Journal Mittwoch, 27. Juni 2018 – Fußballruhe

Donnerstag, 28. Juni 2018 um 6:38

Wieder früher aufgestanden, wieder Crosstrainersport, wieder viel Freude daran.

Beim Kreuzen der Theresienwiese bewunderte ich den Himmel (hauptsächlich blau) – und sah vier Schwäne in Formation lautlos recht weit oben über mich hinweg fliegen.

Bauarbeiter sind Kacken gegangen?

Nach Feierabend ging ich zu meiner Schusterin, weil auch die Zeha-Sommerschuhe eine ordentliche Sohle bekommen sollten. Die Schusterin erinnerte sich sofort an das andere Paar: “Ah, wieder die coolen Schuhe.” Mit diesem Lob aus berufenstem Mund, würde ich sagen, habe ich das Thema durchgespielt.

Ich wollte noch frische Blumen und ging zum Laden beim Stephanskircherl. Gerade als ich durch die Türe kam, sagte der Mann im Radio: “…muss der Weltmeister also morgen nach Hause fahren.” Ich kann mich also auf eher ruhige weitere drei Wochen freuen, auch der Blumenhändler zählte auf, welche Belästigungen ihm durch dieses Fußballspielerlebnis erspart bleiben. Er band mir einen schönen Strauß Pfingstrosen.

Gemüsesuppe mit Kohlrabi und Erbsen zum Abendbrot, zudem reichlich Aprikosen, Trauben, Nektarinen.

Kurz vor dem Schlafengehen sah ich noch drei Fledermäuse ums Nachbargebäude flattern. Ich freute mich sehr, da ich dieses Jahr nur ein paar mal und dann nur eine einzelne gesehen hatte.

die Kaltmamsell

Journal Dienstag, 26. Juni 2018 – Verliebt in einen Obststand

Mittwoch, 27. Juni 2018 um 5:38

Als gestern der Wecker früh genug für Sport klingelte, sprang ich vorfreudig auf: Es war im Gegensatz zu Montagmorgen der richtige Zeitpunkt. Und so hatte ich beim Strampeln auf dem Crosstrainer zu lustiger Musik auch so viel Spaß, dass ich gleich eine weitere solche Einheit für die Woche vorsah.

In die Arbeit ging ich unter strahlend blauem Himmel, aber mit kühlen Temperaturen – die mich keineswegs an tropfendem Nachschwitzen hinderten.

Der Tag wurde gemischtwolkig. Nach Feierabend ging ich über die südliche Seite des Bavariaparks zur Theresienwiese und schlenderte besonders langsam darüber, genoss die Weite und den angenehmen milden Wind.

Ich ging wieder am Obststandl vorbei, der mir am Freitag zuvor sehr gutes Obst verkauft hatte. Diesmal Instantverliebung in den Standler: Ich hatte um ein Kilo von den Pfirsichen im Sonderangebot gebeten. Sie waren sichtlich nicht mehr frisch, aber ich hoffte auf Süße und sie würden schon schnell wegkommen. Erst suchte Herr Obst mir sorgfältig die besten davon heraus, doch nachdem ich bereits ein Kilo Aprikosen und ein Kilo Tomaten geordert hatte, erklärte er, dass er mir statt der Pfirsiche Nektarinen geben würde: Die Pfirsiche seien weich und nicht mal saftig, die Nektarinen viel besser. Einverstanden, vom Fachmann lasse ich mich gerne dirigieren. Dann bat er mich, die italienischen Trauben zu probieren: trotz Vorsaison köstlich, ich kaufte Herrn Obst eine große Traube ab.

Zum Abendessen gab’s Wurst, Käse, Brot, Radiserln, Tomaten etc.

Das das frisch gekaufte Obst im Korb schon wieder dicht von kleinen Fliegen umschwirrt war, mischte ich die Fruchtfliegenfalle von Cucina Casalinga.

Ergebnis nach einer Stunde (danke für die kürzliche Erinnerung!).

