Journal Donnerstag, 18. Juli 2024 – Schöner Lerchenlauf, ab dann langweilig
Freitag, 19. Juli 2024 um 6:15Der Wecker klingelte wieder um Fabrikfrüh, ich wollte nochmal vor der Arbeit an die Isar zum Laufen. Diesmal klappte das mit dem Sommermorgen: Gestern war ein echter Sonnentag angekündigt, und das Wetter hatte aufgepasst.
Was nicht ganz so gut klappte, war meine Physis: Das Laufen strengte mich an und war mühsam, ich kam nicht ins Fliegen. Genoss aber die herrlich frische Morgenluft, das schräge, goldene Licht, die satten Hochsommerfarben. Einige wenige Wochen werden sie noch immer satter, bis sie im August ins Überreife kippen.
Blick von der Wittelsbacherbrücke.
Am Flaucher.
Zurück daheim mich und die Wohnung für Abwesenheit wegen Arbeit präpariert, unter blauem Sommerhimmel und begleitet von Mauersegler-Schrillen ins Büro marschiert.
Dort ein eher turbulenter Arbeitsvormittag, aber für einen Mittagscappuccino bei Nachbars nahm ich mir Zeit. Spätes Mittagessen war Banane mit Sojajoghurt, Aprikosen. Davon fühlte ich mich voll bis kurz vor Fresskoma – und hatte dann nicht mal drei Stunden später schon wieder magenknurrenden Hunger. Das ist doch unfair.
Nach Feierabend ging ich in Hochsommerwetter zum Abholen des Ernteanteils, Herr Kaltmamsell war wieder dienstlich verhindert. Zu Hause verräumte ich Mangold, Gurken, Zucchini, Dill, Frühlingszwiebeln, fürs Abendessen ließ ich den Salatkopf und das Bündel Ruccola draußen, die ersten neuen Kartoffeln blieben in der Kiste unterm Küchentisch.
Gerade als ich eine Runde Pilates begann, kam Herr Kaltmamsell nach Hause, reichlich durch den Wind, mit sehr müdem Blick.
Der Lollo bianco war wegen der starken Regenfälle wieder so erdig, dass er zwei Vollbäder brauchte – und ich um die Ackerkrume unserer Gärtnerei bangte (nicht ernsthaft). Neben einer Schüssel Salat mit Joghurtdressing und Eiern gab es Balkanbrot und gekauftes Hummus (eher langweilig, ich werde wohl wieder selbst eines machen müssen). Nachtisch Schokolade.
Pack-Vorbereitungen des Ausflugs am Freitag: Abends sind Herr Kaltmamsell und ich zu einer großen Familienfeier in Augsburg eingeladen, auf die ich mich schon sehr freue, und wir werden aushäusig übernachten.
Wieder früh und bei hellem Himmel ins Bett zum Lesen, hinter den Bäumen des Parks sah ich wie einen Lampion den kleinen gelben Mond aufgehen.
Durch eine Begegnung im Treppenhaus erfahren: Den greisen Hund der Nachbarn oben gibt es immer noch! Er mochte mich nie recht, reagierte all die Jahre beim Aufeinandertreffen misstrauisch, mit Abwehr, auch mal mit Knurren auf mich. War halt so, ich mag auch nicht alle Hunde gleich gern. Doch jetzt, nach wenigen Treppenstufen erschöpft hechelnd, breitpfotig, triefäugig, lässt er sich von mir sogar streicheln. So ist das im hohen Alter: Kraft- und wehrlos muss man sich sogar von seinen Feindinnen herzen lassen.
die Kaltmamsell1 Kommentar zu „Journal Donnerstag, 18. Juli 2024 – Schöner Lerchenlauf, ab dann langweilig“
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19. Juli 2024 um 12:18
Pack-Vorbereitungen im Sinne von „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“ gelesen.
Ja, ich war auch überrascht!
Vor allem: WIE BEREITET MAN SICH DARAUF VOR?
Immerhin grins ich jetzt vor mich hin. Mich selbst belustigen kann ich!
Viel Freude in Augsburg beim Kaschper!