Journal Samstag, 16. Juli 2023 – Hitzeeinbruch, Sturmschäden, Internettreffen

Sonntag, 16. Juli 2023 um 8:42

Für gestern war ein heftiger Hitzeeinbruch angekündigt, was mit meinen (seit Wochen stehenden) Laufplänen kollidierte. Ich stellte mir einen frühen Wecker (sollte mich ja eh langsam wieder Arbeitstag-Aufstehzeiten nähern), um die Morgenkühle zu nutzen. Nach einer unruhigen Nacht wachte ich allerdings mit bösen Kopfschmerzen und allgemeiner Wackeligkeit auf (dem Bauch geht’s wieder nicht so gut). Also ließ ich den Morgen ruhig angehen, bloggte über Balkonkaffee und reichlich Wasser, bis es mir zum Glück besser ging.

So kam ich allerdings erst um neun los zum Laufen, und schon beim Radeln zum Friedensengel spürte ich die Hitze heranwogen. Die Wohnung hatte ich vor dem Verlassen bereits mit Rollläden verschattet, alle Außenfenster geschlossen und nur die zum Innenhof gekippt.

Tagesthema wurde: Erstaunlich, wie viel Sonne an Orten niederprügeln kann, die ich bis gestern als “schattig” bezeichnet hätte. Vielleicht bin auch aus der Übung, musste ich durch die drei angenehm temperierten Wochen in England ja nicht lernen, mit der hiesigen Hitze zurecht zu kommen.

Dennoch ging das Laufen recht gut. Ich ließ das Radl an der Max-Joseph-Brücke stehen, trabte langsam los – und bemerkte zum ersten Mal, dass diese Strecke, die ich als fast komplett beschattet in Erinnerung hatte, ganz schön viel Sonne enthält. Doch immer wieder kam leichter Wind auf und aktivierte die Kühlfunktion des Schweißfilms auf der Haut.

Das Unwetter in der Woche zuvor hatte große Löcher in die Isarauen gerissen – selbstverständlich bereits von den Wegen geräumt. Hier ein mächtiger umgestürzter Ahorn, wie man sieht, bestehen seine Wurzeln aus einem flachen Teller.

Nach dem Duschen ging ich nochmal raus auf eine Einkaufsrunde, ich brauchte Detail-Blödsinn für ein Party-Styling und besorgte ein wenig Lebensmittel.

In der Fußgängerzone hörte ich viel Spanisch, dachte erst: “Na, das mit der Hitzeflucht nach Deutschland hat wohl nicht ganz geklappt.” Dann aber: “Hey, 35 Grad in München sind immer noch zehn Grad weniger als derzeit auf der iberischen Halbinsel, ¡disfruten!

Daheim noch ein Milchkaffee, dann spazierte ich langsam zu einer Eiscafé-Verabredung im Dreimühlenviertel: Nach 20 Jahren Lesen sah und sprach ich einen Wiener Menschen hinter Blog/Twitter/instagram/Mastodon in Person. Das war sehr schön.

Dazu gab’s Bier-Schorle (ich hatte um alkoholfreies Weißbier gebeten, gab’s nicht, auf meinen Wunsch “ohne Alkohol, mit Geschmack, aber nicht süß”, servierte man mir ein sauer gespritztes alkoholfreies Bier mit einem Schuss Zitrone – ganz hervorragend, ich trank drei davon) und als Frühstück einen Erdbeerbecher.

Auch auf dem Alten Südfriedhof deutlich mehr prügelnde Sonne, als ich es in Erinnerung hatte. Und zahlreiche bereits klein geschnittene, vom Unwetter gefällte Bäume.

Lustig bei meiner Heimkehr: Mir war schwindlig und heiß, und sobald ich mich auf den Boden legte, floss der Schweiß (nein wirklich: Haare und Shirt waren nass, auf dem Parkett musste ich eine Lache aufwischen) – und diesmal war ich erst unsicher, ob mein Kreislauf wie seit über 20 Jahren Schwindel-Schweiß-Frier-Purzelbaum schlug oder diesmal die Hitze schuld war (es war das Übliche, abschließendes Frieren im nassen Shirt als Beweis).

Als sich meine Systeme beruhigt hatten, turnte ich eine Runde Yoga-Gymnastik, auf die ich mich gefreut hatte. Zum Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell auf meinen Wunsch Okroschka vorbereitet.

Schmeckte wunderbar, hat sich als meine liebste kalte Suppe etabliert. Diesmal verwendete Herr Kaltmamsell wie geplant Schinkenwürfeln: gut aber nicht ideal, nächster Versuch mit Räuchertofu. Dazu gab es tinto de verano (wieder ein Posten auf der Sommerliste abgehakt), Nachtisch Süßigkeiten.

Beim Schlafengehen war es draußen immer noch deutlich wärmer als in der Wohnung, die Fenster blieben erstmal zu.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Samstag, 16. Juli 2023 – Hitzeeinbruch, Sturmschäden, Internettreffen“

  1. martini meint:

    Ah, die “Bierschorle” beim Tomaso (Eiscafe Italia)!

  2. die Kaltmamsell meint:

    Genau, martini! War mir völlig neu.

  3. Sigrid meint:

    Nichtsüße Getränke ohne Alkohol mit Geschmack gibt es viel zu wenig. Alkoholfreies Weißbier gemixt mit Mineralwasser trinke ich auch sehr gerne – gibt es aber nur zu Hause.
    Mein allerliebstes Getränk ist eine Schorle mit einem milden Verjus aus einem Zweigelt. Nur ist verjus halt nur im Versand erhältlich.

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