Wieder machte ich mich früh bettfertig: Ich hatte es am Montagabend sehr genossen, fast eine Stunde am Stück in Grafs Das Leben meiner Mutter zu lesen und wiederholte das.

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Gestern kennengelernt: Das Konzept “Informationsethik”. Es ging um Bibliotheken uns dabei um die Wahl von Dr. Arne Upmeier, stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek Ilmenau, zum neuen Ethikbeauftragten des Deutschen Bibliotheksverbands.

Nach seiner Wahl betonte Dr. Arne Upmeier die Bedeutung, die er seinem neuen Amt als Ethikbeauftragter beimisst: „Bibliotheken sind mit ihrer neutralen und überparteilichen Bestandsauswahl das beste Bollwerk gegen ‚Fake News‘ und einseitigem Meinungsmachen. Dieser Aufgabe immer gerecht zu werden, ist im Einzelfall aber gar nicht so leicht. Typische Fragen im Bibliotheksalltag sind: Wie ist mit extremistischen Schriften umzugehen, egal ob von rechts oder links? Was geschieht mit Büchern wie der Dissertationsschrift von Theodor zu Guttenberg: Sollten sie als historisches Dokument im Bestand bleiben oder als Plagiat vernichtet werden? Wie viel Einfluss darf ein gewählter Bürgermeister auf die Medienauswahl in ‚seiner‘ Bibliothek haben?“

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Nur zur Sicherheit: #notallBayern
Robert Habeck, Grüner Politiker, Umweltminister und stellv. Ministerpräsident in Schleswig Holstein, schreibt darüber in seinem Blog:
“Welche Farbe hat weiß-blau?”

via @claudine

Ob meine Angst vor der Wahl des Bayerischen Landtags im Oktober noch sinken wird? (Klar habe ich mich wieder als Wahlhelferin gemeldet.)

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Babysteps: Deutschland erste queere Briefmarke ist Dr. Magnus Hirschfeld gewidmet, zum 150. Geburtstag des Arztes, Sexualwissenschaftlers und Mitbegründers der ersten Homosexuellen-Bewegung.

die Kaltmamsell

1000 Fragen 41-60

Dienstag, 26. Juni 2018 um 13:08

41. Trennst du deinen Müll?
Neben Pünktlichkeit und Humorlosigkeit meine deutscheste Eigenschaft.

42. Warst du gut in der Schule?
Zumindest besser als ich damals dachte: fast durchgehend leicht über Durchschnitt.

43. Wie lange stehst du normalerweise unter der Dusche?
Nur so lang wie unbedingt nötig: Rundum nassmachen, Haare shampoonieren, Haare spülen, Körper einseifen, Körper abwaschen.

44. Glaubst du, dass es außerirdisches Leben gibt?
Ich halte es für möglich.

45. Um wieviel Uhr stehst du in der Regel auf?
Wochentags spätestens um 6, wochenends gegen 7.

46. Feierst du immer deinen Geburtstag?
Nein.

47. Wie oft am Tag bist du auf Facebook?
Oft tagelang nicht, mein Online-Leben findet woanders statt.

48. Welchen Raum in deiner Wohnung magst du am liebsten?
Das Wohnzimmer mit seinen großen Fenstern in zwei Richtungen und den Kastanien davor.

49. Wann hast du zuletzt einen Hund (oder ein anderes Tier) gestreichelt?
In Glendalough den Hund des B&B-Wirts.

50. Was kannst du richtig gut?
Frischhaltefolie unfallfrei abreißen. Auch im letzten Meter der Rolle.

51. Wen hast du zum ersten Mal geküsst?
Michael.

52. Welches Buch hat einen starken Eindruck bei dir hinterlassen?
Zuletzt Didier Eribon Rückkehr nach Reims.

53. Wie sieht für dich das ideale Brautkleid aus?
Wie ein Frack.

54. Fürchtest du dich im Dunkeln?
Nein.

55. Welchen Schmuck trägst du täglich?
Ohrringe.

56. Mögen Kinder dich?
Da ich Kontakt mit Kindern schon immer meide, ist die Untersuchungsgruppe zu klein für eine belastbare Antwort.

