Journal Mittwoch, 16. August 2023 – Migränevermeidungsvermutung

Donnerstag, 17. August 2023 um 6:26

Bitte um Entschuldigung: Hatte einen Entwurf des Posts versehentlich schon Mittwochabend veröffentlicht und damit den RSS-Feed ausgelöst.

Der Wecker für die Arbeit klingelt jetzt bereits wieder im fast noch Dunklen. Der Regen vom Vorabend und in der Nacht hatte die Luft deutlich abgekühlt, so ging ich durch einen frischen Morgen ins Büro.

Mittagscappuccino bedeutete gestern viel Rennens: Ich hatte das Notting Hill auf der Theresienhöhe angesteuert, doch es war geschlossen (eine Alternative hatte ich bereits auf dem Weg in die Arbeit als geschlossen erkundet). Also weiter zum Stray. Unter wolkenlosem Himmel ging ich bereits lieber nur im Schatten.

Meine Arbeit tat ich gestern geradezu fröhlich: Es war nichts Belastendes dabei (und ich bin wirklich leicht zu belasten), und es gab genug zu tun für Tüchtigkeitsgefühl.

Spätes Mittagessen: Apfel, Pumpernickel mit Butter.

Auf dem Heimweg, es war wolkenlos sonnig und sehr warm, aber im Schatten erträglich: Einkäufe im Vollcorner, Obst, Milch, Trockenobst.

Daheim erstmal bei Einkäufe-Auspacken und Verräumen von getrockneter Wäsche entschwitzt, dann die gestrige Folge Yoga-Gymnastik.

Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell Aubergine und Lauchzwiebel aus Ernteanteil mit Tofu und Reis chinesisch – köstlich.

Beim Kontakt mit der verreisten Bruderfamilie bemerkte ich, dass ich meiner Smartphone-Autokorrektur offensichtlich das Wort “Uralub” beigebracht habe, und mehr kann man in einem Digitalleben kaum erreichen.

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen, mir zumindest ist es sehr bewusst: Seit fast einem Jahr hatte ich keine Migräne-Anfälle. Vor dem damaligen hatte ich über die zwei Jahre ohne Migräne gescherzt, die neue Hüfte habe meine Migräne vertrieben, weil Hüft-TEP und Beginn der Migränefreiheit koinzidierten (merke: Koinzidenz ist nicht gleich Kausalität). Doch eine weitere Koinzidenz ist: Während der paar neuerlichen Migränen vergangenes Jahr hatte ich meinen Blutdrucksenker vorübergehend abgesetzt, denn die damaligen Messungen hatten einen ziemlich niedrigen Blutdruck gezeigt, und ich hatte den Eindruck, er sei überflüssig.

Ich kehrte dann doch wieder zu Medikation zurück – seither keine Migräne mehr. Erst gestern sah ich mal nach, eigentlich spaßeshalber, ob diese Koinzidenz einen medizinischen Hintergrund haben könnte, und googlete “Migräne Blutdrucksenker”. Stellte sich heraus: Ja.
“Candesartan: die Off-label Alternative zur Migräneprophylaxe für Hypertoniker”.
Genau das ist einer der beiden Wirkstoffe meines Blutdrucksenkers.
“Migräneprophylaxe mit einem Angiotensin-Rezeptorenblocker.”
“Migräne: Candesartan als Alternative zu Betablocker”.

Alle drei Artikel beziehen sich aber auf dieselbe norwegische Studie von 2003 – mit einem übersichtlichen Kreis an Probanden. Ich konnte keine Wiederholung der Studie zur Überprüfung finden.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 16. August 2023 – Migränevermeidungsvermutung“

  1. Nathalie meint:

    Candesartan: Interessant! Bei mir fiel die Einnahme Candesartan mit Beginn der Wechseljahre zusammen. Ich schob den Wegfall der Migräne auf die Wechseljahre.

  2. Bleistifterin meint:

    Replication crisis. Durch den Druck, neues Wissen zu publizieren, wird ” altes” wissen nicht bestätigt und gesichert.
    Wiederholbarkeit ist aber Voraussetzung für gesichertes Wissen.
    Ein Riesenproblem , denn so halten sich auch falsche Ergebnisse erschreckend lange. Beispiel Prison experiment, stockholm Syndrom Erklärung, Alphawölfe, Marshmallow test etc.

  3. Thomas Kuban meint:

    Ich bin kein Arzt, aber eine medizinische Schulbegleiterin an meiner Schule aka gelernte Krankenschwester, erwähnte im Gespräch, dass sie das Medikament, dass ich, doppelt so alt wie sie, gegen den immens hohen Blutdruck nehme, das sei, was sie in ihrer (seit ihrer?) Jugend gegen Migräne verschrieben bekommen hat. Es war was mit Metroprolol(?). Auf Candesartan wurde ich vor zwei Jahren umgestellt, auch weil mein Ruhepuls vorher bei um die 50 lag, was ich als sehr niedrig erlebte.

  4. Flusskiesel meint:

    Ich habe auch schon mal einen Blutdrucksenker als Prophylaxe gegen Migräneanfälle bekommen. Präparat habe ich vergessen, ist auch ewig her und die Migräne nur vorübergehend.

    Damals hatte ich allerdings einen normalen Bludruck und da war die ,,Nebenwirkung” niedriger Blutdruck sehr unangenehm.

  5. Trulla meint:

    Weitere Koinzidenz: Wechseljahre. Seitdem plus späterer Behandlung des ererbten Bluthochdrucks mit Metoprolol und Candesartan haben sich meine Migräne Attacken dauerhaft verflüchtigt.

  6. Sigrid meint:

    Es gibt noch mehr Studien zum Thema, bei einer schnellen pubmed Suche habe ich dieses Review gefunden, dass ihre persönliche Beobachtung eindeutig bestätigt. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37350141/

  7. die Kaltmamsell meint:

    Vielen Dank, Sigrid!

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.