Journal Donnerstag, 8. September 2022 – Vietnamesisches #Lindwurmessen und die Queen ist tot
Freitag, 9. September 2022 um 6:25Nachts hatte ich das Schlafzimmerfenster schließen müssen, weil jemand im Park davor mich mit ausdauerndem “HEY!”- und “HALLO!”-Rufen wachhielt.
Düsterer Morgen: Nach zwei Spätsommerabenden draußen im Nachspiel war der Wetterumschwung dann doch da.
Selbe Zeit wie sonst, komplett anderes Licht auf dem Weg in die Arbeit.
Regen setzte erst später ein.
Mühsame Arbeit, es fiel mir schwer, die nötige Energie für den Endspurt vor Urlaub aufzubringen. Ein Vormittag als Aneinanderreihung innerer Rempler.
Mittags machte der Regen eine Pause. Ich ging auf den Markt am Freundorfer-Platz und holte am Gärtnerei-Stand Zwetschgen (der Baum bei meinen Eltern trägt dieses Jahr praktisch keine Früchte), kleine, helle Knuspertrauben (seit @katha_esskultur die so verhassten Traubenkerne vor Jahren als “knusprig” bezeichnete, komme ich damit zurecht, die Macht des framing), eine Paprika, eine Knolle Knoblauch.
Die Trauben wurden gleich mal der Beginn meines Mittagessens, gefolgt von Pumpernickel mit Frischkäse und von Sahnequark mit Joghurt.
Arbeitsreicher Nachmittag, Übergaben.
Schmerzliche Nachricht in der Zeitung: Um Energie zu sparen, ist das Dantebad diesen Winter nicht in Betrieb. Für mich also gar kein Bahnenschwimmen mehr auf absehbare Zeit – oder ich nähere mich dann doch dem Neoprenanzug an.
Auf dem Heimweg holte ich in der Lindwurmstraße etwas ab, bei dieser Gelegenheit schwenkte ich endlich mal in die traditionsreiche Konditorei Kustermann, um deren hausgemachte Pralinen zu testen. Als die Chefin gerade nach meinen Wünschen ein Tütchen füllte, kam ein Mann mit Männerdutt herein und fragte: “Habt ihr irgendwas ohne Zucker?” Ihm wurde freundlich beschieden, dass nur die Frühstücks- und sonstige Speisekarte Speisen ohne Zucker biete.
Daheim frischte ich Sauerteig auf, dann gab’s eine Runde Yoga – allerdings war diese ruhige Folge nicht das Richtige, um mich gestern runterzuholen.
Zum Nachtmahl war ich wieder mit Herrn Kaltmamsell zum #Lindwurmessen verabredet.1 An der Reihe war das vietnamesische Lokal Oanh 65.
Foto vom 24.8.
Der Gastraum war sehr gut besucht, voll fröhlicher Gruppen. Wir teilten uns gemischte Vorspeisen.
Hauptspeise war bei mir eine Noodle Bowl mit Rindfleisch in Wildbetelblättern (herrlich viel Gemüse und Kräuter), bei Herrn Kaltmamsell Com Chay Thap Cam: Im Tontopf gebratene Jakobsmuschel, Garnele, Hühnchen, Rindfleisch in Austernsauce mit knusprigem braunem Reis serviert, mit Gemüse, Zuckererbsen, Thai-Spargel.
Zwischen beiden Gängen erreichte mich die Nachricht vom Tod der britischen Königin Elizabeth II., trotz ihrem sehr langen Leben doch sehr plötzlich. Ich war seltsam berührt, ich kenne kein United Kingdom, keine Welt ohne sie. Die Formulierung wird oft leichtfertig verwendet, doch in diesem Fall trifft sie sicher nicht nur für mich zu: Eine Ära geht zu Ende.
Daheim guckte ich zu Nachtisch Schokolade noch eine Doku über die verstorbene im Fernsehen: Alles vertraute Bilder, sie hatte ein öffentliches Leben gelebt.
- Wir futtern uns nacheinander durch alle Lokale an der Südseite der Lindwurmstraße von Sendlinger Tor westwärts bis Stemmerhof, dann an der Nordseite wieder zurück. [↩]
1 Kommentar zu „Journal Donnerstag, 8. September 2022 – Vietnamesisches #Lindwurmessen und die Queen ist tot“
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9. September 2022 um 9:15
Ich kann zum Neopren ermutigen. Für mich ein großer Gewinn, auch wenn ich damit die Gewässer der Umgebung aufsuche. Wie ich mit der kälteren Wassertemperatur der Hallenbäder umgehe weiß ich noch nicht.