57. Welche Filme schaust du lieber zu Hause auf dem Sofa als im Kino?
Die Filme, die ich nur auf dem kleinen Bildschirm kenne, also alte.

58. Wie mild bist du in deinem Urteil?
Im Reflex bin ich bösartig und gehässig, bis ich mich über Vernunft zu Milde durcharbeite.

59. Schläfst du in der Regel gut?
Ja.

60. Was ist deine neueste Entdeckung?
Dass der Flaucher-Biergarten fußballfrei ist.

Quelle: Flow-Magazin.

Zu den Fragen 21-40.
Zu den Fragen 61-80.

die Kaltmamsell

Journal Montag, 25. Juni 2018 – Sommerkühle und neuer Pokémonspaß

Dienstag, 26. Juni 2018 um 5:51

Unangenehme Träume, unangenehme Nacht: Bei einem Aufwachen verstellte ich die Weckzeit dann doch auf sechs und strich den Morgensport.

Ein kühler Tag, morgens regnete es auch.

Pünktlicher Feierabend (mein derzeitiger Vorsatz), Bauernwürscht aus Ingolstadt mit Kartoffelsalat zum Abendessen. Ich zog mich früh ins Bett zurück, um dort noch zu lesen.

PokémonGo ermöglicht jetzt auch Freundschaftsbeziehungen, nach Freundschaftsschluss kann man Geschenkboxen austauschen, die es an Pokéstops gibt. Tatsächlich nochmal ein Anreiz, auch wenn ich die meisten Freundestrainerinnen und -trainer nicht zuordnen kann (weil die Leut’ nicht einen Nick durch alle Anwendungen ziehen). Die Geschenke kommen immer mit Bildern des Pokéstops, der sie abgeworfen hat – und plötzlich bin ich in Essen oder Berlin.

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Große Liebe für diesen Vater:
“If You Ever Hurt My Daughter, I Swear to God I’ll Let Her Navigate Her Own Emotional Growth”.

via @alexmatzkeit

Mario Barth-Humor weist darauf hin, dass die gesellschaftliche Erwartung immer noch ist, dass Väter sich zwischen ihre Töchter und Burschen zu stellen haben, Töchter das gesamte Thema deshalb vor ihnen geheim halten. Traurig und schädlich.

die Kaltmamsell

Journal Sonntag, 24. Juni 2018 – Familiensonntag in Augsburg

Montag, 25. Juni 2018 um 6:29

Wir waren in Augsburg bei Schwiegers zum Mittagessen eingeladen, also setzen wir uns nach Ausschlafen und Bloggen in einen Zug dorthin. Ich hatte mal wieder genossen, den Restaurantbesuch vom Vorabend zu verbloggen, weil ich dafür auf den Websites von Weingütern herumlas und mir den Abend mit seinen Genüssen nochmal in Erinnerung rief.

Im Zug wurde ich von einem freundlichen Herrn fahrgastbefragt zum Fugger-Express, in dem wir saßen – mir fiel schwer, diese konkrete Route unabhängig von allen sonstigen Regionalexpressfahrten zu bewerten. Abschließend hätte ich gerne mehr über die App gewusst, anhand derer der Herr die Befragung auf einem Samsung-Smartphone durchführte (Techniktagebuch!), doch meine Fragen schienen ihm Angst einzujagen. Ich begnügte mich mit der Auskunft, das Gerät sei samt App von der Befragungsfirma gestellt, und hakte nicht nach.

In Augsburg entdeckte ich am Eingang zum Protestantischen Friedhof schräge Buchstaben: Das lange S kenne ich wohl, habe es aber noch nie so störend gesehen.

Und lese es bis heute albern selbst in typographisch passendster Umgebung als F. Hihihi.

