanten Wegen ging es jetzt eine ganze lange Weil aufwärts. Wir kamen an einem alten Milchwirtschafts-Hof vorbei, wechselten von Bannwald in Zauberwald.

Eingeritzt steht da “Milchhisle”.

Am Roten Kreuz gab’s Schwarzwaldausblick.

Bald gehörte auch St. Märgen wieder zu den Ausblicken.

Dort setzten wir uns zu einem Kaltgetränk nochmal vor eine Wirtschaft, lasen von unseren Schrittzählern ab, dass wir in gut sechseinhalb Stunden mit zwei langen Pausen etwa 17 Kilometer gegangen waren.

Rückfahrt nach Freiburg, zum Abendessen setzten wir uns vor eine Pizzeria. Die Pizzen (meine war eine mit Spinat und Gorgonzola) gut und zufriedenstellend.

Ein herrlicher Tag voller Eindrücke – neben den beschriebenen natürlich auch aus den Gesprächen mit den Freunden. Es freute mich ungemein, so viel von ihnen zu erfahren und neue Seiten und Geschichten von ihnen kennenzulernen.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Sonntag, 21. August 2022 – Schwarzwaldwanderung St. Märgen – Zweribachfälle“

  1. Thea meint:

    Schön, dass es Ihnen in meiner Geburtsheimat so gut gefallen hat.
    Und jetzt eine ganz private und persönliche Werbung, weil sehr unterstützenswert: Für weitere Besuche empfehle ich sämtliche Bücher des Oase-Verlags in Pfaffenweiler. Wolfgang Abel schreibt eher spröde, aber auch voller Liebe über Schwarzwald und Markgräflerland. Fast alle seine Bücher lese ich immer wieder gern. In seiner “Badischen Küchenkunde” ist er wunderbar rigoros, was Rezepte und Produkte angeht.
    Ihnen weiter alles Gute.

  2. berit meint:

    Die Tortenstücke sehen fabelhaft aus, da läuft einem direkt das Wasser im Mund zusammen.

  3. Joel meint:

    Hach, da hat aber einer gefehlt in der Runde. Ich habe ganz oft an euch alle denken müssen.

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