Fragebogen Frühstück

Dienstag, 2. August 2005 um 8:57

Bei der Limmatquaifrau aufgehoben.

1. Was frühstückst du an einem normalen Tag?
Nichts. Als Old-Economy-Pendlerin muss ich um 6.15 Uhr aus dem Haus; die halbe Stunde zwischen Aufstehen und Hausverlassen brauche ich für Zähneputzen, Duschen, Cremen, Haaretrocknen, Anziehen, Schminken, Café con leche für im Zug zubereiten.

2. Was frühstückst du an deinem freien Tag?
Zwei große Schalen Café con leche und zwei große Gläser lauwarmes Leitungswasser.
Es tut mir wirklich leid, dass ich bis einige Stunden nach dem Aufstehen keinen Appetit habe, denn die Idee eines üppigen Frühstücks gefällt mir gut. Ich wünschte, man könnte mir damit eine Freude machen, mir auf einem Tablett ein weiches Ei, Wacholderschinken, frische Semmeln, Butter, Müesli und Obst ans Bett zu bringen. Oder auch nur einen Frühstückstisch damit zu decken. Das wäre so wunderbar – aber ich habe in den ersten Stunden nach dem Aufstehen richtig Widerwillen gegen Essen. An manchen Samstagen kommt es vor, dass ich erst nach zwei Uhr mittags die erste Mahlzeit einnehme, auch wenn ich um acht aufgestanden bin. Das ist dann sehr gerne eine asiatische Suppe, die in unseren Breiten nicht unter Frühstück fällt.

3. Wann frühstückst du?
Nicht. Erste Mahlzeit: Café con leche bald nach dem Aufstehen.
(Wie ist „Frühstück“ überhaupt definiert? Nach Tageszeit? Oder gilt einfach die erste Nahrungsaufnahme am Tag?)

4. Bist du mit bestimmten familiären Glaubenssätzen oder Traditionen zum Frühstück aufgewachsen?
Seltsamerweise habe ich zu Schulzeiten sehr gerne gefrühstückt, dem Frühstück galt mein erster Gedanke beim Aufwachen. Das änderte sich mit dem Auszug aus dem Elternhaus.
Da meine Mutter konstant „auf meine Figur achtete“ (sprich: mich auf Dauerdiät gesetzt hatte), gab es den Glaubenssatz, dass ich die samstäglichen Frühstückssemmeln in zwei Einzelhälften zu essen hatte, damit sie mich satter machten, und dass ich höchstens zwei Stück davon bekam. Außerdem wurde ich auf Süßstoff statt Zucker im Tee gedrillt (bin fast weg davon, mache mittlerweile halbe/halbe Süßstoff und Honig oder Kandis).

5. Welche Erinnerungen verbindest du mit Pausenbroten oder Lunchboxen?
Haha, weil wir’s grade von meiner schlimmen hungrigen Kindheit haben: Ich bekam immer kalorienarmen Blödsinn zur Pause mit, also Äpfel und rohes Gemüse (Kohlrabi, Karotten, Paprika etc. – nee, ernsthaft). Oder Knäckebrot. Das alles mochte ich gar nicht und tauschte gegen die dicken Leberwurstbrote der dünnen Mitschülerinnen oder leistete mir vom Taschengeld eine Breze. Nein, nein, keine winseligen Vorwürfe: Meine Mutter hatte in dieser Beziehung einfach einen Knall.

6. Was wäre für dich ein luxuriöses Frühstück?
Ich hätte morgens gerne genug Zeit, meinen Café con leche daheim, im Sitzen und von Zeitungslektüre begleitet zu trinken. Aber dazu müsste ich zu einem Arbeitgeber in meiner Wohnstadt wechseln (irgendwann sicher) oder wieder in meine Arbeitsstadt ziehen (unwahrscheinlich).

7. Wie, wo und wann würdest du am liebsten frühstücken?
Auswärts und am frühen Nachmittag. Mein liebstes Kauffrühstück gibt’s in München im Forum (Flashalarm!), weil dort aufregende wechselnde, wilde und irgendwie thematisch sortierte Frühstückszusammenstellungen angeboten werden.

8. Kannst du dich an ein ganz besonderes Frühstück in deinem Leben erinnern? Was war daran bemerkenswert?
Die endlosen Frühstücke mit meiner früheren Freundin Fanny. Wir kannten uns aus Schulzeiten, sie studierte in Regensburg und ich in Augsburg. Wenn wir einander besuchten, waren die einzigen richtigen Mahlzeiten unglaubliche Frühstücke: Brezen (das Zauberwort, mit dem ich die morgenmufflige Fanny aus dem Bett bekam), Semmeln, Marmeladen, Butter, Schinken, Käse, Streichwurst, Bananenquark, diverse Fruchtsäfte, Feinkostsalate, Joghurts, Gurken, Tomaten, literweise Tee, Gespräche über Gott, uns und die Welt. Ich hatte sogar eigene, selbst zusammengestellte Musikkassetten mit dem Titel „Frühstücksmusik“. Bei einem richtigen Frühstück, so stellten wir fest, geht die Sonne unter.

9. Was darf auf einem Frühstückstisch auf keinen Fall fehlen?
Der Tisch selbst ist als einziges unerlässlich – kommt mir nicht mit Bett oder Boden.

10. Was möchtest du uns noch zum Thema Frühstück sagen?
Weltfrieden!

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Fragebogen Frühstück“

  1. KleinesF meint:

    Endlich mal ein durchschlagendes Stöckchen. Oder?

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