Zum Mittagessen kamen auch meine Eltern, und so verbrachten wir schöne Stunden bei gutem Essen und in angenehmer Gesellschaft.

Zurück in München machte ich einen Berlinausflug mit Herrn Kaltmamsell zu einer Hochzeit Ende August klar. Nachdem ich mich eine Weile gewundert hatte, dass dort jetzt schon die Wunschhotels ausgebucht waren, sah ich mal in den Berliner Veranstaltungskalender: IFA von 31.8. bis 5.9., na prima. Ich sicherte uns das nächstbeste (teure) schöne Zimmer. Dafür war das ICE-Ticket für zwei hin und zurück mit 145 Euro genau das Schnäppchen, das Bahnreisen attraktiv macht.

die Kaltmamsell

Journal Samstag, 23. Juni 2018 – Nachgeholte Sonnwendfeier im Broeding

Sonntag, 24. Juni 2018 um 9:08

Lange geschlafen – bis kurz vor acht!

Nach Kaffee und Bloggen war ich immer noch unschlüssig, auf welche Art Sport ich Lust hatte. Es war sonnig, doch der Temperaturcheck auf dem Balkon vertrieb die Lust auf eine Schwimmrunde im Freibad, warme Innenduschen hin oder her. Ich wusch mich ein wenig und zog Laufkleidung an, in der ich eine kurze Pokémon- und Einkaufsrunde drehte – auf der ich merkte, dass ich auch auf einen Isarlauf keine rechte Lust hatte. Als Lösung viel mir Heimsport ein: Ich absolvierte zum zweiten Mal die 95-Minuten Tour de force auf Fitnessblender.

Und wieder zeigte sich, dass das Konzept HIIT (High Intensity Interval Training) nichts für mich ist: Die schnellen High Impact-Bewegungen verbunden mit Positionswechsel Kopf unten / Kopf oben führten auch diesmal zu Schwindel, kaltem Schweiß und Übelkeit. Ich hielt das Programm in dieser Phase zweimal an, bis es mir wieder besser ging, und verlegte mich auf die Low Impact-Varianten. Alles andere war easy peasy, ich wünschte mir allerdings für einige Übungen schwerere Hanteln. (Bislang habe ich nur welche zu 2 Kilo; wenn ich weitere Gewichte kaufe, brauche ich einen ordentlichen Aufbewahrungsort, eine Kiste oder Ähnliches.)

Nach Duschen und Frühstück machte ich Siesta, backte mal wieder BaNuSchoKo-Granola, bügelte Sommerkleidung.

Abends war ich mit Herr Kaltmamsell zum aushäusigen Essen verabredet. In den vergangenen Jahren hatte ich immer das Bedürfnis, die Sonnwend am 21. Juni zu feiern. Und zwar mit einem eleganten Restaurantessen in einem schönen Draußenbereich. Dieses Jahr hatte ich dafür das Broeding ausgesucht (zwei Tage verschoben, da ich am Tag nach der donnerstäglichen Sonnwend arbeiten musste), zumal wir noch nie geschafft hatten, in dessen Innenhof zu essen – immer war das Wetter dafür zu schlecht gewesen.

Auch diesmal hatten wir kein Glück mit dem Wetter: Es war wirklich zu kalt für ein Essen unter freiem Himmel, mehr als 17/18 Grad hatte es gestern Abend nicht. Also bekamen wir das herrliche Broeding-Menü wieder im Gastraum serviert, umsorgt von Andreas Schenk, Anna Flohr, Andreas Röhrich und einer weiteren Dame.

Die Neuerung: Das Broeding unterhält inzwischen eine eigene Gärtnerei, davon hatte ich bereits gelesen.

Der Gruß aus er Küche war Roastbeef vom Rind eines südtiroler Hofs mit grüner Tomate, Radi, Gurkenblüten, gegrillter Aubergine. Ich hatte als Aperitif den alkoholfreien Ingwer-Rhabarber-Spritz (sehr gut!), Herr Kaltmamsell den rheinhessischen Rieslingsekt Methode Rurale.

