Journal Montag, 28. August 2023 – Gummistiefelwetter

Dienstag, 29. August 2023 um 6:21

Gut geschlafen, hätte meinetwegen auch länger als bis Weckerklingeln sein dürfen.

(Gilt eine fehlende Süddeutsche im Briefkasten als Einzelfall, über den ich versprochen habe nicht zu nörgeln, wenn die letzte fehlende nicht mal eine Woche her ist?)

Draußen strömte weiter der Regen. Ich versuchte das mit der Lernfähigkeit und schlüpfte für den Arbeitsweg gleich in Gummstiefel – ohne erst durch einen Büro-Vormittag mit patschnassen Schuhen an ihre Existenz erinnert zu werden.

Bereit für den Kampf. Es gibt nämlich sehr wohl schlechtes Wetter. Auch mit der richtigen Kleidung.

In Pulli und Jacke kam ich durch die schwüle Luft beim Marsch ins Büro dann doch recht ins Schwitzen und müffelte erst mal vor mich hin.

Emsige Arbeit, doch spannend waren vor allem die Nachrichten von Herrn Kaltmamsell zur nassen Wand hinter unserer Küchenzeile: Er hatte bei der Hausverwaltung Alarm geschlagen, vermeldete früh eingetroffene Handwerker, “Unterputzventil”, kein Wandaufstemmen, sondern nur Neuverputzung. Und schon zwei Stunden später kam die Nachricht vom Abschluss des Handwerkens. Wenn die Küche jetzt trocken bleibt, war’s das. (Bis auf, wie ich abends erfuhr, das Verputzen des Lochs um das neu eingesetzte Ventil und bis dahin Trocknen der Wand mit vorgezogener Waschmaschine.)

Eigentlich hatte ich einen aushäusigen Mittagscappuccino geplant, aber gerade in der relevanten Zeit regnete es wieder so heftig, dass ich nur in Gummstiefeln rausgegangen wäre – zu viel Aufwand für einen Cappuccino. Gestriges Mittagessen: Ein Stück Butterkuchen, ein Glas Quark mit Joghurt.

Mit (Baumwoll-)Pulli war’s mir im Büro in dicken Turnschuhen meist zu warm, in nur Hemd oder T-Shirt hätte mich gefroren; ich werde für diese Woche zu Kleidung in Schichten wechseln müssen.

Heimweg wieder in Gummistiefeln und unter Regenschirm. Eine besonders große und tiefe Pfütze im Westend platschte herrlich beim Durchqueren, ich drehte um und platschte noch zweimal durch (never gets old). Lebensmitteleinkäufe bei Edeka und Vollcorner.

Daheim Yoga-Gymnastik, Brotzeitvorbereitung, kleine Näharbeiten an Kleidungsstücken, die ich diese Woche noch tragen möchte.

Herr Kaltmamsell sorgte wieder fürs Nachtmahl: Große Teile des Ernteanteil-Salbeis wurden mit Butter ein schlichtes und köstliches Pasta-Gericht.

Danach viel Schokolade.

die Kaltmamsell

9 Kommentare zu „Journal Montag, 28. August 2023 – Gummistiefelwetter“

  1. Trunseo meint:

    Durch Wasserlachen mehrfach latschen, die Vorstellung macht mir beste Laune!

  2. Croco meint:

    „never gets old“
    Darf ich mir das ausleihen?
    In den letzten Wochen habe ich es zwei Mal gehört, dass zwei jüngere Frauen über zwei unterschiedliche 70jähre gesagt haben: „Sie benimmt sich nicht wie eine 70jährige!“
    Gibt es da Regeln?
    Ich war jedenfalls so sprachlos, dass mir keine Antwort eingefallen ist. Jetzt hab ich eine. Danke.

  3. die Kaltmamsell meint:

    What, Croco?! Was kommt als nächstes, “Altern in Würde”?

  4. Hauptschulblues meint:

    Ich finde, man sollte bei jeder fehlenden Zeitung meckern, auch wenn es lästig ist. Der Trägerdienst bekommt viel Geld für das Austragen, die Austräger leider nicht. Die werden prekär bezahlt, hoffentlich wenigstens mit Mindestlohn. Sie wechseln ständig in den letzten Jahren. Und manchmal sind sie kaum des Deutschen mächtig. Wir bekommen taz, SZ und ZEIT und ich musste oft mit Bildsymbolen arbeiten.
    Ganz früher hatte man jahrelang seine:n Träger:in, man kannte sich sogar.

  5. Mel meint:

    Google Sie unbedingt „hoppipolla“ . Es gibt dazu sogar ein Bild von der Maus. Es ist so ein wundervolles Wort für einen so wundervollen Vorgang. Und man ist nie zu alt dafür!

  6. Croco meint:

    Altern in Würde, in beige und mit Friedhofsblick? Pfffft…..
    Mein Nachbar sagte mal, dass er ab 70 all das nachgeholt habe, was ihm in seinem Leben gefehlt habe. Sei seine beste Zeit gewesen.

  7. Hauptschulblues meint:

    @Croco: Das ist auch unsere beste Zeit, ab 64.

  8. Herkimer meint:

    Auch einzelne fehlende Zeitungen würde ich reklamieren; der Lieferdienst muss wissen, wo etwas nicht funktioniert. Normalerweise sollte das fehlende Exemplar nachgeliefert werden.

    Aus Gründen habe ich vor einigen Jahren einen Nebenjob als Zeitungsbotin angenommen. Die Bezahlung erfolgt mit Mindestlohn, obwohl man schon sehr fit sein muss, wenn man mit der Lieferung in der kalkulierten Zeit fertig werden will. Mir halfen zu Beginn Tipps eines ehemaligen Briefträgers, der ebenfalls Zeitungen austrug.

    Auch wenn die Gründe für den Nebenjob mittlerweile weggefallen sind, mache ich weiter. Ich empfinde diese Zeit morgens in Ruhe und gleichzeitiger Bewegung mittlerweile als Geschenk.

  9. Steffie meint:

    @Herkimer, dass klingt ganz schön <3 Geben Sie uns ein Beispiel für solche Tricks?

    Schöne Grüße
    Steffie

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