Die Donaufisch-Krokette (Waller und Hecht) mit Nektarine und Staudensellerie: Der Kroketten-Fan gegenüber war zufrieden mit der standesgemäß pomfigen Konstistenz des Kroketten-Inneren, ich freute mich über dessen Aroma. Im Glas hatten wir dazu einen Rosé – den ersten, den ich im Broeding bekommen habe: Das Team, so wurde uns erklärt, sei von Ingrid Groiss’ Hasenhaide aus dem Weinviertel so begeistern gewesen, dass es fast den gesamten Jahrgang aufgekauft habe. Und tatsächlich war das ein ungewöhnlicher Rosé mit vielen Schattierungen.

Zum nächsten Gang, einer kalten Erbsen-Melonen-Suppe mit Basilikum-Frischkäse und schwarzer Oliventapenade (köstlich, fast hätte ich um Nachschlag gebeten), stand Anna Flohr mit einem Bocksbeutel an unserem Tisch (auch das hatte ich noch nie hier): Max Müller I, Scheurebe Katzenkopf 2016. Der Franke unterhielt sich angeregt mit der Erbse.

Gebratener Saibling, Spargelpüree und Babykarotten mit Senfsoße. Der Fisch war ein schmelzendes Gedicht. Dazu hatten wir im Glas meinen sofortigen Lieblings-Veltliner: Grünen Veltliner Sauberg Tradition, wieder von Ingrid Groiss. Das “Tradition”, so wurde uns erklärt, beziehe sich auf den Ausbau im schlichten Holzfass – nichts Getoastetes, sondern wie halt vor dem Einzug der Stahlfässer in die Kellereien. Das Ergebnis schmeckte ungewöhnlich voll und fruchtig, dennoch klar nach Veltliner. Kam sofort auf die Nachkaufliste.

Rehkeule (geschossen mit Blick auf Neuschwanstein – zumindest liegt das Jagdgebiet direkt drunter) mit Spitzkraut und Steinpilzen, das Sößchen mit Lavendel aromatisiert – ganz wunderbar. Die Weinbegleitung war ein Kollwentz Eichkogel 2013 aus dem Burgenland mit schönem Holz, das gut zur Rehkeule und zum Lavendel passte, der wahrscheinlich auch noch ein paar gute Jahre vor sich hat.

Alpkäse von Thomas Breckle (den Holger Klein in diesem wunderbaren Podcast interviewt hat) mit Rosmaringelee und Nussbrot. Dazu gab’s einen Loimer Ruländer (Grauburgunder) Auslese 2006, ganz großartig.

Dazu bekamen wir vom Anbaujahr 2006 erzählt (mit Schwenk zur damaligen Männerfußball-WM in Deutschland inklusive Andeutungen über das gerade laufende Match), das so heiß gewesen war, dass Loimer die stark zuckerhaltigen Grauburgundertrauben nicht trocken ausbauen habe können. Meinetwegen müssten eh nicht alle Weißweine bis zur Trockenheit ausgebaut werden. Manchmal finde ich es geradzu irritierend, vielfältige Lieblichkeit in der Nase zu haben und dann überhaupt keine Süße im Mund. Vielleicht trauen sich die Weingüter wieder dahin.

Als Erfrischung ein Gurken-Sellerie-Granité.

Vanilleparfait mit Himbeeren, Rhabarber und Valrhona-Kaffeeschokolade. Dazu gab’s ein Glas Triebaumer Muscato, der mit seiner leichten Süße und Perligkeit meine zweite Entdeckung des Abends war.

§

Katrin Scheib bloggt und berichtet über die aktuelle Männerfußball-WM in Russland, aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Fast keiner davon interessiert mich, dieser allerdings schon: Russland setzt seine rechtlich verankerte Schwulen- und Lesbendiskriminierung um – doch es gibt sehr witzigen Twitterprotest dagegen:
“‘Ich habe ja nichts gegen Fußball, aber…'”.

die Kaltmamsell

Journal Freitag, 22. Juni 2018 – Kälte unter Nizzahimmel und Beifang aus dem Internetz

Samstag, 23. Juni 2018 um 9:22

Es war über Nacht knackig frisch geworden: Selbst in meiner Jeansjacke ging ich raschen Schritts in die Arbeit, damit mir nicht kalt wurde. Dazu schien aus Nizza-blauem Himmel die Sonne.

Nach Hause ging ich ein wenig schräg über die Theresienwiese, um an einem Obststandl an der Lindwurm-, Ecke Kapuzinerstraße einzukaufen (Erdbeeren, Aprikosen, Zitronen, Orange, Netzmelone) und beim Drogeriemarkt vorbei zu schauen.

Daheim wusch ich fürs Abendessen den Salat aus Ernteanteil: Diesmal reichte ein Vollbad, die Woche zuvor war er auch nach zwei Bädern noch etwas lehmig gewesen – die Sturzregen der vergangenen Hitzewochen hatten das eine oder andere Beet unter Wasser gesetzt, darunter auch Salatbeete. Paradoxerweise wird ein überfluteter Salatkopf keineswegs sauberer. Aber genau um diese Zusammenhänge Woche für Woche zu erleben, bin ich im Kartoffelkombinat.

Der Salat (Eichblatt) schmeckte ebenso hervorragend wie der Kopfsalat vergangene Woche, Herr Kaltmamsell briet Steaks dazu. Er hatte mich schon gewarnt, dass er diesmal nur dünne Scheiben bekommen habe, und tatsächlich erinnerten sie mich beim Schneiden und Kauen an die Steaks meiner Kindheit – als ich nämlich beim besten Willen nicht verstehen konnte, warum Menschen für diese Zubereitungsform von Rindfleisch schwärmten. Herr Kaltmamsell, der mir einst zeigte, wie köstlich Rindfleisch aus der Pfanne sein kann, war entsprechend geknickt. Selbstverständlich bleibt er mein Lieblingssteakbrater.
Dazu gab’s ein Glas mallorquinischen Ànima negra AN2.

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Zurück zu meinem Wunsch nach Mobilität mit möglichst wenig Pkw (oder: Bloß weil d’ Leut’ einfach nicht da bleiben wollen, wo sie sind!). Besonders problematisch für öffentlichen Personenverkehr sind bekanntlich kleinstädtische bis ländliche Gebiete, mit der Folge, dass er dort praktisch nicht mehr existiert. Dabei gab es dafür bereits Ideen.

Im Techniktagebuch erzählte Tilman Otter:
“9. Dezember 1977
Der Rufbus in Friedrichshafen (1): Kleiner Probebetrieb”.

Führte fort:
“Oktober 1978 bis November 1979
Der Rufbus in Friedrichshafen (2): Der Große Probebetrieb”.

Berichtete:
“November 1979 bis September 1987
Der Rufbus in Friedrichshafen (3): Die zweite Erweiterung und das langgezogene Ende”.

Bis
“2018
Der Rufbus in Friedrichshafen (4): Was vom Rufbus übrigblieb”.

Liest sich für mich, als wäre ein neuer Versuch mit heutigen technischen (vor allem Rechner-)Möglichkeiten durchaus interessant.

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Machte gestern mein Internet glücklich: Paul Mccartney bei Carpool Karaoke (na ja, nicht wirklich, das eigentliche Konzept der Nummer wurde einfach mal ignoriert).

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https://www.youtube.com/watch?v=QjvzCTqkBDQ

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Figuren aus Gemälden in zeitgenössische Alltagsfotos gebastelt: der instagram-Account alksko. (Hier ein Liebling.)

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Alex Burkhard in seiner Videokolumne für jetzt:
“Wie schafft ihr das, in Bayern zu leben?
Die neue Videokolumne des deutschsprachigen Meisters im Poetry-Slam beschäftigt sich heute mit seiner Heimat: Bayern.”

die Kaltmamsell